Zitat von
antiseptisch
Seit Monaten läuft ein Rechenmodell in meinem Kopf ab: Was, wenn 3/4 der Deutschen ein Bewusstsein dafür hätten, wenn jede Menge erneuerbare Energie ins Netz strömt, und sie ihre Waschmaschinen und Wäschetrockner laufen lassen, zum Sonnenhöchststand Mittagessen elektrisch kochen, Fernseher laufen lassen und ihre Elektroautoakkus aufladen, sofern vorhanden? Oder auch mal nachts, bei Orkanböen? Jetzt mal nicht aus ihrer eigenen Sicht, sondern im Gesamtbild?
Was hat das für Auswirkungen, jetzt mal von der Netzbelastung abgesehen? Ist es nicht so, dass sie davon persönlich gar keinen Vorteil haben? Immerhin ist die durchschnittliche Vergütung für Wind- und Photovoltaikstrom immer noch höher als die für Atom, Kohle und Gasstrom. Mal davon abgesehen, dass man hier Uran, Kohle und Gas spart, hat weder die Volkswirtschaft noch der einzelne Verbraucher was davon. Im Gegenteil, die EEG-Umlage dürfte dann noch viel schneller ansteigen. Die 30 EUR, die für die momentane Entsorgung von Zuviel produziertem erneuerbarem Strom ins europäische Ausland gezahlt wird, fällt wohl kaum ins Gewicht, mal davon abgesehen, dass die Produzenten trotzdem ihre Vergütung kriegen. Wenn man das Konzept mal verinnerlicht hat, wird einem angst und bange. Kohle muss nicht sein, aber der Atomausstieg wird einmal als die verhängnisvollste Fehlentscheidung der Energiegeschichte in den Büchern stehen. Die ganze Welt lacht schon über uns.