den hat die Berliner Tageszeitung der Tagesspiegel ausgelöst:
Rechtsextremismus frei Haus
Warum Nazi-Artikel über Amazon vertrieben werden

Von Reichsbürgerkram bis Andenken an NS-Kriegsverbrecher: Auf Amazon werden auch Extremisten fündig. Der Versandhändler verletzt seine eigenen Regeln.
Zum Beispiel das Blechschild. Amazon hat es in der Kategorie „Küche, Haushalt & Wohnen“ einsortiert. Es zeigt ein Eisernes Kreuz am schwarz-weiß-roten Band, die Inschrift „1939“ und in Großbuchstaben einen bekannten Sinnspruch Adolf Hitlers: „Es kann nur einer siegen, und das sind wir“.
Von Kunden wurde der Artikel bislang durchweg positiv bewertet, gelobt werden hohe Druckqualität und schnelle Lieferung
... Warum sollte der größte Versandhändler der Welt, das zweitwertvollste Unternehmen überhaupt, Nazi-Fanartikel und Reichsbürger-Propaganda anbieten, auch Werbeartikel für die rechtsextremistische, vom Verfassungsschutz beobachtete „Identitäre Bewegung“? ...
Die betreffenden Waren werden nicht von Amazon selbst vertrieben, sondern von Drittanbietern, die Amazon als Plattform nutzen. Die Namen dieser Anbieter klingen harmlos...
Hinter gleich mehreren steckt der langjährige rechtsextreme Aktivist Sven Liebich aus Halle an der Saale.
Über Amazon vertreibt Liebich T-Shirts, Schlüsselanhänger und bedruckte Becher. Szenebekannt sind jedoch vor allem seine Aufkleber. Zum Beispiel das Sammelangebot: „100 verschiedene Sticker aus dem gesamten Sortiment“. Was sich in seinem Sortiment alles findet, verrät Liebich auf seiner eigenen Seite: etwa Motive mit Botschaften wie „Deutschland mach die Beine breit, der Nafri braucht nen Zeitvertreib“ oder „Flüchten Sie bitte weiter. Hier gibt es nichts zu wohnen“. Der Aufkleber „Ficki-Ficki-Mohr“ zeigt einen dunkelhäutigen Mann mit dicken Lippen und heraushängender Zunge. Auf einem anderen sieht man einen dunklen Penis im Mund einer weißen Frau, die Frau blutet im Gesicht, dazu der Spruch: „Der Neger mag das Ficken sehr, doch hüte Dich vor dem Verkehr.“
Liebich sagt, dabei handele es sich um ein Kunstwerk. ...
„50 Millionen kleine Negerbabys werden in Afrika in jedem Jahr geboren. Diese werden über kurz oder lang zu uns drängen. Ficken scheint dort ein größeres Hobby zu sein als Arbeit. Das Hobby geben sie hier an der Grenze natürlich nicht auf. Also wird dem Hobby Raum gegeben, ob Frau will oder nicht…“
Sven Liebichs Firma vertreibt einen Aufkleber, auf dem sich ein Muslim an einer Ziege vergeht. Das Schild eines anderen Anbieters warnt vor der Einführung von „islamistischen Feiertagen in Deutschland“, etwa „Christi Kümmelfahrt“ oder „Isch-fick-deine-Muttertag“. ...

Eine Anfrage des Tagesspiegels beantwortet Amazon mit einem lapidaren Satz: „Alle Amazon-Marketplace-Verkäufer müssen sich an unsere Verkaufsbedingungen halten – erlangen wir Kenntnis über einen Verstoß, ergreifen wir entsprechende Maßnahmen, die die Schließung des Verkäufer-Kontos beinhalten können.“ Zur Nachfrage, warum Amazon dann nicht mal Fanartikel der rechtsextremen Identitären Bewegung entfernt, auch nicht nach gezielten Hinweisen, will sich das Unternehmen nicht weiter äußern. ...
Ein NPD-Gemeinderat verkauft über Amazon ...
[Links nur für registrierte Nutzer]Wie sagt der Lateiner:
Pecunia non olet

auf Deutsch
Geld stinkt nicht

oder hier besser
Geld naziet nicht
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