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Thema: Alternative Aktienbarometer

  1. #21
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    Standard AW: Alternative Aktienbarometer

    Zitat Zitat von Suppenkasper Beitrag anzeigen
    Davon abgesehen, dass ich ohnehin in Totalopposition zu dieser ganzen Art "Finanzwesen" stehe, halte ich dieses "alternative Aktienbarometer" zumidnest für das attraktivere. Ansonsten gehören schlichtweg sämtliche Börsen geschlossen und jegliches arbeitslose Einkommen verboten, jegliche Zinsknechtschaft gebrochen und die Weltwirtschaft und das weltweite Finanzsystem auf solide Füße gestellt, basierend auf realen, nicht imaginierten Werten.
    Diese Ansicht wird hier von einigen vertreten. Allerdings wäre meine Frage, wodurch die volkswirtschaftlich wichtigen Aufgaben der Kapitalmärkte dann bewerkstelligt werden sollen.
    Allgemein fällt es mir zudem schwer, zu erkennen, wie Kapitalmärkte überhaupt negativ wahrgenommen werden können. Einkommen mag in einigen Fällen nicht durch Lohnarbeit generiert werden.

    Abgesehen von einigen Ausnahmen, die durch schädliche Markteingriffe der Politik(z.B. durch Sowjetisierung des Gesundheitssystems) verursacht werden, entsprechen die erhaltenen Einnahmen jedoch grob dem gesellschaftlichen Nutzen oder Mehrwert, den einzelne Marktteilnehmer stiften. Dabei ist es wichtig, den Bewertungsmaßstab als Verhältnis von Angebot und Nachfrage zu erkennen.
    Die weit überwiegende Mehrheit aller Menschen bevorzugt eine sichere Anstellung gegenüber der Alternative, voller Ungewissheit die eigene wirtschaftliche Existenz zu riskieren.

    Zu dieser relativen Knappheit an Menschen, die bereit sind, zugunsten der Volkswirtschaft ihre eigenen Ressourcen und meist gesamte wirtschaftliche Existenz zu riskieren, kommt die hohe Relevanz dieser Gruppe. Ohne sie kann die Gruppe der Lohnangestellten und eine allgemein effiziente Volkswirtschaft nicht existieren.

    Daher ist es nur folgerichtig, dass die führenden Vertreter dieser Gruppe deutlich höher für ihren Mehrwert kompensiert werden. Wobei immer zu bedenken ist, dass der erfolgreiche Teil immer mehr auffällt als der gescheiterte Teil, der gleichermaßen existiert. Für den Einzelnen ist es äußerst relevant, ob er/sie für eingegangene (existenzielle) Risiken belohnt wird oder scheitert. Aus gesamtwirtschaftlicher Sicht hingegen ist selbst ein unternehmerischer Fehlschlag kein Nachteil im Sinne schädlicher, gesamtwirtschaftlicher Kosten/Belastungen. Es findet nur eine weitgehend irrelevante Umverteilung von Kapital statt.Aus volkswirtschaftlicher Sicht können Kapitalmärkte daher niemals zu freizügig oder umfassend sein. Die Nachteile entstehen Einzelnen,während die Volkswirtschaft insgesamt nur profitiert, indem Innovationen von Mehrwert für die Menschheit befördert werden.

    Neben Märkten für Fremd-, Eigen- und Humankapital existiert ein erheblicher Markt zur Absicherung und Aufnahme von Risiken.
    Abstrakt ist ein versicherbares Risiko als risikoneutrale W-Verteilung über ein (üblicherweise geschlossenes) Intervall möglicher Schadensummen darstellbar,
    was einem Erwartungswert der Schadensumme in Höhe der Prämieneinnahmen entspricht. Dieser Fall wäre prinzipiell als fairer Wert einer Versicherungspolice anzusehen.

