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Die Arbeitslosenzahl ist im Mai überraschend stark gestiegen. Nun wächst die Sorge, dass Deutschland ein langfristiger Abwärtstrend bevorsteht. Die Bundesregierung müsste handeln – doch zwei ihrer Vorhaben sind laut Experten sogar kontraproduktiv.
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Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Mai im Vergleich zum Vormonat leicht auf 2,236 Millionen gestiegen. Das waren 7000 Arbeitslose mehr als im April – aber auch 80.000 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote blieb damit unverändert bei 4,9 Prozent. So weit scheinen die Zahlen gar nicht so düster.
Interessant wird es hingegen beim Blick auf die sogenannten saisonbereinigten Zahlen. Denn die Arbeitslosigkeit ist abhängig von der Jahreszeit. Branchen wie das Baugewerbe oder die Landwirtschaft sind auf milde Temperaturen und gutes Wetter angewiesen. Wenn im Winter die Felder brach liegen und die Baumaschinen ruhen, verlieren mehr Menschen ihren Job als in Frühjahr und Sommer.
…Der Wonnemonat Mai gilt deshalb eigentlich auch für den Arbeitsmarkt als Lichtblick. Doch bereinigt um die saisonalen Einflüsse wird für den Mai diesmal eine deutliche Zunahme um 60.000 Arbeitslose im Vergleich zu Vormonat errechnet. Banken-Volkswirte hingegen hatten vorab eine Abnahme um 8000 Arbeitslose erwartet.
Der größere Teil des Anstiegs geht der Behörde zufolge zwar auf „Prüfaktivitäten zum Arbeitsvermittlungsstatus von Arbeitslosengeld-II-Berechtigten“ zurück. Doch es lässt sich nicht leugnen, dass nun auch die schwächelnde Konjunktur auf dem Arbeitsmarkt um sich greift.
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Die Konjunkturflaute wirkt sich nun auch auf den Arbeitsmarkt aus
Das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung ist auf das niedrigste Niveau seit drei Jahren gesunken. Schuld daran ist unter anderem die schwächelnde Konjunktur.