Wenn man genau hinsieht, gibts da Parallelen zwischen der Afrikanischen Union, der USA und der EU. Die Afrikanische Union wurde ja von Gaddafi initiiert:
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Gaddafi hatte die Vision, einen afrikanischen Staat zu gruenden, aehnlich der der Vereinigten Staaten oder der EU. Er hat seine Gedanken auch zu diesem Thema im "gruenen Buch" niedergeschrieben:
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Natuerlich kam es unter seiner Herrschaft nicht dazu; er wollte ein freies Afrika ohne Kolonialisierung, und das war absolut nicht im Interesse der EU und der USA. Das, was heute unter dem Namen "Afrikanische Union" laeuft, ist keine eigenstaendige Afrikanische Einheit mehr; sie wird vom Westen dominiert.
Sein eigenes Land wollte Gaddafi ja auch als Teil der Afrikanischen Einheit aufbauen; die vielen Ethnien und Religionen, die ja in Libyen - und in ganz Afrika praesent waren - und auch noch sind - interessierten ihn daher weniger; er sah das grosse vereinte Afrika als erstrebenswert, und da gabs - und gibts - ja noch viel mehr unterschiedliche Volksstaemme. Und so viele Ethnien koennen eben nicht demokratisch regiert werden - hat er ganz klar erkannt, und entsprechend ganz autoritaer das Land sehr erfolgreich regiert, wie das in Afrika sein MUSS. So kam es dazu, dass sich einige Vokksstaemme ausgegrenzt sahen - UND MIT DEN AMIS KOOPERIERTEN, um die Vorherrschaft Gaddafis und damit die eigene Unterdrueckung zu beenden.
Was dabei herauskam, ist eine Katastrophe - Somalia laesst gruessen.
Ein sehr schoenen Eindruck dazu gibts hier, sehr sehenswert:
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Die Frage, die sich dabei stellt, ist einmal, wie sich die USA da zusammengerauft haben - da gabs ja einmal den Krieg Norden gegen Sueden - und die unterschiedlichen Ethnien leben ja auch nach hunderten von Jahren immer noch nebeneinander, teilweise auch gegeneinander. Da hats jedenfalls nicht richtig funktioniert, die vielen unterschiedlichen Stroemungen "unter einen Hut" zu bringen.
Die weitere Frage, die sich stellt, ist, wie das nun mit Europa und der EU werden koennte. In Jugoslawien hat das Zusammenleben jedenfalls nicht funktioniert; sie haben nach einem moerderischen Krieg ihre eigenen Ethnien, besser Religionen, ganz klar als Laendergrenzen definiert.
Bleibt die Frage, wie das mit dem "Rest" der EU so werden koennte. England ist jedenfalls raus; und einige Laender in der EU wollen einfach dieses Problem mit Fremden nicht. Sie nehmen keine Asylanten auf.
Aber die Laender, die eine Ueberfremdung mit vielen unterschiedlichen Ethnien und Religionen herbeifuehren oder die Invasion nicht verhindern, haben ja die Probleme nicht geloest. Sie sind ja nur verschoben - in die Zukunft. Und jede Ethnie, jede Religion will ja mindestens Teil des Ganzen sein, also nicht regiert werden, sondern selbst regieren, oder mindestens mitregieren. So, wie wir das in Libyen erleben - dieser Film ist sehr aufschlussreich, ich bringe den Link nochmal:
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Diese Reportage zeigt auf, welche Probleme wir NACH DEM BUERGERKRIEG haben werden, der ja zwar heute in Deutschland und Europa noch als undenkbar gilt, in Libyen ebenso nicht in dieser Richtung zu erwarten war und in Jugoslawien immer noch vorhanden sind, auch in den USA ist das Thema ja nicht beendet.
Es gibt eine interessante Studie zum Thema Ethnienvielfalt:
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""Afrikanische Länder weisen die höchste ethnische Diversität auf.""
""Europäische Länder sind ethnisch homogen."" (War einmal, der Bericht ist etwa von 2002)
""Die beiden Amerika sind häufig heterogen.""
""Im Mittleren Osten herrscht eine breite Vielfalt.""
""Diversität kann mit Konflikten zusammenhängen.""
""Eine ethnische Vielfalt hat politische Folgen.""
Und: ""Je weniger verschiedene Ethnien in einem Land zusammenleben, desto grösser ist die Chance, dass es demokratisch regiert wird.""
Da frage ich mich, welche Regierungsform Frankreich, die Niederlande, Spanien, Deutschland, ... in hundert Jahren haben wird. Was meint ihr?