    Was wären jedoch die Implikationen, wenn Versicherungen zu ihrem fairen Wert gehandelt würden? Damit wäre das langfristige Existenzkriterium der Versicherungsgeber/Versicherungen nicht mehr erfüllt.
    D.h. Versicherungsleistungen müssen langfristig deutlich über dem intrinsischen Erwartungswert der Schadensumme einer risikoneutralen W-Verteilung veräußert werden.
    Dass Nachfrage nach Versicherungsleistungen und Risikoabsicherung zu deutlichen Aufschlägen existiert, ist ein Beleg für die hohe Nachfrage, Planungssicherheit zu generieren, indem Risiken an Abnehmer weitergereicht werden.
    Auch hier entsteht kein leistungsloses Einkommen. Obwohl die Prämien zwar leistungslos eingehen, muss der Risikonehmer die versicherten Risiken intelligent analysieren, vorhandene Portfolios intelligent strukturieren und falls nötig Risiko rückversichern.

    Gleiches gilt für Banken. Die wichtigste Einnahmequelle der Zinsdifferenzen zwischen Aktiva und Passiva sind unter Annahme halbwegs rationaler Beteiligter praktisch immer Ausdruck von u.a. Kredit- und Zinsrisiken. Ein gewisser Teil der Einnahmen wird damit erzeugt, indem Kunden trotz 2,5% Leitzinsen 0% erhalten. Dafür ist jedoch weniger die Zinsknechtschaft als die Kunden selbst verantwortlich, die ihren Banken (und Versicherungen) bereitwillig Geld schenken.
    Das US-Finanzministerium bietet US-Staatsbürgern kostenlos die Möglichkeit, innerhalb eines dezidierten Kontos in US-Staatsanleihen zu investieren, worin praktisch vergleichbare Zinssätze angeboten werden, wobei in diesem Fall auch das Kreditrisiko gegenüber Banken weg fällt.

    Marketmaker erfüllen zu aller Ernüchterung übrigens eine ähnliche Dienstleistung. Sie sorgen dafür, dass Märkte jederzeit genutzt werden können, indem sie kontinuierlich An- und Verkaufspreise anbieten. Ohne die Bereitschaft von MMs, angebotene Instrumente als Inventar aufzunehmen, wäre es in vielen Märkten unmöglich, überhaupt Transaktionen durchzuführen.
    Die effiziente Absicherung und Kontrolle des angesammelten Inventars findet dabei noch weniger leistungslos statt als alle übrigen der genannten Felder.
    Erstens sind die auftretenden Käufer und Verkäufer in diesen Märkten fast zu 100% Institutionen, die wissen, was sie tun und nicht einfach betrogen werden können, wie einige mutmaßen.
    Zweitens ist das Feld durch die Konkurrenz vieler Großbanken so hart umkämpft, dass die Margen tendenziell fallen.

    Durchaus kritikwürdig erscheint mir die heutige Geldpolitik und die Administration von Auslandsvermögen. Gleichermaßen fragwürdig war die die Einführung des Euro. Der Kapitalmarkt allgemein hingegen ist meines Erachtens wichtiger als je zuvor, um die Versorgung der Wirtschaft zu gewährleisten.

  2. #22
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    Standard AW: Alternative Aktienbarometer

    Zitat Zitat von Haspelbein Beitrag anzeigen
    Darf ich hier leider nur umschreiben. Prinzipiell geht es um Unterschiede der firmeneigenen Modelle zu den CCAR scenarios, und den daraus resultierenden Folgen.
    Sobald sich noch einige Compliance-Mitarbeiter einfinden, kann dieses Forum wohl langsam eine Banklizenz beantragen. Genug Sachverstand findet sich zunehmend ein.

  3. #23
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    Standard AW: Alternative Aktienbarometer

    Zitat Zitat von Haspelbein Beitrag anzeigen
    Es ist nicht nur die Korrelationsanalyse, die hier fehlleitend sein kann, sondern selbst wenn in der Vergangenheit eine Kausalität bestand, so muss diese nicht mehr gegeben sein. Die Hypothekenkrise in den USA war so ein Beispiel. Die Amerikaner konnten sich zum ersten Mal den Wohnraum in der Nähe ihres Arbeitsplatzes nicht mehr leisten, und die Mobilität sank praktisch zum ersten Mal in dieser Deutlichkeit.

