Umfrageergebnis anzeigen: Wie haltet ihr es mit dem Gold bzw Silber?

Teilnehmer
12. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • Ja, ich bin ein Goldbug.

    4 33,33%
  • Quatsch, Gold kann man nicht essen.

    3 25,00%
  • Da hab ich kein Geld für.

    2 16,67%
  • Weiss auch nicht.

    3 25,00%
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Thema: Neue Studie: So viel Gold besitzen die Deutschen

  1. #21
    GESPERRT
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    Standard AW: Neue Studie: So viel Gold besitzen die Deutschen

    Zitat Zitat von Leibniz Beitrag anzeigen
    Das ist sozusagen die Gretchenfrage. Grundsätzlich halte ich freie Wechselkurse zwischen nationalen Währungen für einen wichtigen Teil eines selbstkorrigierenden Mechanismus. Positive Leistungsbilanzen werten die Währung auf, wodurch die Konjunktur (und der Zuwachs an Leistungsbilanzüberschüssen) gedämpft wird. Gleiches gilt in umgekehrter Richtung. Uns fehlt nur der Mut, diese Schwankungen weiterhin zuzulassen.
    Besonders vehement findet der Versuch kontra-zyklischer Konjunkturmaßnahmen in China statt. Genauso wie in China staatliche Mittel eingesetzt werden, um Konzerne zu subventionieren.
    Ja, zu Zeiten vor den Zentralbanken gab es generell kürzere Wirtschaftszyklen, die jedoch schwächer ausgeprägt waren. Eine echte kontra-zyklische Politik wäre ja noch okay, aber die Förderung wird selbst zu guten Zeiten nicht mehr zurückgefahren.

    Diese Versuche dürften langfristig allerdings scheitern, weil die Natur der Kreditzyklen nur überwunden werden kann, indem die Refinanzierungskosten der volkswirtschaftlich ausstehenden Kreditsumme, die mit jeder Kreditexpansion steigt, kontinuierlich durch neue Kreditexpansion ausgeglichen wird. Würden sie die alternative Maßnahme von Zinssenkungen ergreifen, würden ihre US-Dollar Devisenbestände im Rahmen ihrer Verteidigung des Renminbi noch schneller schrumpfen.
    Und trotz ihrer erheblichen Kontrolle über die Binnenwirtschaft ist der Renminbi nun auch noch nicht so weit, völlig wertlos zu sein. Es ist möglich, mit Renminbi (zu erheblichen Aufschlägen) Gold zu kaufen.
    Gerade das ängstigt mich ein wenig. Es besteht eigentlich kaum noch eine Korrektur in diesem Sinne, d.h. es wird vom Glauben an das chinesische Wirtschaftswachstum getragen. Selbst ein geringes Wachstum wäre u.U. für die Währung kaum noch zu verkraften.

    Im US-Diskurs hat sich in letzter Zeit die Idee der Modern Monetary Theory ausgebreitet, wobei offenbar eine zentrale Erkenntnis sein soll, dass Staatsschulden und Defizite positiver als bislang angenommen seien. In Teilen bestätigen die Ideen auch Erkenntnisse, die mir und anderen schon länger bekannt waren. Im wesentlichen, dass Staatsschulden (meist) die wichtigste Quelle der Kreditschöpfung auf der grundlegenden Notenbank-Ebene sind. Davon erzählte der Zinsinstrumente-Inder Anshu Jain einmal vor einigen Jahren zu einem Vortrag in Frankfurt. Das Volumen selbst ist dabei nur ein kleiner Teil der Gesamtgleichung. Es ist vielmehr die 0% RWA-Gewichtung, die unter einprozentigen Haircuts im kurzfristigen Bereich und allgemein die Tatsache, dass die Notenbank ihre Geldpolitik praktisch durch Reverse-Repos und Aktiv-Tausch bewerkstelligt. Obwohl Michael Milkens Junkbonds heutzutage auf die Liste zugelassener Sicherheiten kommen könnten (angesichts der stetigen Aufweichung der Anforderungen an die Sicherheiten), sind die RWA-Gewichtung und die Collateral Abschläge in Staatsanleihen zweifellos ein derart gewaltiger Unterschied, dass sie eine Sonderrolle einnehmen. Zuletzt wäre wohl noch der hochliquide Sekundärmarkt zu erwähnen, der jedoch mindestens teilweise auch Folge statt Ursache ist.
    Mich wundert immer, dass die Verfechter der MMT eigentlich nicht erklären können, was das eigentlich ist. Ich stimme dir bei der Kreditschöpfung durch die Notenbanken zu, und die 0% RWA-Gewichtung führt dazu, dass Banken mit Staatsanleihen vollgestopft werden. Ich sehe darin sowas wie eine Verzahnung des Staates mit dem Finanzsektor. Wenn man sieht, was selbst kleine wirtschaftspolitische Änderungen selbst mittlerer Industrienationen für Banken bedeuten, oftmals auch ausserhalb des betroffenen Landes, dann wird diese gegenseitige Abhängigkeit schnell deutlich.

