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Kleines Interessantes Exposé
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Kleines Interessantes Exposé
Eine schöne Rede von Weidel. Sie spricht Klartext, insbesondere was
uns beim Teuro erwartet. Ab Min 6.10.
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MfG
H.Maier
"Es gehört zum Schwierigsten, was einem denkenden Menschen auferlegt werden kann,
wissend unter Unwissenden den Ablauf eines historischen Prozesses miterleben zu müssen,dessen unausweichlichen Ausgang er längst mit Deutlichkeit kennt.
Die Zeit des Irrtums der anderen, der falschen Hoffnungen, der blind begangenen Fehler wird dann sehr lang." - Carl Jacob Burckhardt (Schweizer Historiker) -
Auch gut.
Notenbanksozialismus
Dieser Kommentar von mir erschien bei manager magazin.
Zehnjährige deutsche Staatsanleihen bringen weniger als die japanischen Pendants. Klarer kann man nicht zeigen, wie weit wir schon auf dem Weg in unser eigenes „japanisches Szenario“ von Deflation und Stagnation sind....
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MfG
H.Maier
"Es gehört zum Schwierigsten, was einem denkenden Menschen auferlegt werden kann,
wissend unter Unwissenden den Ablauf eines historischen Prozesses miterleben zu müssen,dessen unausweichlichen Ausgang er längst mit Deutlichkeit kennt.
Die Zeit des Irrtums der anderen, der falschen Hoffnungen, der blind begangenen Fehler wird dann sehr lang." - Carl Jacob Burckhardt (Schweizer Historiker) -
Ich kann mich an einen englischen Artikel aus dem Jahr 2000 erinnern, indem aufgezeigt wurde, dass der demographische Niedergang Europa in absehbarer Zeit in der Bedeutungslosigkeit verschwinden lässt. Demographisch implodierende Staaten haben noch nie wirtschaftlich floriert. Insofern braucht hier keiner so zu tun, als gäbe es noch einen Ausweg. In einem falschen Spiel kann es gar keine richtigen Regeln geben.
Krall zu den letzten Verzweiflungsschlägen der EZB:
Ich bin davon überzeugt, dass das ganze System noch bis Weihnachten crasht.
Es ist nur noch aberwitzig, was die abziehen.
"Groß ist die Wahrheit, und sie behält den Sieg" (3. Esra)
Es war schon relativ gut abzusehen, weil Maulwürfe zuvor bereits geredet haben.
Das wirkliche Problem sind Anleihemärkte, die sich vollständig von der fundamentalen Realität entkoppelt haben. Beispielsweise die Bundesanleihen und US-Treasury Notes. Der laufende Ertrag errechnet sich aus Zins, Finanzierungskosten und Roll-Down. Die zehnjährigen Bundesanleihen und T-Notes sind nun bis letzte Woche so weit gelaufen, dass die Daten sich völlig der Realität entkoppelt haben.
Im Euroraum sind die Finanzierungskosten für Bundesanleihen ungefähr -0,45%. Die Zinsstrukturkurve ist leicht ansteigend, sodass vielleicht noch 0,1% Roll-Down erzielt werden kann. Die Rendite in zehnjährigen Bundesanleihen ist allerdings bis auf -0,75% gefallen, was nach Finanzierungskosten und Roll-Down vielleicht -0,25% laufender Ertrag bedeutet.
Gleiches gilt für 10Y-T-Notes. Finanzierungskosten sind etwa 2,1%, Roll-Down etwa 0% und Rendite etwa 1,5%. Tief Negativ.
Der Punkt ist nun folgender. Alle gehen davon aus, dass QE kommt. Also werden Anleihen massiv gekauft und die Preise steigen, die Renditen sinken. Nur ist dieser Treiber vollständig technischer Natur. Niemand kauft, weil diese Kurse attraktiv erscheinen.
In einem gesunden Markt werden diese Anleihen gekauft, bis ihre Erträge weniger Attraktiv sind. Wenn es zum Abverkauf kommt, herrscht jedoch eine gewisse untere Schwelle, an der die laufenden Erträge so hoch sind, dass astronomische Kapitalpools anfangen, Anleihen zu kaufen.
