Zitat Zitat von Mütterchen Beitrag anzeigen
Desmodrom, Ich kann deiner Argumentation nicht folgen.Es wurde hier die Frage gestellt für wen der Wolf in Deutschland überhaupt einen Schaden bringen könnte. Jetzt habe ich mit einigen Beispielen belegt dass er für Schäfer eine zunehmende Problematik darstellt. Im Gegensatz zu Kelim-Teppichen hat die Schafhaltung in D eine sehr lange Tradition. Dass du für diesen angestammten Beruf kein Herz hast, ist deine Sache. Regionale Produkte interessieren dich offenbar auch nicht. Tatsächlich wird ja sehr vieles im Ausland viel billiger produziert.Natürlich darfst du gerne Erdbeeren aus China essen und deine Schafswurst darf auch in Australien produziert worden sein. Ich verstehe nur nicht wie du das dann mit deiner Rücksicht gegen die Natur in Einklang bringen möchtest, aber das ist mir eigentlich auch egal.
Meine Meinung zu Wölfen inDeutschland werde ich jetzt nicht noch mal darlegen, das habe ich bereits getan, Du liest, scheint mir, so und so sehr selektiv mit.
Nur mal zur Verdeutlichung, von was wir hier reden: Es gibt inzwischen nur noch unter 20.000 Schafhalter in Deutschland, davon sind keine 1.000 hauptberufliche Schäfer! Wenn wegen einer solchen absoluten Minderheit der Wolf aus dem Land gehalten werden soll, frage ich dich nach der Verhältnismäßigkeit und eventuell vielleicht unangebrachter Panikmache ausschließlich zum Nutzen von Wenigen, aber zu Lasten eines nicht umsonst von Mythen umrankten Tieres, dessen hiesiger Erhalt zumindest für mich wichtiger erscheint, als der möglichst billig zu produzierende, wollige Rohstoff für kulturbereichernde Dönerbrater...
Aus den Reihen der Betroffenen ist dazu jedenfalls folgendes zu hören:

Der Wegfall der Mutterschafprämie 2005 ließ die Bestände drastisch schrumpfen. Fehlender Nachwuchs und Überalterung gelten als weitere Probleme der Branche. Eigentlich bräuchten die Schäfer pro Jahr 20 Ausbildungs-Absolventen, um die altersbedingt ausscheidenden Berufskollegen ersetzen zu können. Der Preisverfall bei Wolle hat die Lage ebenfalls verschlechtert.
"Die alleinige Ausrichtung auf die Fleischproduktion konnte und kann diese Dimension nicht ausgleichen", sagt Wendelin Schmücker. Der Stückerlös je Lamm kann nicht die Aufzuchtkosten decken. Es sind Pachten zu zahlen, Winterfutter zu bergen oder Zaunmaterial zu kaufen. Auch der PKW zur täglichen Tierkontrolle und zum Umweiden der Tiere braucht seinen Diesel.
Mit 3500 Arbeitsstunden im Jahr wird der Stundenlohn immer bescheidener, bringt Schmücker die Lage der Schäfer auf den Punkt. Der Schäfer sieht auch die Politik auf Bundes- und Landesebene in der Pflicht. Man dürfe nicht immer nur auf Brüssel verweisen. "Wir wünschen uns zusätzlich eine Mutterschafprämie, einen Bürokratieabbau und Landesprogramme zur Unterstützung."
Das zusätzliche Problem, der Wolf, der sich ungehindert in die besiedelte Kulturlandschaft bis nahe an die Dörfer ausbreitet, werde den Beruf des Schäfers weiter gefährden. Selbst wenn die Länderregierungen Entschädigungen und Präventionsmaßnahmen in unbegrenzter Höhe leisten würden, und damit zumindest die Kostenseite finanziell ausgeglichen würde, wird sich laut Schmücker kein Schäfer diesen Nervenstreß aussetzen.
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Also ohne staatliche "Prämien" keine Schafe und damit also auch kein "Geschäft" mehr - aber der böse Wolf soll daran schuld sein...
Warum gibt es eigentlich keine Köhler mehr? Oder Wagner, Sattler, Kupferschmiede??