Die Kritik an unserem Bildungssystem ist zwar völlig berechtigt, beleuchtet aber nur die eine Seite des gesamten Problems.
Ich vermisse bei derlei Ansichten völlig den Blick auf die Mitursache des Problems, nämlich die immer weiter um sich greifende Passivität und sogar Unfähigkeit vieler Eltern, die schulische Entwicklung ihrer Kinder aktiv zu begleiten und zu fördern.
Wo sind denn die Elternbeiräte, die mal in den Elternabenden klar und deutlich gegen die zunehmende Verdummung und Verblödung durch Lehrkräfte wettern?
Wo sind denn die Eltern, die sich gegen die Ideologisierung des Schuldbetriebs aktiv zur Wehr setzen?
Wo sind denn die Eltern, die sich noch die Zeit nehmen (können), die Hausaufgaben ihrer Kinder akribisch zu begleiten und fördernd beizustehen?
Wo sind denn die Eltern, die sich bei den Politikern ihres Kreises dafür einsetzen, dass mehr Lehrer eingestellt werden und nicht immer mehr Schulstunden wegen Personalmangels ausfallen?
Was kann man von Eltern erwarten, die aus Zeitmangel oder Desinteresse ihren Kindern die einfachsten Grundregeln des zivilisierten Zusammenlebens nicht mehr beibringen?