In diesem Markt waren wir in zehnjährigen Laufzeiten 0,5% - 0,75% von diesem Punkt entfernt. D.h. folglich wird sehr lange Zeit niemand in den Markt kommen und diese Anleihen aufhalten. Viele hatten sich eben auch eingebildet, dass die EZB zu dieser letzten Sitzung deutlich mehr als 0,1% senkt, was sehr außergewöhnlich gewesen wäre.
Die Finanzierungskosten werden durch die Zentralbanken bestimmt. D.h. im Eurobereich ist es die (Overnight) Repo Rate und im USD-Bereich Fed-Funds oder auch Repo Rate. So gesehen müssen entweder die Renditen in den Anleihen steigen oder die Notenbanken müssen erhebliche Zinssenkungen vornehmen, damit die Anleihemärkte eine natürliche Barriere haben.
Diese z.T. massiven Bewegungen in langfristigen Zinsen beeinflussen die Wechselkurse und führen zu Verzerrungen, weil bestimmte Arbitrage-Bedingungen entstehen. Am Tag vor der EZB-Entscheidung fiel der EUR/USD um etwa 0,5%, was für eine G10-Währung eine riesige Bewegung ist. Zusätzlich werden Edelmetalle wie Gold massiv beeinflusst. Allerdings ist diese Bewegung auch notwendig, damit eine nächste Bewegung stattfinden kann. Die Zinsen/Edelmetalle sind seit einigen Wochen fast ununterbrochen gestiegen, früher oder später kommt immer ein Rücksetzer, u.a. auch weil es überhand nimmt. Beispielsweise die Bewegung in Silber auf über 20 USD in kürzester Zeit.
Meines Erachtens ist das Vertrauen auch deshalb noch ziemlich groß, weil viele Verwerfungen in ihrer Aussagekraft und potentiellen Implikationen weitgehend unbekannt bleiben. Der außer Kontrolle (durch FRBNY) geratene Geldmarkt 2008, der Eurokrise 2011 und alle davon abgeleiteten Ereignissen wie zuletzt im Mai 2018 die unerwartete Überraschung aus Italien, die zu massiven Verwerfungen führte, wurden alle mit diversen Maßnahmen und Glück wieder beruhigt, was weder völlig klar war, noch nicht anders hätte ausgehen können.
Was mich an Krall u.a. stört:
Er redet immer nur davon, daß die Banken wegen der niedrigen Zinsen kein Geld mehr verdienen können und deshalb pleite gehen werden. Ein anderes Thema aber, das er völlig außer Acht läßt, ist das Thema Deregulierung.
Die starken Regulierungsvorschriften bei der Kreditvergabe (Basel 1,2,3, usw.) vor allem nach Lehmann haben die Bankbilanzen viel stärker negativ beeinflußt als die niedrigen Zinsen, vermute ich. Gebracht haben sie alle nichts.
Nachdem das heute wohl klar ist, ist stark anzunehmen, daß Draghis Nachfolgerin erst an dieser Schraube drehen wird und in Zusammenarbeit mit der EU die Standarts der EBA und damit auch der nationalen Bankenaufsichten verändern wird.
Anders wird es gar nicht gehen und die Spielräume zur Kreditvergabe werden sich dadurch auch wieder vergrößern. 20% der Gesamtkosten entstehen durch die Überregulierung, wie Krall selber sagt.
Das Thema Zombieanleihen und Bankenpleiten ist uralt, wer lange dabei ist, weiß das. Früher hießen die nur anders: Junkbonds, "Carry trades" Ende der 90er, riskante Hedgfond-Konstruke usw. Kennt man heute nicht mehr, aber Banken haben sich in ihrer Geschichte immer wieder verzockt und mußten gerettet werden. Es ist also keineswegs eine so einmalige Situation, wie Krall suggeriert. Er ordnet immer alles nur seiner Grundthese unter und sieht nicht nach rechts oder links, so wie viele andere Crashpropheten auch.
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