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Chronos
Es ist wohl auch ein Kostenproblem - auch hinsichtlich Personal und dessen Verfügbarkeit wie auch der Mieten.
Es sind viele Gründe, die zusammen gekommen sind:
- Bei ausländisch geführten Restaurants arbeiten sehr oft Familienmitglieder mit. Wie die entlohnt werden, entzieht sich meiner Kenntnis, aber vermutlich werden dabei auch Steuern und sonstige Abgaben "eingespart".
- Die Kundschaft wurde immer mehr diätbewusst und sparte an den Menüs. Ein Wirt eines früher sehr guten Restaurants in einem Schwarzwalddörfchen klagte mir mal sein Leid (kurz bevor er seinen Betrieb schloss): Die Familien, die meist vom Wandern hierher kommen, bestellen nur noch Kinderportionen und teilen sich diese dann auch noch. Vielleicht auch Geiz und Anspruchslosigkeit der Gäste?
- Ein früher sehr gutes Restaurant am Kaiserstuhl, in dem wir früher gerne essen gingen (die hatten hervorragende badische Küche mit sehr guten Weinen) war plötzlich in ausländischer Hand (vermutlich Balkan-Betreiber).
- Die deutsche Küche ist wegen der oft zu üppigen und zu fettigen Menüs in Verruf geraten. Die Asiaten bieten insgesamt wesentlich leichtere und kalorienärmere Menüs an.
- Das große Restaurant im Konstanzer Konzil hatte einen gravieren Wechsel des Kochs. Vor einigen Jahren konnte man dort wunderbar köstlich zubereitete Zander essen. Beim letzten Besuch schwammen die Zanderfilets in Butter, waren übersalzen und schmeckten nur noch nach Butter. Widerlich.
- Aufgrund des Personalproblems wird mitunter auch vorgekocht und dann nur aufgewärmt. Ein früher exzellentes Restaurant am Bodensee hatte früher frisch zubereitete Felchen, Saiblinge und Egli im Angebot.
Neuerdings werden die anscheinend für die ganze Woche im voraus zubereitet, eingefroren und dann portionsweise wieder aufgetaut. Trocken, fad und kaum noch Geschmack.
- Einer der weiteren Gründe: In manchen deutschen Restaurants wird nur noch lieblos und kostengünstig gekocht. In einem Fisch-Restaurants am Bodensee waren die auf der Karte angekündigten Felchen im Kräutermantel ein einziger Beschiss. Der Kräutermantel bestand nur aus Frühlingszwiebeln, von sonstigen Kräutern keine Spur.
Aber die anwesenden Schweizer - die absolut dominierende Mehrheit der Gäste - waren begeistert. Für die Schweizer ist es aufgrund des hohen Frankens auch extrem billig, in Deutschland zu essen. Da nimmt man es wahrscheinlich nicht so genau....
Fazit: Die einheimisch-deutsche Küche ist im absoluten Niedergang. Hoffnungslos.