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Thema: Sterbehilfe für psychisch kranken Teenager

  1. #51
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    Standard AW: Sterbehilfe für psysisch kranken Teenager

    Zitat Zitat von Mütterchen Beitrag anzeigen
    Ich kann dir hier durchaus ein Stück weit recht geben. Wobei - es wird überall Mädchen/Frauen, auch Jungs und Männer geben die psychisch stabil sind, andere sind es eben nicht.
    Ein Kind das an einer mehrfachen Vergewaltigung zerbricht ist meiner Einschätzung nach keine Schneeflocke, das möchte ich auch mal sagen.
    Trotzdem,und hier teile ich wieder deine Meinung,der Instagram-Account ist - und das habe ich ja schon geschrieben - für mich nicht passend zu einem vollkommen depressiven Mädchen, ich kann mir auch vorstellen dass hier ihre Probleme eher gepusht wurden. Ich könnte mir sogar vorstellen dass sie dort so was wie Unterstützung gefühlt hat, leider für ihr selbstmörderisches Vorhaben.
    Das Thema ist sowieso komplex. Es gäbe viele Aspekte die man beleuchten könnte. Und natürlich haben in Krisen- und Kriegszeiten Menschen viele Grausamkeiten und Schrecken überlebt. Aber es ist vermutlich auch hier zu einfach zu behaupten : das ging ganz gut. Da gab es sicher auch viele seelische Krüppel, ausgeprägte psychische Störungen und irgendwelche Menschen die unter diesen Störungen dann gewaltig zu leiden hatten. Egal. Das führt jetzt in ein anderes Thema.
    Trotzdem muss ich mal erwähnen, dass die Urgroßmutter meiner Schwägerin, - ich kannte sie bislang als alte, sehr freundliche und immer lächelnde Dame- mal über ihre Kriegserlebnisse berichtete, von Vergewaltigungen, schwersten Misshandlungen, Vertreibungen, Hunger, Rechtlosigkeit, Tod der Angehörigen unterwegs und so weiter und so fort... Das hat mich damals seht mitgenommen, unfassbar, was diese Frau alles ertragen musste. Aber sie hatte vielleicht auch die Stärke dazu, und die hat nicht jeder.
    Ich bin nicht Jesus und kann nicht jeden Einzelfall beurteilen.
    Aber Geschichten wie die Deiner angeheirateten Großmutter passierten hunderttausendfach, und bi auf wirklch Einzelne haben die das genauso weggesteckt wie Frontsoldaten ihre, und zwar tagtäglichen, Horrorerlebnisse.
    Ich behaupte nicht daß das ohne innere Narben ging, aber nur wenige brachten sich deshalb um.
    Es gab auch keine Psychoonkels de sich um die Millionen Fälle gekümmert hätten.

    Und um nochmal auf klopper zu kommen, die wußten am Ende der Katastrophe für 1 oder 2 Jahre nicht wo sie am nächsten Tag was zu essen herkriegen oder ein Dach überm Kopf. Das war nämlich weg.

    Wir reden hier über Probleme von Luxuskindern, um nicht zu sagen Gören, die schon ohne solche Erlebnisse einen schwer reduziertren Realitätsbezug haben.
    Interessant hierzu, überraschenderweise bei Lanz im ÖRR, diese Sendung:



    Ist m.E ein Teil des Problems. Mangelnde Selbstdisziplin.

  2. #52
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    Standard AW: Sterbehilfe für psychisch kranken Teenager

    Zitat Zitat von Don Beitrag anzeigen
    Es ist selbsverständlich richtig, daß Vergeltung in solchen Fällen einen Großteil des Genesungserfolgs ausmacht.
    Glaube ich nicht, oder es wird sehr stark vom Individuum abhängen. Eine Freundin meinerseits wurde vergewaltigt und für tot liegengelassen. Sie konnte den Mann identifizieren, und er sitzt derzeit eine Gefängnisstrafe ab, die nur mit seinem Tod enden kann. (Sie war nicht sein einziges Opfer.)

    Dann schrieb er sie an, ob sie ihm bei der Reduzierung der Strafe helfen könne. Sie besuchte ihn im Gefängnis, und sagte ihm, dass sie ihm bereits verziehen hätte, aber er dennoch schlicht eine Gefahr für die Menschheit wäre. Sie meinte, dass sie sich ab genau diesem Punkt frei gefühlt hätte.

