Nein, denn ich halte ich mich an die "Goldene Regel" (Was Du nicht willst, das man...)
Ja, denn eine Beziehung mit Rissen ist ohnehin am Ende. Nicht ich wäre der Ehebrecher, sondern der lieblose Ehepartner.
Ja, Hauptsache ich habe Spaß.
Nein, das ist unmoralisch und Sünde.
Andere Gründe - bitte ausführen
Natürlich habe auch ich ständig und dauernd irgendwelche Gefühle.
Um das noch einmal zu wiederholen:
Ich finde es schon normal, auch den Ursprung oder den Grund irgendwelcher Gefühle zu "hinterfragen". Ich gehöre auch zu jenen Menschen, die "zur Selbstbeobachtung neigen".
Das Gefühl der "romantischen Liebe" neigt irgendwie dazu, andere Gefühle zu verdrängen. Aber Gefühle wie "Verzweiflung" oder auch "Angst vor Hunger" können durchaus eine Folge des Gefühles der romantischen Liebe sein.
Wenn z.B. wie hier ...
... ein Freier sich in eine Prostituierte verliebt, können Verzweiflung oder auch finanzieller Ruin die Folge sein. Dann kommt das Gefühl "Angst vor Hunger" auf und vielleicht wird es dann sogar dermassen stark, dass es dann sogar das Gefühl der romantischen Liebe verdrängt. Also ein wenig Rationalität kann nicht schaden im Leben.
Ich erinnere mich auch immer wieder gerne an den Ausspruch eines Offenbacher Kleinkriminellen, der einst zu einem Drogensüchtigen diese Worte sprach: "Irgendwo im Leben ist auch noch ein bischen Realität".
Zumindestens hier in Peru beobachte ich diese bedingungslose romantische Liebe in der Hauptsache bei jungen Menschen, die entweder noch von den Eltern Schule und Studium finanziert bekommen oder derartig in der "Blase" einer Jugendgruppe leben, dass ökonomische Aspekte des Lebens eine untergeordnete Rolle zu spielen scheinen.
Andere Menschen, deren ökonomische Existenz nicht so selbstverständlich zu einem sorgenfreien Dasein führt, überlegen sich dann vielleicht schon einmal eher, wieso sie sich ausgerechnet in jemanden verliebt haben, der gerade einmal den gesetzlichen Mindestlohn erhält oder gar noch weniger. Das ist nicht immer reine Rationalität, sondern da stehen häufig Gefühle gegen Gefühle.
Und Gefühle sind es auch, die einen Angestellten um seinen Arbeitsplatz fürchten lassen oder einen Selbständigen um seinen Umsatz. Überall im Leben gibt es Bindungen, Bindungen familiärer Art und auch wirtschaftlicher Art.
Und irgendwie ist auch eine Liebesbeziehung nur ein Teil dieser anderen Beziehungen. Auch bei einer romantischen Liebesbeziehung stellt sich ja die Frage, wie die restlichen Beziehungen im Leben damit weitergeführt werden können. Ziehe ich um, wechsele ich den Arbeitsplatz? Habe ich überhaupt den Rückhalt, nicht nur finanzieller Art, für solche Entscheidungen?
Es gibt Leute, die interessiert das alles nicht. Die haben nur ihre romantische Liebe im Kopf und sonst nichts. Diese Menschen sind also "blind vor Liebe".
Ich habe schon als Schüler mir Pro und Kontra bei irgendwelchen Entscheidungen auf ein Blatt Papier geschrieben oder auch Diagramme gemalt. Und auch, wenn ich als Schüler verliebt war, habe ich da irgendetwas zu Papier gebracht, um mir meine Gefühle bewusster zu machen. Also ich habe "Gefühle" zu Papier gebracht, nicht in Gedichtform, sondern in Tabellenform.
Ich lasse meine Gefühle also durchaus sprechen, ich höre meine Gefühle, aber ich höre nicht zwangsweise auf meine Gefühle. Gerade im Zusammenhang mit dem Nachtleben, dem Machismus und der männlichen Selbstdarstellung und den daraus folgenden "Gefühlen", bringe ich immer gerne dieses Beispiel:
Ein Junge hat Geld für den Bus, aber an der Haltestelle ist ein Kiosk. Und der Junge lässt sich verführen und kauft derartig viele Süssigkeit, dass das Geld nicht mehr für den Bus langt. Also muss er laufen.
Also, dieser Junge in diesem Beispiel hat Gefühle gehabt und sie auch befriedigt.
"Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
(aus dem Film 'Heimkehr', 1941)
Ist bei Arbeitskollegen ähnlich. Da heißts ja auch nicht zu unrecht: Never fuck the company!
Übrigens:
Wenn sich eine Nutte in ihren Freier verliebt, dann ist das ja noch irgendwie romantisch, Pretty Woman und so...
Umgekehrt ist es derart unwürdig, dass ich nicht mal mehr Mitleid mit solchen Gestalten empfinden kann. Wenn überhaupt, dann eher Hohn und Spott.
Wieso soll das pauschal und generell betrachtet "romantisch" sein?
Meistens geht es doch nur darum, viele Geldgeber gegen einen einzigen einzutauschen.
