Ich denke, dass man ein gutes Gedächtnis haben und gleichzeitig nachtragend sein muss, um diese Spielchen zu erkennen. Leute, denen auch nur eine dieser beiden Eigenschaften abgeht, werden sich nicht von ihrem Weg abbringen lassen immer wieder den Felsblock den Hügel hinaufzustoßen und sich genauso oft darüber zu beschweren, warum er denn immer wieder herunterrollt...
Du machst einen grundlegenden Fehler!
Du vertraust Leuten, die Dein Vertrauen nicht gerecht werden wollen und können. Warum? Weil sie in Wahrheit auf der anderen Seite stehen. Darum.
Gerade die "bloden" deutschen "Konservativen" sind in dieser Hinsicht dumm wie Brot. Die können 40 Jahre mit ihrem Vertrauen in "CDU/CSU/AfD" auf die Fresse fallen und reden immer wieder davon, daß man seinen Feind, der noch nie einen Handschlag für einen tat oder sich in die Bresche schmiß fürs Volk, vertrauen müsse.
Konservative sind schlimmer als renitente Kinder.
Nein, habe ich nicht. Es ging hier genau darum, dass du Leif-Erik Holm ankreiden wolltest, dass er überhaupt zu einem solchen Format hingegangen ist, bei dem er in der Folge keine schlechte Figur gemacht hat. Natürlich dürfen AFD-Politiker in den Medien stattfinden, wenn sie das wollen. Präsent sein ist etwas anderes als ein vergeblicher Versuch, immer wieder um Gleichbehandlung zu betteln, was von der Gegenseite mit höhnischem Gelächter kommentiert wird.
Ganz schlimm war da zum Beispiel Guido Reil, der danach überrascht feststellt "Die wollen uns fertig machen!" ... ach, echt? Das ist ja echt ganz was Neues. Selbst Lucke, der die Partei stromlinienförmig machen wollte, war das von allem Anfang an klar. So naiv wie Reil war Gaulans nie, aber seine ablehnende Haltung zum Newsroom, den Alice Weidel ins Spiel gebracht hat, lässt befürchten, dass er glaubt, hier einen freunlichen Status Quo mit den Medien noch erreichen zu können.
Der konkrete Vorfall stellt sich hier übrigens anders dar, wie ich jetzt den Schlagzeilen entnehmen. Gauland war verärgert, dass er nicht informiert wurde und ausserdem ging es um Milo Yiannopoulos, der sicherlich auch in der AFD zwiespältige Reaktionen hervorgerufen hätte. Ein Libertärer, der sich als Schönling und Dandy inszeniert, offen homosexuell, extrem provokativ und affektiert. Habe ihn ein paarmal auf youtube gesehen, halte ihn ohne Zweifel für rhetorisch sehr begabt, intelligent, er hat auch viele wirklich gute Argumente bringen und linke Idioten, Antirassisten, Feministinnen, Antisexistinnen, auch trotz eigener Homosexualität die LGBTQ-Spinner alt aussehen lassen, seine Auftritte haben aber immer etwas extrem narzisstisches und selbstdarstellerisches.
Es gab wohl den Vorwurf, er hätte Pädophilie verteidigt - sowas halte ich bis zum Beweis im Zweifel immer für Schmtzkampagnen der Lügenpresse, aber die AFD muss trotzdem beachten, wo sie sich angreifbar macht. Er ist übrigens israelfreundlich bis ultimo, wahrscheinlich noch verliebter in Israel als Netanjahu, kannst es dir gerne trotzdem zurechtschreiben, dass es in dein Schwarz-Weiss-Schema passt, ihn zum Nationalisten umetikettieren und behaupten, hier sei ein Nationalist von dem Zionisten Gauland ausgeladen worden.
Die Beobachtung des Threaderstellers teile ich in der Tendenz, das Beispiel dafür hat sich aber als unzutreffend erwiesen. Gauland war verärgert, dass er übergangen wurde und eine äußerst schillernde Person mit der AFD in Verbindung gebracht werden sollte. Mehr scheint in diesem konkreten Falle nicht dahinter zu stecken. Die Meiung des Threaderstellers, dass zuviele aus der alten CDU-Garde die Medien noch als diskursfähig wahrnehmen, teile ich.
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