    Ich beschäftige mich mit der Vorraussage eines gewissen Geschäftsbereichs. Und die Modelle variieren derzeit z.T. sehr stark. Das liegt nicht daran, dass sie gut oder schlecht sind, sondern dass hier wirklich Neuland betreten wird.
    Es zeigt sich meines Erachtens eben immer wieder, dass eine resiliente Bilanz und eine signifikante Eigenkapitalquote im Zweifelsfall wertvoller sind als noch so komplexe Analysen. Wer hätte vorhersehen können, dass dieses Szenario eintritt? Vermutlich niemand. Als erst- und einmaliges Szenario dürfte die Datenlage auch nicht besonders umfassend ausfallen.

  4. #24
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    Standard AW: Alternative Aktienbarometer

    Zitat Zitat von Leibniz Beitrag anzeigen
    Es zeigt sich meines Erachtens eben immer wieder, dass eine resiliente Bilanz und eine signifikante Eigenkapitalquote im Zweifelsfall wertvoller sind als noch so komplexe Analysen. Wer hätte vorhersehen können, dass dieses Szenario eintritt? Vermutlich niemand. Als erst- und einmaliges Szenario dürfte die Datenlage auch nicht besonders umfassend ausfallen.
    Das ist prinzipiell richtig. Es gibt für Banken durchaus Wege Risiken zu vermeiden. Jedoch ist eine solche Betrachtung oftmals recht komplex, d.h. das Vermeiden eines Risikos kann ein Risiko einer anderen Art bedingen. Eine hohe Eigentkapitalquote ist gut, wenn sie letztendlich einer verbesserten Geschäftslage entspringt. Diese Eigenkapitalquote vorzuschreiben, kann einer Bank jedoch ebenso das Genick brechen, denn diese Form der Risikoabsicherung macht die Bank wahrscheinlich weniger wettbewerbsfähig.

    Komplexe Analysen tun sich daher immer schwer damit, eindeutig festlegen zu können, was in der Summe aller Parameter eine Sicherheit darstellt, die sich wirklich auf die Realität bezieht.
    Ich weiss nicht wieviele Besprechungen ich schon gesehen habe, wo man auf irgendwelche Kennwerte geschaut hat, aber nicht wusste, was diese Kennwerte beeinflusst hat, und wie diese Kennwerte wiederum das Geschäft beeinflussen. Und wie schon gesagt, sie lassen oftmals Dinge unberücksichtigt, die wirklich neu sind.

  5. #25
    GESPERRT
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    Standard AW: Alternative Aktienbarometer

    Zitat Zitat von Leibniz Beitrag anzeigen
    Sobald sich noch einige Compliance-Mitarbeiter einfinden, kann dieses Forum wohl langsam eine Banklizenz beantragen. Genug Sachverstand findet sich zunehmend ein.
    HPF26 anstatt N26?

  6. #26
    Schaf im Wolfspelz
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    Standard AW: Alternative Aktienbarometer

    Zitat Zitat von Haspelbein Beitrag anzeigen
    HPF26 anstatt N26?
    Ja, die HPF-Tips sind nicht zu unterschätzen!

    Ich erinnere mich daran, daß ein User als die Unze Gold noch um die US$ 2.000,00 kostete, dafür warb, Gold zu kaufen.



    Wenn Du in der Fremde bist, fühl Dich wie zu Hause - aber benimm Dich nicht so!


  7. #27
    GESPERRT
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    Standard AW: Alternative Aktienbarometer

    Zitat Zitat von Differentialgeometer Beitrag anzeigen
    "Ein Covergirl im Bikini als Zeichen für den Aufschwung? Der Zusammenhang scheint abwegig. Und doch gibt es Indikatoren, die solche Korrelationen feststellen. Sie sind erstaunlich treffsicher."

    [Links nur für registrierte Nutzer]
    BlackRock hat einen Superrechner, damit kann vieles berechnen.


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