Wie häufig sind weiterhin denn die romantischen Liebesverhältnisse zwischen einer Ärztin und einem Krankenpfleger oder zwischen einem Arzt und einer Krankenschwester?
Hier in Peru gibt es auch so einen Spruch über die Angehörigen von Militär und Polizei. Die "zahlen" lebendig und auch tot. Nicht nur das Gehalt ist bei Lebzeiten relativ hoch, sondern auch die Witwenrente umso mehr. Selbstredend, dass sich viele Frauen ganz "romantisch" in Angehörige dieser Berufsgruppe "verlieben" ...
Ich kenne immerhin einen Fall, wo mir ein Schulkamerad sogar Fotos von seinen Eltern gezeigt hat, die er im Keller gefunden hatte. Sein Vater war ein mittelständischer Unternehmer mit über dreihundert Angestellten und seine Mutter eine ehemalige Bardame, zumindestens den Fotos nach.
Es geht also. Man muss sich nur nicht allzu blöde anstellen. Das Gleiche gilt aber auch für Drahtseilakrobaten oder Raubtier-Dompteure. Kann ganz einfach sein, wenn man weiss, wie es geht ...
Ich mag jedenfalls Frauen, die schwierig sind. Gibt ja auch Bergsteiger, die vielleicht auch nicht ganz richtig ticken ....
Um den Ball mal flachzuhalten: "Nutte" ist auch nicht gleich "Nutte". Manche waren schon seit ihrer Jugend Aussenseiter der Gesellschaft und andere sind ganz bieder. Gut, in Europa gibt es vielleicht recht viele Aussenseiter und in Peru kaum und mit den Biederen ist es genau umgekehrt.
Und Bergsteiger bin ich auch keiner, schon gar kein Drahtseilakrobat o.ä. Ich traue mich gerade mal das hier, und das auch nur unter Aufsicht und Anleitung ...
Gibt auch Leute. die ein Geschäft aufmachen, was nicht funktioniert, oder in eine Firma eintreten, wo sie ewig ein kleines Licht bleiben. Oder Aktien kaufen, mit denen sie arm werden.
Meistens geht es einfach nur um die Verkennung der Realität. Darunter leiden wir eigentlich alle, jedenfalls die meisten von uns. Manche mehr, manche weniger.
"Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
(aus dem Film 'Heimkehr', 1941)
Angebot und Nachfrage...das ist es, worauf ihr Menschen des nächsten Jahrhunderts stolz sein werdet. Friedrich Nietzsche
Puh, über die Gründe könnte man Bücher schreiben, aber mal als krasses Beispiel: Wenn ein Paar nicht nur in der Freizeit, sondern auch noch im Berufsleben aufeinanderhockt, dann wirds schnell wie bei einem Rentnerehepaar. Ich kannte mal so ein Paar. Diese beiden Schnuckis kamen zusammen, gingen zusammen, manchmal sogar im Partnerlook, machten gemeinsam Mittagspause, Urlaub, usw. usf...... und ich würde meine Hand nicht dafür ins Feuer legen wollen, dass die beiden nicht auch zusammen kacken gegangen sind.
Das Lustige: Gesprochen haben sie miteinander recht neutral (zumindest vor den Kollegen), steril und "professionell", hätte es niemand gewusst, hätte man locker davon ausgehen können, dass das jahrelang eingespielte Arbeitskollegen sind, ohne auch nur dem Hauch eines Knisterns... beide Mitte 30, über 10 Jahre verheiratet, kinderlos...
Ist sicher auch ne individuelle Angelegenheit, es gibt Leute die kommen drauf klar, andere gar nicht. Für mich wäre das definitiv nichts und da sehe ich mich auch nicht in der Minderheit.
Nun hatten die beiden schon während ihres Studiums geheiratet. Aber ich denke, dass die meisten derjenigen, die diesbezüglich "ganz entspannt" waren und so eine Beziehung im Job "einfach mal geschehen ließen", mir im Nachhinein in meiner Haltung wohl beigepflichtet hätten, wenn ich mir so die Halbwertszeit dieser Büroromanzen anschaue, zumindest die ich selber mitgekriegt habe bzw. vom Hörensagen kenne.
Ich denke, dass (nicht nur aber!) gerade wenn eine ordentliche Anzahl von Frauen in der Abteilung arbeitet (optional auch wenige Frauen mit vielen "männlichen" Dackeln, kommt auf das selbe hinaus...), dann ist das weibische Getuschel schonmal grundsätzlich groß, ganz gleich wie die Beziehungskisten der Arbeitskollegen konkret aussehen. Wenn da aber mal der Haussegen schief hängt, dann nimmt man den ganzen Scheiß nicht nur mit zur Arbeitsstelle, sondern macht es auch noch zum Topthema für Leute, die hungrig drauf sind unterhalten zu werden aber für die es kein Thema sein sollte, es aus doch irgendwie naheliegenden Gründen aber trotzdem ist. Ne feste Beziehung sollte in meinen Augen ein Hafen sein, kein Bolzplatz mit Zuschauern, denen im grauen Arbeitsalltag eine interaktive Seifenoper live und in Farbe direkt vor die Nase geliefert wird.
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)