Das meiste, was du schreibst ist zwar Praxis, aber illegal. Wenn Personen für eine Dienstleistung bezahlt werden, die sie woanders erbringen, wird im Idealfall vom Wirtschaftsprüfer oder bei der Steuerprüfung die Betriebsausgabe nicht anerkannt. Da das Geld trotzdem weg ist, bezahlt man eben dafür unnötig Steuer.
Eine Lok ist allerdings keine Spezialmaschine. In Anbetracht der Milliardendefizite der Bahn hätte diese Anweisung schon längst gekippt werden müssen. Es geht ja hier nicht um Wettbewerb, sondern um Ausnutzung einer Monopolstellung. Die meisten Bahnbetreiber können sich nun mal keine brandneuen Loks leisten. Jeder Bahnkunde muss dieses tote Kapital mitfinanzieren! So musst du es sehen, aus Verbrauchersicht. Ich bin dafür, dass dieser Saftladen komplett zerschlagen wird.
Kommt auf die Firma drauf an. Ich war mal QMB (Iso 9001), das bringt garnix, aber die Kunden haben es verlangt. Wegen des gleichmaessigen, vorbestimmten Ablaufs bei der Herstellung, Lieferung und Zahlungsmodalitaeten. Dann gibts den Umweltstandart .... Und tausend andere eben. Eine schwedische Firma wollte nur kaufen, wenn wir den Umweltstandard XY haetten. Und wenn eine Firma an die Boerse gebracht werden soll, (dafuer gibts einen 5-Jahresfahrplan), muss man sie in positiver Erinnerung haben. Es gibt Firmen, die haben einen 10-Jahresplan, einen 50-Jahresplan, wo man sich hinentwickeln will. Da gibts Begriffe wie Ressourcenplanung, Technologievorsprung, Marktbeherrschung, Umsatzplaene mit Break-Even-Point und das Budget dafuer, man versteht es nur, wenn man hinter die Kulissen sehen kann.
Eine Lok bei Bombardier kaufen zu muessen - ein Drittel Anzahlung bei Bestellung, ein weiteres Drittel bei Halbfertigkeit, ... und dann der Liefertermin in Monaten oder Jahren ...und dagegen eine gebrauchte Lok sofort zum Schrottpreis - dazwischen liegen Welten. Die gebrauchte Lok kann ich sofort einsetzen und der Bahn Konkurrenz machen. Bekomme ich die Lok nicht, brauche ich das Zehnfache an Kapital und viel Zeit.
Was beim Abschreiben illegal sein soll, und beim Aktivieren - nee, alles legal. Reiner Zufall eben.
Langfristplanungen sind kompletter Schwachsinn, weil auf diesen Ebenen keiner länger als drei Jahre bleibt. Oft werden ganze Abteilungen untereinander verwurstet oder einfach gestrichen. Einfache QM-Berater meinte ich auch nicht, sondern eindeutige bullshit jobs. Dieser Begriff ist keine Banalität, sondern wird in den USA wissenschaftlich erforscht. Keiner weiß genau, warum es sie überhaupt gibt. Oft werden sie gar nicht gesetzlich oder aus Wettbewerbssicht verlangt. Postengeschacher gibt es nicht nur in der Politik.
Ja eben. Du siehst es aber immer noch zu sehr aus betriebswirtschaftlicher Sicht. Der Kunde interessiert sich nicht für Belange der DB-Konzernrichtlinien. Aber beim Verbraucherschutz war Deutschland bekanntlich noch nie in führender Position.
Im übrigen sollte eigentlich best-practice gelten: Wie man eine Staatsbahn profitabel betreibt, macht die Schweiz vor. Die lachen über unsere Verhältnisse nur.
Geh mal in die USA. Die grossen Firmen dort sind alle langfristig ausgerichtet. Nur Jungmanager handeln so, wie du schilderst.Und das Verwuesten ganzer Abteilungen oder ganzer Firmen geschieht nur, wenn der Gesetzgeber kein geordnetes Schliessen der Firmen zulaesst - zu teuer eben, da koennen Abfindungen eingespart werden. Die langfristige Strategie ist: In Deutschland zu, und woanders aufmachen.
Ja klar. Warum soll man auch irgendwo langfristig investieren, wenn sich jede Generation halbiert? Da ist ja der Niedergang schon systemimmanent.
Die ganze Strumpfbranche hat niemals alte Strickmaschinen verkauft. Um sich keine Konkurrenz zu zuechten. Der Vorschlaghammer war gefragt, und dann der Schrottler, der die Reste wirklich vernichtet hat.
Die Bahn ist ein Betrieb, um Geld zu erwirtschaften. Ein gewisser Prozentsatz erhaelt der Bahnchef ...
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)