Mischwesen aus Mensch und Tier
Das gab es noch nie Ein japanischer Forscher darf Mischwesen aus Tier und Mensch erzeugen und bis zur Geburt heranreifen lassen. Kritiker wittern einen "ethischen Megaverstoß". Was wirklich dahintersteckt.
Schweineembryo: Menschliche Zellen könnten darin zu einem Organ heranwachsen
Mischwesen beschäftigen die Menschheit seit jeher, waren bislang aber vor allem ein Produkt der Fantasie. Doch seit einigen Jahren arbeiten Forscher an echten Chimären aus Tier und Mensch. Die Experimente haben einen ernsten Hintergrund: Viele Menschen warten lange - manchmal zu lange - auf eine Organspende. Künftig, so die Idee, sollen neue menschliche Organe in Tieren wachsen, die dann einem Patienten in Not helfen.
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Noch ist die Technik nicht so ausgereift, dass Tiere Organe bereitstellen können, die sich zur
[Links nur für registrierte Nutzer] eignen. Nun finanziert und genehmigt Japan als erster Staat weltweit ein Experiment, in dem der Forscher Hiromitsu Nakauchi Mischwesen aus Tier und Mensch bis zur Geburt heranreifen lassen will. In den meisten anderen Staaten ist das bislang verboten.
In der deutschen Politik werden die ersten Empörungsrufe laut. SPD-Gesundheitsexperte
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Aber worum genau geht es in den Versuchen? Was ist neu? Und handelt es sich wirklich um einen großen Skandal? Antworten auf die wichtigsten Fragen:
Was genau hat Hiromitsu Nakauchi vor?
Der Wissenschaftler ist eigentlich Internist, erforscht aber schon seit mehreren Jahren Mischwesen an der University of Tokyo und der Stanford University. Mit der Genehmigung, die ihm nun von Japan erteilt wurde, möchte er menschliche Zellen in Tierembryonen schleusen und die Tiere bis zur Geburt wachsen lassen. Das gab es noch nie.