  3. #53
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    Standard AW: Sterbehilfe für psysisch kranken Teenager

    Zitat Zitat von Klopperhorst Beitrag anzeigen
    Setzt die psychisch Kranken mit etwas Werkzeug in der Wildnis aus. Nach einer Woche dürften die meisten geheilt sein. Psychische Krankheiten sind ein reines Zivilisationsproblem.---
    Das ist immer vom hohen Ross herab gesprochen. Selber keine gehabt und daher leicht reden....
    Man kann einen Menschen sehr zermürben und da kann man schlecht drüber urteilen ob das Leben noch lebenswert ist oder nicht. Meiner Meinung nach sollte man das ganz einfach selber entscheiden können. Was ja momentan nicht möglich ist, weil Sterbehilfe verboten ist. Und nicht jeder hat die Möglichkeit noch bei schlimmer körperlicher Krankheit den Stecker zu ziehen. Das ist eine Quälerei. Wohl eher psychisch, das muss nicht körperlich sein.

    Desweiteren muss ich hier der anderen Diskussion zustimmen. Todesspritze oder ähnliches ist zu weich. Die sollen einfach nur laufen. Wie Conan der Babar so lange im Kreis laufen bis sie tot sind. Aus dem ganz einfachen Grund: Wer das Leben eines anderen beendet hat, der hat selbst kein Recht mehr auf sein Leben und sein Leben wird ihm genommen. Sein Leben. Der darf also tagtäglich 16 Stunden lang im Kreis laufen und Strom erzeugen. Zu Essen und Trinken gibt es auch. Mit allem nahrhaften und Wasser.

  4. #54
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    Standard AW: Sterbehilfe für psychisch kranken Teenager

    Zitat Zitat von Haspelbein Beitrag anzeigen
    Glaube ich nicht, oder es wird sehr stark vom Individuum abhängen. Eine Freundin meinerseits wurde vergewaltigt und für tot liegengelassen. Sie konnte den Mann identifizieren, und er sitzt derzeit eine Gefängnisstrafe ab, die nur mit seinem Tod enden kann. (Sie war nicht sein einziges Opfer.)

    Dann schrieb er sie an, ob sie ihm bei der Reduzierung der Strafe helfen könne. Sie besuchte ihn im Gefängnis, und sagte ihm, dass sie ihm bereits verziehen hätte, aber er dennoch schlicht eine Gefahr für die Menschheit wäre. Sie meinte, dass sie sich ab genau diesem Punkt frei gefühlt hätte.
    Meines Erachtens braucht man um sowas zu verzeihen schon eine gehörige Portion Selbsverachtung.
    Oder eben Religion, was nicht weit voneinander entfernt ist.
    Im beschriebenen Fall rieche ich aber auch ein ziemliches Maß weiblicher Dialektik.

  5. #55
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    Standard AW: Sterbehilfe für psysisch kranken Teenager

    Zitat Zitat von Don Beitrag anzeigen
    ....
    Es bezieht sich jetzt nicht auf deinen letzen Beitrag, ich habe nur vorhin etwas vergessen -bzw. es ist mir nachträglich eingefallen. Was man auch berücksichtigen muss ist das Umfeld in dem ein Kind groß wird oder in dem Grausamkeiten geschehen. Krieg ist eine Ausnahmesituation. Da gelten andere Regeln.
    Keinesfalls will ich das dort erlebte Leid kleinreden. Trotzem war es an der Tagesordnung. Wenn jeder Tag ein Kampf ums Überleben ist und um dich herum Menschen sterben, dann erlebt man eine Misshandlung anders als in einem behüteten Umfeld. Und was meiner Meinung nach auch eine Rolle spielt ist die Gewichtung Tat und Folgen. Dazu habe ich auch einen Beitrag eingestellt, der allerdings keine Antwort ist, sondern einfach ein Diskussionsbeitrag: wie hilfreich wäre/ist eine harte Strafe für den Täter?
    Da ich gerade in Plauderlaune bin: manche Dinge vergisst man nicht, und als ich vor vielen Jahren mal im Rahmen meiner Ausbildung ein Praktikum machte begegnete ich zum ersten Mal einem kleinen Mädchen das sexuell missbraucht worden war und das große Angst davor hatte dass der Täter irgendwann wieder frei sein wird und ihr erneut etwas antun würde.
    Ich glaube viele Menschen vergessen irgendwann einfach wie Kinder die Welt erleben. Abhängig von Erwachsenen und unfähig, komplexere Zusammenhänge zu begreifen übernehmen sie ja, was als Wert vorgelebt wird, teilen Gut und Böse ein. Und eigentlich sollten sie Erwachsene nicht nur als stark und übermächtig, sondern auch als beschützend wahrnehmen.

  6. #56
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    Standard AW: Sterbehilfe für psysisch kranken Teenager

    Zitat Zitat von Nietzsche Beitrag anzeigen
    Meiner Meinung nach sollte man das ganz einfach selber entscheiden können. Was ja momentan nicht möglich ist, weil Sterbehilfe verboten ist.
    Was ist mit Oma und Opa. Bekommen die mit der Zeit nicht ein schlechtes Gewissen, wenn sie trotz hohen Alters noch in ihrem Häuschen leben und Sohn, Tochter oder Enkel mit ihren Familien dringend und vergeblich bezahlbaren Wohnraum suchen und sie das wiederholt wissen lassen?

