Wenn wir schon beim Erbsenzählen sind, dann immer die Stiele von den Rispentomaten entfernen!
Bringt gut und gerne weitere 20 Gramm!
Wenn wir schon beim Erbsenzählen sind, dann immer die Stiele von den Rispentomaten entfernen!
Bringt gut und gerne weitere 20 Gramm!
Schuld ist zum Teil der Kunde, dem es nicht billig genug sein kann. Schuld ist aber auch der Staat und die EU, die kleinen Schlachtereien, Bäckereien und anderen Betrieben mit ihrem wilden Regulierungsschwachsinn nach und nach das Leben schwer bis unmöglich mach(t)en. Hier in der Region gibt es z.B. jetzt keinen mir bekannten Bäcker mehr, der noch richtig selbst backt. Unser alter Stammbäcker, das beste Brot, was ich je gegessen habe, kam von dem, warf schon kurz nach der Wiedervereinigung wegen nicht mehr erfüllbarer Umbauauflagen das Handtuch. Meine Stammfleischerei, die heute noch Tiere vom Bauernhof im eigenen Dorf verarbeitet, wird in absehbarer Zeit dichtmachen, weil die Betreiber keine Zukunft mehr sehen und ihren Kindern den Weiterbetrieb nicht zumuten wollen.
Nein, das ist keine Abzocke, sondern eine sehr sinnvolle Anregung zu mehr Vernunft.
1. Nicht ein einzelnes Netzchen kostet 1,99, sondern ein Dreierpack.
2. Eines dieser Netze fasst durchaus 3 Bananen, 2 Tomaten und 5 Kiwis. Die Dinger sind geräumig genug.
Zur Bezahlung wiegt man die drei verschiedenen Früchte bzw. Gemüse einzeln auf der Waage, packt die Sachen dann ins Netz und klebt die drei Wiege-Coupons auf den Anhänger.
Bei der Kasse erscheinen dann auf dem Scanner alle drei Preise getrennt, weil die Kassiererin bei Kaufland die drei Etiketten getrennt scannt.
Schlimmstenfalls nimmt man eben zwei oder drei getrennte Netze.
Wir praktizieren diese Lösung schon seit einigen Monaten, und zwar völlig problemlos. Die Netzchen werden regelmäßig durchgespült und sind bei jedem Einkauf blitzsauber wieder in den Stoffbeuteln verstaut.
3. Das mit dem weltweit besten Entsorgungs- und Recyclingsystem stimmt zwar theoretisch, erklärt aber nicht, weshalb mittlerweile diese hauchdünnen Plastiktüten der Discounter überall herumfliegen und sogar in Bäumen, Büschen, Straßenböschungen und sonstwo herumhängen.
Theorie und Praxis.....
Du mit deiner Schwarz-Weiß-Denke. Denke mal lieber analytisch: Wer daran schuld ist, dass die Menschen immer weniger verdienen, nimmt auch sinkende Lebensmittelpreise und Diskounter in Kauf. Überspitzt: Ein Billiglöhner kann eben nun einmal nicht beim Käfer einkaufen, selbst wenn er, sofern mit seinem Outfit dem Unterfangen gewappnet, dies gerne tun möchte. Wer bekommt nicht gerne die Tür aufgehalten, statt an einer Kasse Schlange zu stehen?
Wer macht die Vorgaben für die Landwirtschaft und die Tierhaltung? Doch nicht der Verbraucher. Wer macht die Vorgaben zur Lebensmittelhygiene? Doch nicht der Verbraucher. Der kauft das Endresultat und nicht die Erzeugerkette. Und die wenigsten Verbraucher können auf teuerste Einzelhandelsgeschäfte ausweichen, die oft genug noch nicht einmal eine Garantie für bessere Anbau- oder Haltungsbedingungen oder Umverpackungen geben (die in diesen Geschäften oft einfach im Vorfeld schon weggeschmissen werden, damit der Kunde die nicht sieht und die Präsentation kundenfreundlicher aussieht).
Und nicht jeder, der arm ist oder der nur wenig Geld zur Verfügung hat, geht gleich einmal containern, klauen oder zur Tafel. Containern und Klauen sind Straftaten, die neben krimineller Energie und guter Vorbereitung auch noch körperliche Fitness voraussetzen. Zum Containern muss man beispielsweise gesicherte Hofanlagen überwinden, beim Klauen muss man ganz bewußt Einzelpersonen schädigen und vielleicht auch sogar bedrohen. Die Tafel, die schon deshalb umstritten sein sollte, weil sie Lebensmittelrecht umgeht und abgelaufene Lebensmittel und verdorbenes Obst anbietet (selbst Schimmelpilze sind nicht ungefährlich), steht überwiegend nur Sozialhilfeempfängern bzw. Hartzern zu und Asylbewerbern. Die Zugangsprüfungen und Voraussetzungen wurden nämlich den Städten und Gemeinden überanantwortet, die diese Leistungen nur gegen Nachweise des Leistungsbezugs von Sozialhilfe und Arbeitslosengeld bzw. eines laufenden Asylverfahrens in Form eines Tafel-Ausweises ausgeben. Der Rest der Bevölkerung, sofern der überhaupt die Segnungen einer Tafel in Anspruch nehmen will, hat Pech gehabt, zumal dieser in der Zeit ja auch oft arbeitet.
Es gibt ein immer stärker steigendes Heer von schlecht Verdienenden. Betroffen sind hier normale Arbeitnehmer, die nicht mehr in den Genuß von Vollzeitstellen kommen, von prekär Beschäftigten als beispielsweise Zeitarbeiter, Praktikanten, lohnmäßig abgewerteten Fachkräften, und Normalbeschäftigten, die die Segnungen der energetischen Sanierung und des starken Zustroms auf den Wohnungsmarkt auszubaden haben. Auch Familien gehören zu denen, die beim Essen sparen müssen, um über die Runden zu kommen.
Es mag zwar den Unmut mancher erregen, wenn er vor einem Billigdiskounter einen Mercedes-Fahrer einparken sieht, auch wenn der Mercedes-Fahrer das eigentliche Problem nicht darstellt. Es wird wohl kaum ein Mercedes-Fahrer sich im Kik einkleiden, um anschließend in seinen Luxus-Jahresurlaub zu entschwinden.
Es würde jeder teurer einkaufen, wenn er dies könnte, denn er hätte bessere Ware, besseren Kundenservice und müßte weniger Zeit und Ärger aufwenden. Und er wäre kein Massenmensch, sondern namentlich bekannt.
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)