Die von Notenbanken genutzten Indikatoren (Konsumentenpreisindizes) weisen durchaus auf eine Inflationsrate deutlich unter 2% hin (Euroraum). Die Zuverlässigkeit dieser Methode zur Bestimmung der Inflation ist eine andere Frage.
Das wirkliche Problem des niedrigen Wachstums und davon abgeleiteten Niedrigzinsen führt heute zu allen möglichen Nebenwirkungen und Problemen. Versicherungen, Pensionskassen und andere Einrichtungen haben während der vergangenen Jahrzehnte Verbindlichkeiten angesammelt, die unter zu hohen Renditeannahmen (damit zu wenig) Rücklagen angesammelt haben. Versicherungen sind darauf angewiesen, ihre Cashflows und gewaltigen Barbestände anzulegen. Unter -0,88% wie in der Schweiz sind diese großen Bilanzen nicht dauerhaft überlebensfähig.
Mittlerweile ist vermutlich ein Punkt erreicht, an dem die Kapazität des Markts für Yield-Enhancement Grenzen erreicht. Ununterbrochen sind viele Milliarden schwere Pensionsfonds am Markt, um die Rendite ihres Aktienportfolios mithilfe darauf geschriebener Index-Calls zu erhöhen. Allein in den ersten 6 Monaten des S&P500 stehen hunderte Milliarden bzw. Billionen US-Dollar an Nominalwert in diversen Instrumenten aus. Besonders in den letzten Tagen wurde es immer schwerer, die noch so billige Konvexität noch vernünftig aus den offenen Positionen zu extrahieren. Die Gesamtheit der Dealer und Marketmaker reagiert mit unter normalen Umständen z.T. viel zu niedrigen Vol-Surfaces. Und dennoch fällt es schwer, diese Konvexität unbeschadet wieder loszuwerden. Der S&P500 trifft bei den großen Strikes (z.B. 3000, Ort massiven Dealer Gammas) auf eine Betonwand an Delta-Veräußerungen und Rückkäufe, die den Markt festnageln.