  7. #57
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    Standard AW: Sterbehilfe für psysisch kranken Teenager

    Zitat Zitat von Mütterchen Beitrag anzeigen
    Alles nicht so einfach. Von Ausnahmen mal abgesehen behaupte ich jetzt mal dass die Todesstrafe die schlimmere Strafe ist. Weil bei den allermeisten Menschen eben der ganz große Wille nach Leben da ist. Sebst Todkranke ringen noch um jeden Atemzug und kämpfen um jeden Tag an dem sie noch leben dürfen. Und die aller-allermeisten Gefangenen nehmen wohl lieber eine lebenslängliche Strafe hin als den Tod, schließlich gibt es immer wieder Gnadengesuche oder Versuche, die Vollstreckung der Todesstrafe irgendwie aufzuschieben, wenn man sie schon nicht verhindern kann.
    Mein Verhältnis zur Todesstrafe ist übrigens selbst nicht so ganz klar. Aber eigentlich doch. Spätestens dann wenn ich mir vorstelle, jemand würde meiner Familie etwas antun. Ich weiß einfach, dass ich in diesem Fall keine Hemmung hätte persönlich den Schalter umzulegen.
    Eine Gefängnisstrafe kann durchaus in einer Weise gestaltet werden, daß der Delinquent sich seinen Tod geradezu herbei sehnt.

    Alles eine Frage des Wollens.
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    Nicht wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. Niccolò Machiavelli

  8. #58
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    Standard AW: Sterbehilfe für psysisch kranken Teenager

    Zitat Zitat von Mütterchen Beitrag anzeigen
    wie hilfreich wäre/ist eine harte Strafe für den Täter?
    Da ich gerade in Plauderlaune bin: manche Dinge vergisst man nicht, und als ich vor vielen Jahren mal im Rahmen meiner Ausbildung ein Praktikum machte begegnete ich zum ersten Mal einem kleinen Mädchen das sexuell missbraucht worden war und das große Angst davor hatte dass der Täter irgendwann wieder frei sein wird und ihr erneut etwas antun würde.
    Das Problem haben heute auch jede Menge erwachsener Frauen, wobei "irgendwann frei" ja schon ein Euphemismus ist.

  9. #59
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    Standard AW: Sterbehilfe für psychisch kranken Teenager

    Zitat Zitat von Haspelbein Beitrag anzeigen
    Glaube ich nicht, oder es wird sehr stark vom Individuum abhängen. Eine Freundin meinerseits wurde vergewaltigt und für tot liegengelassen. Sie konnte den Mann identifizieren, und er sitzt derzeit eine Gefängnisstrafe ab, die nur mit seinem Tod enden kann. (Sie war nicht sein einziges Opfer.)

    Dann schrieb er sie an, ob sie ihm bei der Reduzierung der Strafe helfen könne. Sie besuchte ihn im Gefängnis, und sagte ihm, dass sie ihm bereits verziehen hätte, aber er dennoch schlicht eine Gefahr für die Menschheit wäre. Sie meinte, dass sie sich ab genau diesem Punkt frei gefühlt hätte.
    Hier in weiten Teilen der EU werden solche Verbrecher aber nicht - halbwegs - angemessen bestraft. Die kommen häufig nach wenigen Jahren wieder frei. Das natürliche Gerechtigkeitsempfinden wird so ständig irritiert.
    Wie sich die Opfer dann fühlen, vermag ich mir kaum vorzustellen, jedenfalls dürfte dieses Wissen einem Katharsis-Effekt, wie ihn Deine Freundin erlebte, äußerst hinderlich sein.

  10. #60
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    Standard AW: Sterbehilfe für psychisch kranken Teenager

    Zitat Zitat von Don Beitrag anzeigen
    Meines Erachtens braucht man um sowas zu verzeihen schon eine gehörige Portion Selbsverachtung.
    Oder eben Religion, was nicht weit voneinander entfernt ist.
    Im beschriebenen Fall rieche ich aber auch ein ziemliches Maß weiblicher Dialektik.
    Du liegst bei der Religion und der Selbstachtung richtig, die Frau ist sehr intelligent, aber halt auch sehr gläubig. Es hatte weniger mit weiblicher Dialektik zu tun. Ganz im Gegenteil, die Frau tickt eher männlich und umgibt sich primär mit Männern.

    Was ich nur ausdrücken wollte ist hingegen, dass die Ansätze zur Überwindung eines Traumas sehr individuell und manchmal kaum nachvollziehbar sein können.

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