Zitat von
-jmw-
Ich verstehe, glaube ich, was Du schreibst, allerdings nicht, inwiefern es ein Einwand sein soll oder als Widerspruch taugt. Wir sind uns einig, dass es illiberale Gesellschaften, Kulturen, Staaten, Zeiten geben kann, gab, gibt, geben wird? Wir sind uns auch einig, dass eine Gesellschaft nicht nur deshalb "liberal" genannt werden kann, weil man irgendwelche Freiheiten besitzt?
Wir sind uns einig, dass der Liberalismus als politische Ideologie eine Geschichte besitzt und einen Kern von Anschauungen, Ansichten, Meinungen, Lehrsätzen hat, dessen Nichtumsetzung, Nichtverwirklichung, Nichtentfaltung schlicht und einfach bedeutet, dass man es eben nicht mehr mit Liberalismus zu tun hat (sondern mit Konservativismus oder Sozialdemokratie oder Feudalismus oder Anarchoprimitivismus...)?
Darin also, dass, wenn Du von einer "möglichst freie[n] Gesellschaftordnung" schreibst, damit nicht das maximal mögliche in einer beliebigen Gesellschaft gemeint sein kann, sondern es, sozusagen Mindestanforderungen gibt, die eine Gesellschaft, eine Kultur, einen Staat, eine Partei, ein politisches Programm als "liberal" qualifizieren? Und dass wenn diese nicht erfüllt werden es eben illiberal zugeht?