    Apropo risikolos und Sonderrolle: Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie US-Hypothekenanleihen als praktisch risikolos angesehen wurden. Und ich kann Staatsanleihen auch nicht als risikolos erachten, denn obwohl komplette Ausfälle eher selten sind, so können sie deutlich an Wert verlieren, wenn ein Staat zu höheren Renditen gezwungen wird.

  2. #22
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    Standard AW: Neue Studie: So viel Gold besitzen die Deutschen

    Bricht die Wirtschaft nachhaltig zusammen, gibt es genug Wertgegenstände in den Wohnungen Verhungerter und Erfrorener.
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  3. #23
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    Standard AW: Neue Studie: So viel Gold besitzen die Deutschen

    Zitat Zitat von Haspelbein Beitrag anzeigen
    [...]
    Mich wundert immer, dass die Verfechter der MMT eigentlich nicht erklären können, was das eigentlich ist. Ich stimme dir bei der Kreditschöpfung durch die Notenbanken zu, und die 0% RWA-Gewichtung führt dazu, dass Banken mit Staatsanleihen vollgestopft werden. Ich sehe darin sowas wie eine Verzahnung des Staates mit dem Finanzsektor. Wenn man sieht, was selbst kleine wirtschaftspolitische Änderungen selbst mittlerer Industrienationen für Banken bedeuten, oftmals auch ausserhalb des betroffenen Landes, dann wird diese gegenseitige Abhängigkeit schnell deutlich.

    Apropo risikolos und Sonderrolle: Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie US-Hypothekenanleihen als praktisch risikolos angesehen wurden. Und ich kann Staatsanleihen auch nicht als risikolos erachten, denn obwohl komplette Ausfälle eher selten sind, so können sie deutlich an Wert verlieren, wenn ein Staat zu höheren Renditen gezwungen wird.
    Risikolos ist auch ein gefährlicher Begriff. Ich denke das, was einer risikolosen Staatsanleihe am nächsten kommt, sind US-Staatsanleihen, die durch die Federal Reserve als hochwertige Sicherheit akzeptiert werden. Risikolos sind auch sie selbstverständlich nie.
    Es gab vor wenigen Jahren einmal die Befürchtung, dass die Erreichung des Debt Ceiling dazu führt, dass eine anstehende Rückzahlung einer T-Bill Emission ausfällt. Dabei wurde diese sehr kurzfristige Anleihe mit einem Risikoabschlag von einem Prozent gehandelt, was relativ zur Mainstream-Meinung von dem Risiko in diesen Anleihen astronomisch ist.

    Staatsanleihen, die nicht in der Landeswährung ausgegeben wurden und nicht bei der Notenbank ihrer Währung als Sicherheit angenommen werden, sind definitiv (hoch-)riskant. Die vielen Emerging Markets mit US-Dollar Schulden sind die prominenten Vertreter dieser Klasse. Dabei herrscht gewissermaßen und meiner Auffassung nach eine bipolare Ordnung des Risikos der Laufzeit. Hochwertige Anleihen wie jene der USA werden mit ihrer Laufzeit riskanter. Gefährdete Anleihen sind oft umso sicherer, je mehr Laufzeit sie aufweisen. Eine riskante EM-Anleihe, die in 6-12 Monaten fällig ist und für 80 Cent des Nominalwerts gehandelt wird wäre aus meiner Sicht riskanter als eine 50-Jährige, die für 30 Cent gehandelt wird. Ich gehe auch davon aus, dass Goldman deshalb so bereitwillig hundertjährige EM-Anleihen ermöglicht. Zusätzlich haben Länder gegenüber Firmen wohl den einzigartigen Vorteil, nie gänzlich zu verschwinden.

