Zitat von
Smultronstället II.
Zumindest in den USA haben gerade junge Männer immer weniger Sex. In den letzten Jahren wurde dieser Trend von diversen Studien und Statistiken belegt. Einige davon sind irgendwo im Labyrinth meiner Bookmarks verschollen. Trotzdem ist der Trend auch so eindeutig:
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usw.
Zwar beziehen sich die Daten nur auf die USA (wo man an entsprechende Daten immer hin noch leicht herankommt! In Deutschland wird es ja immer schwieriger, selbst Statistiken über steigende Selbstmordraten zu finden!), aber man kann wohl davon ausgehen, dass das Phänomen in Deutschland ähnlich ist.
Auffällig ist hier vor allem, dass der Anstieg an sexlosen jungen Erwachsenen vor allem Männer betrifft. Die "Dunkelziffer" dürfte sogar noch höher sein, weil Männer in der Regel weniger Sex haben, als sie öffentlich zugeben, und Frauen in der Regel mehr Sex haben, als sie öffentlich zugeben. Männer lügen nach oben, Frauen nach unten. Das ist einer der Gründe, warum es so schwierig ist, gerade online über Sexualität und entsprechende Phänomene zu reden. Im Internet ist ja jeder ein Weiberheld. Und das Thema mit mehr oder wenig anzüglichen Witzchen wegkichern wollen nicht nur Teenager...
1994 beschrieb Michel Houellebecq in seinem gleichnamigen Debütroman die "Ausweitung der Kampfzone". Darin hieß es:
Das ist jene "ausgeweitete Kampfzone", auf die sich der Titel bezieht: die ökonomische Kampfzone des kapitalistischen Marktes wird auf den Sexualmarkt übertragen. Und so wie die Idee, dass der Wohlstand auch nach unten durchkommen würde ("trickle down economics"), eine Lüge war, so war auch die Idee, dass der deregulierte Sexualmarkt zu einer "trickle down"-Sexualität führen würde, eine Lüge. In dem Klassiker "Sexual Utopia in Power" (2006) schreibt der selbsternannte Nationalsozialist Roger F. Devil sehr treffend:
Die (sexuelle) Befreiung der Frau hat also nicht dazu geführt, dass sich der Sex irgendwie ausgebreitet hat und die Leute jetzt den ganzen Tag wilde Orgie feiern, sondern nur zu einer zunehmenden Monopolisierung geführt. Der "alte Konservatismus" schätzt dieses Phänomen also genau falschrum ein. Es ist gerade NICHT so, dass die Jugend von heute wild herumbumbst; ganz im Gegenteil: immer mehr junge Männer zumindest haben einfach gar keinen Sex. Sie sind "oversexed but underfucked". Und Frauen? Die haben Sex mit einer Minderheit von Männern. Dazu kommt natürlich der durch die Masseneinwanderung verschärfte Frauenmangel.
Roger Devlin hat auch recht in der Beobachtung, dass eine Gesellschaft, in der immer größere Anteile von jungen Männern keine Frauen haben, ebenso wenig stabil und florierend seien kann wie eine Gesellschaft, in der immer größere Anteile von jungen Männern keinen Zugang zu Wohlstand und guten Berufen haben. Sowohl die Deregulierung des ökonomischen als auch die Deregulierung des sexuellen Marktes führen zu Monopolisierungseffekten, die jede Form von Stabilität - zumindest von Hochkultur - unmöglich macht. Ich weiß schon, gleich wird Online-Weiberheld Valdyn hier hereintanzen und uns erzählen, dass die Regression in steinzeitliche Paarungsmuster, in der Wenige alles und Viele gar nichts haben, völlig "natürlich" sei. Aber erstens ist natürlich nicht zwangsläufig gut, zweitens ist der historische Befund ein anderer: die gesellschaftlich forcierte Monogamie - die es schon bei den alten Römern vor dem Christentum gab - ist einer der Ecksteine, auf der die europäischen Zivilisationen errichtet werden konnte. Dass Polygamie und ungleiche "Sexualverteilung" sich negativ auf Kultur und Gesellschaft auswirken, kann zum Beispiel in muslimischen Gesellschaften beobachten.
Zu bedenken ist fernerhin, dass es einen wachsenden Corpus an Studien gibt, die belegen, was der erfahrene Beobachter auch ohne Psychologie und Statistik schon weiß: Männer variieren mehr als Frauen. In jeglicher Hinsicht. Der Komiker und Klassenclown ist ein Mann, der todernste schwarz-gekleidete Priester oder Poet ist ebenfalls ein Mann. Die meisten großen Künstler sind Männer, die meisten Barbaren und Kulturbanausen, die finden, dass Lesen was für Schwuchteln ist, sind ebenfalls Männer. Die großen Heiligen und die großen Verbrecher sind allesamt Männer. "There is no female Mozart because there is no female Jack the Ripper". - Camille Paglia.
Diese größere Variablität bezieht sich auch auf ästhetische, sexuelle und romantische Vorlieben. Es gibt keinen Mangel an Männern, die große Frauen eleganter und sexier finden als kleine. Es gibt aber keine Frauen, die kleine Männer attraktiv finden. Es gibt Männer, die dicke Frauen attraktiv finden, aber keine Frauen, die kleine Pimmel anziehend finden. Es gibt Männer, die dominante Frauen mögen, aber keine Frauen, die submissive Männer mögen. Der Punkt ist insofern nur: die sexuelle Befreiung der Frau ist auch deshalb ein Problem, weil Frauen alle das Gleiche und DEN Gleichen wollen. Sexuelle Befreiung bedeutet, dass vier Frauen um einen Mann konkurrieren, während drei Männer leerausgehen. Und während der eine Mann wild durch die Gegend bumbst und sich mit niemanden wirklich niederlässt, gehen die anderen drei ebenfalls leer aus. Statt vier Familien gibt es dann gar keine. Das ist einer der Vorzüge der Monogamie: der besonders attraktive Mann muss sich mit einer Frau (und vielleicht einer Affäre) begnügen, die anderen drei Frauen müssen sich dann mit anderen Männern abfinden. Genau das wurde nun aufgekündigt durch Masseneinwanderung und (sexuelle) Befreiung der Frau.
Und WAS für Männer Frauen dann wählen ist wieder ein Thema für sich! Männer sind ja auch die wahren Romantiker. Viele Männer würden kämpfen und sterben für das, was sie lieben. Frauen nur ein Bildchen auf Instagram teilen und dann weiterziehen. Männer sind auch weniger oberflächlich, was Aussehen und Optik anbelangt. Diese Vorurteile sind alle genau falschrum. Frauen werden von ihrer Vagina getrieben.
All dies ist auch zu bedenken, wenn man die wachsende Anzahl an Amokläufern in den USA bedenkt. Es sind häufig "incel", die keine Frauen haben. Die monogame Ehe hat ja den Vorteil, dass destruktive Tendenzen beider Geschlechter gemildert werden. Die Irrationalität der Frau wird durch den Mann gemildert; die Tendenz des Mannes, sich irgendwelche (Internet-)Banden anzuschliessen und gewalttätig zu werden, wird durch die Frau gemildert.
So, ich glaub das wars. Mehr fällt mir nicht ein. Devlin ist aber sehr lesenswert: [Links nur für registrierte Nutzer]