Zitat Zitat von MorganLeFay Beitrag anzeigen
Naja, ich denke, es ist eine Mischung aus beidem. Natürlich war lange Zeit der Boulevard einfach bestimmten Publikationen, von der Bunten zum Goldenen Blatt, vorbehalten. In Zeiten einbrechender Print-Umsätze muss man aber irgendwie bei der Stange bleiben und es scheint zumindest so, als wäre der Boulevard-Markt zumindest ein stückweit stabiler, was die Nachfrage betrifft. Man möge mich korrigieren, wenn ich unrecht habe. Somit ist es logisch, dass anderweitig verlierende Publikationen in diesen speziellen Markt drängen, um sich ein Stück weit zu stabilisieren. Dass sie mit so einem Manöver auch Ansprüche an sich selbst unterlaufen, bestreite ich gar nicht. Teufelskreis halt. Aber Angebot und Nachfrage.
Die Frage bleibt jedoch, warum die Kunden die Online-Boulevardpresse als Ersatz für die bisherigen Printmedien akzeptiert haben. Dies schlug ja auch auf die Printmedien selbst durch. Die Auflage des Spiegels sank von so um die 800k pro Quartal auf 700k, das ist eine quantitative Reduktion, aber keine Katastrophe. Er hat sich stabilisiert, ist aber nicht das, was er einmal war. Jedoch widerspricht er dem Argument, dass sich Printauflagen nicht mehr verkaufen lassen.

Warum wird jedoch der investigative und detaillierte Journalismus nicht mehr nachgefragt?