    Ich denke deshalb wird auch dafür geworben, in Venezuela Maduro abzusägen. Einige haben für 30 Cent Anleihen erworben und warten darauf, mit einer neuen Regierung als großzügige Wohltäter einen Schuldenschnitt um 30% zu verhandeln und 100+% zu verdienen.

  4. #24
    GESPERRT
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    Standard AW: Neue Studie: So viel Gold besitzen die Deutschen

    Zitat Zitat von Leibniz Beitrag anzeigen
    Risikolos ist auch ein gefährlicher Begriff. Ich denke das, was einer risikolosen Staatsanleihe am nächsten kommt, sind US-Staatsanleihen, die durch die Federal Reserve als hochwertige Sicherheit akzeptiert werden. Risikolos sind auch sie selbstverständlich nie.
    Es gab vor wenigen Jahren einmal die Befürchtung, dass die Erreichung des Debt Ceiling dazu führt, dass eine anstehende Rückzahlung einer T-Bill Emission ausfällt. Dabei wurde diese sehr kurzfristige Anleihe mit einem Risikoabschlag von einem Prozent gehandelt, was relativ zur Mainstream-Meinung von dem Risiko in diesen Anleihen astronomisch ist.
    Natürlich sind Staatsanleihen nicht risikolos. Worauf ich hinaus wollte, ist dass Banken so agieren können, als wären sie risikolos. Die BaFin bewertet EU-Staatsanleihen ähnliche wie Münzen und Banknoten, wenn es um die Aktiva von Banken geht. Und das halte ich letztendlich für falsch, denn der Wert dieser Anleihen kann deutlich schwanken, auch wenn Ausfälle selten sind. Zudem ermutigt dies die Banken dazu, eben diese Staatsanleihen zu halten, und sollte das Risiko eines Ausfalls wirklich mal gegeben sein, so werden diese Banken in einem grossen Rahmen betroffen sein.

    Staatsanleihen, die nicht in der Landeswährung ausgegeben wurden und nicht bei der Notenbank ihrer Währung als Sicherheit angenommen werden, sind definitiv (hoch-)riskant. Die vielen Emerging Markets mit US-Dollar Schulden sind die prominenten Vertreter dieser Klasse. Dabei herrscht gewissermaßen und meiner Auffassung nach eine bipolare Ordnung des Risikos der Laufzeit. Hochwertige Anleihen wie jene der USA werden mit ihrer Laufzeit riskanter. Gefährdete Anleihen sind oft umso sicherer, je mehr Laufzeit sie aufweisen. Eine riskante EM-Anleihe, die in 6-12 Monaten fällig ist und für 80 Cent des Nominalwerts gehandelt wird wäre aus meiner Sicht riskanter als eine 50-Jährige, die für 30 Cent gehandelt wird. Ich gehe auch davon aus, dass Goldman deshalb so bereitwillig hundertjährige EM-Anleihen ermöglicht. Zusätzlich haben Länder gegenüber Firmen wohl den einzigartigen Vorteil, nie gänzlich zu verschwinden.
    Das ist nochmals eine andere Kategorie, denn man kann diese Verschuldung nicht "weginflationieren". Der fehlgeschlagene Versuch Argentieniens sich dem zu entziehen, ist mir noch recht deutlich in Erinnerung. Länder verschwinden nicht, aber Staatsformen können es durchaus, und nicht jede Staatsform identifiziert sich mit ihrem Vorgänger.

    Ich denke deshalb wird auch dafür geworben, in Venezuela Maduro abzusägen. Einige haben für 30 Cent Anleihen erworben und warten darauf, mit einer neuen Regierung als großzügige Wohltäter einen Schuldenschnitt um 30% zu verhandeln und 100+% zu verdienen.
    Das Land ist bereits am Boden, und ich denke nicht, dass man dem Volk dies noch verkaufen kann, zumindest nicht ohne ein grosses Entgegenkommen. Venezuela hat ja fast bereits alles verpfändet, was irgendwie einen Wert darstellte. Die Gläubiger hätten m.E. ohne diese Gegenleistungen schlechte Karten, denn Venezuela hat nichts mehr zu verlieren.

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