Zumindest was die zunehmende, politisch gewollte Deindustrialisierung der BRD anbelangt, sehe ich durchaus Parallelen zu UK.
Hingegen in Hinblick auf Sozialleistungen (noch) nicht, da in der BRD im Unterschied zu UK seit Generationen ordentlich Zwangsabgaben in das Sozialsystem abgeführt wurden und weiterhin werden. Würde man die bislang davon befreiten, also Beamte, Politbonzen etc. einbeziehen, hingegen die Nieeinzahler konsequent ausschließen, sollte das System tragbar sein.
Nötigenfalles ist mit Steuermitteln auszuhelfen, da die BRD ein konstatierter Sozialstaat ist.
//Edit auf Ansuzs Wunsch: Es handelt sich nachfolgend um eine unzutreffende Aussage. - wtf
"Flüchtlinge" sind hier sehr wohl ein deutlich spürbarer Kostenfaktor im Gesundheitssystem.
Ein Zahnarzt aus dem Bekanntenkreis ist regelrecht ausgerastet, als etliche "Flüchtlinge" Komplettsanierungen um die 20k bezahlt bekommen hätten, hingegen viele seiner Altpatienten nicht mal sich wenigstens eine halbwegs funktionierende Versorgung mehr leisten können.
Also alte Leute, die mehrere Jahrzehnte in die Sozialversicherung eingezahlt haben und jetzt im Alter nicht mal mehr gescheit kauen können, da eine anständige Versorgung unbezahlbar geworden ist.
Dieser Zahnarzt weigert sich inzwischen, "Flüchtlinge" zu behandeln.
Geändert von wtf (14.06.2019 um 12:53 Uhr)
Die Flüchtlinge sind definitiv eine Belastung, nicht nur bei den direkten, sondern auch bei den indirekten Kosten, d.h. ihre Einwirkung auf Wohnraum, oder ihren Einfluss auf das Bildungswesen. Das will ich gar nicht leugnen. Aber sie kommen bei den Faktoren wirklich schlicht noch oben drauf.
Das deutsche Sozialsystem war ja auch schon mal besser, und es wird denen bewusst sein, die sich an die Zeit mit zweistelligen Arbeitslosenzahlen und ohne Hartz 4 erinnern können. Man mag dem guten Gerd vorwerfen können, dass er viel falsch gemacht hat, aber das Problem selbst hatte er nicht selbst geschaffen, denn die Obergrenze an Leistungen war schlicht überschritten. (In ähnlicher Form gibt es diese Problematik auch in Staaten, die nicht dem Flüchtlingsstrom ausgesetzt sind.) Das war auch deutlich vor dem Jahre 2015.
Deutschland hat derzeit eine “schwarze Null” mit der es mehr oder weniger Europa stabilisiert, die Sozialabgaben sind relativ hoch, und die Investionen in die Infrastruktur zu einem Grade niedrig, dass einem wirklich Angst werden kann. Tut mir leid, das ist ein System, dass mehr oder weniger am Anschlag operiert.
Ich kenne ehrlich gesagt die deutschen Zahlen nicht, aber in den USA verbrachte man in der 60er Jahren ungefähr 15% seines Lebens im Ruhestand. Diese Zahl ist mittlerweile auf 25% gestiegen, zusammen mit einem Gesundheitswesen, mit dem man sich das verlängerte Leben am Lebensende teuer erkauft. In Deutschland kommt dann noch die demographische Entwicklung mit hinzu, bei der die Flüchtlinge auch eine Seite der Medaille sind.
Also nein, ich glaube nicht, dass da noch viel Luft ist.
Jetzt wird hier schon aus der geschlossenen gepostet! Ich hab's ja immer gewusst
VIGILIA PRETIUM LIBERTATIS "Wachsamkeit ist der Preis der Freiheit"
Gregor der Große: "Die Vernunft kann sich mit größerer Wucht dem Bösen entgegenstellen, wenn der Zorn ihr dienstbar zur Hand geht"
Dostojewski: "Die Toleranz wird ein solches Niveau erreichen, dass intelligenten Menschen das Denken verboten wird, um die Idioten nicht zu beleidigen."
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
Du hast keine Berechtigung, um die Liste der Namen zu sehen.