Zitat von
Gärtner
Frankreich, Paris, das, was wir liebten, scheint zunehmend dahin zu sein. Michael Klonovsky beschreibt es so:
"Ich spreche, wenn ich Paris sage, nicht von einem x-beliebigen Ballungszentrum mit x-beliebigen Bewohnern (das tu’ ich nicht mal, wenn ich heute Berlin sage, obwohl beachtliche Gründe vorlägen), sondern von einem in sich geschlossenen jahrhundertalten Mentalitätsraum und kulturellen Ausstrahlungszentrum, von einem Daseinsgefühl und Stadtgesicht, von einer Aura, von Savoir-vivre, eleganten Frauen und geraunten Frivolitäten, von den Tuilerien und Le Meurice, Pigalle und Chanson, Bistros und Separees, Foie gras und rotem Wein, der das Herzleid verliebter Romanprotagonisten täubt, von Varieté und Operá, Liberté und Gloire, Bohème und Barrikade, von Hugo, Flaubert, Rivarol, Chamfort, Proust und Houellebecq, von einer literarisch-geistigen Welt, die zwar nicht fähig wäre, "Die Kritik der reinen Vernunft", "Die Wissenschaft der Logik" und "Die Kunst der Fuge" hervorzubringen, aber sonst nahezu alles. Ich bezähme mich mit weiteren Exempeln; wer mich verstehen will, versteht mich."
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