+ Auf Thema antworten
Seite 2 von 6 ErsteErste 1 2 3 4 5 6 LetzteLetzte
Zeige Ergebnis 11 bis 20 von 54

Thema: Definition Sozialismus

  1. #11
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
    Registriert seit
    18.06.2006
    Ort
    Freiluftanstalt
    Beiträge
    61.217

    Standard AW: Definition Sozialismus

    Zitat Zitat von Trantor Beitrag anzeigen
    Das mag im allg Sprachgebrauch so ein. Nimmt man die Fachliteratur und allg Definition, bedeutet Sozialismus verstaatlichung von Produktionsgütern.
    Demnach wär ja eine Vergemeinschaftung (Sozialisierung, Kommunalisierung, Syndikalisierung) kein "Sozialismus". Passt irgendwie nicht!

    eine begriffliche Differenz zwischen Verstaatlichung und Vergemeinschaftung kann ich nicht wirklich erkennen. Eine Vergemeinschaftung gibt es nicht wirklich - da eine Gemeinschaft wenn dann nur über demokratische Prozesse Entscheidungen treffen kann was bei einem Unternehmen nicht praktikabel ist. Es ist letztendlich immer eine Person welche das letzte Wort hat und Entscheidungen trifft, die Frage ist nur ist diese Person dann ein Privatmann oder ein Funktionär des Staates - das ist alles - eine "Gemeinschaft" hat nie eine einheitliche Meinung und kann entsprechend dem auch nie eine einheitliche Entscheidung treffen.
    So, wie der Staat "den Bürgern" "gehört" und dennoch Politiker, Beamte und Richter Entscheidungen treffen, und so, wie eine Unternehmung Aktionären gehören kann und dennoch ein Vorstand die Geschäfte führt, genauso kann ein Betrieb entweder den dort Arbeitenden (Genossenschaft) oder aber "der Gesellschaft" gehören und die entsprechenden Personen wählen sich eine Betriebsleitung.

    in der SDP mag es auch ein paar Sozialisten geben die für Verstaatlichung sind in der "die Linken" erst Recht, aber solange es nicht Teil des Parteiprogramms ist, ist die SPD auch keien sozialistische Partei.
    Bei uns nicht, anderswo, z.B. in den USA, schon.

    Sozialismus ansich kann auch nie demokratisch sein, Enteignung und die dazu nötige Beschneidungen der Bürgerrechte Freiheiten und Rechtsstaatlichkeit sind nur in einem totalitären System möglich.
    Das sehe ich anders. Schon heute ist es etabliert, dass demokratisch entschieden werden kann, dass Dir bestimmtes Eigentum (z.B. an Menschen, an Heroin, an Mittelstreckenraketen) nicht zukommt. Das lässt sich, ebenfalls demokratisch, auch auf Kraftwerke, Textilfabriken, Baumschulen und Reisebüros ausweiten.
    Aktueller Kalenderspruch: It is hard to believe that a man is telling the truth when you know that you would lie if you were in his place. (H.L. Mencken)

  2. #12
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
    Registriert seit
    18.06.2006
    Ort
    Freiluftanstalt
    Beiträge
    61.217

    Standard AW: Definition Sozialismus

    Zitat Zitat von Tutsi Beitrag anzeigen
    [...] und was die Oberen im Staate dann mit dem Restgeld gemacht haben, dafür waren sie niemandem Rechenschaft schuldig.
    Eben darin will OP ja wohl den Unterschied zwischen Verstaatlichung und Vergesellschaftung ausgemacht haben: In der Abwesenheit einer sich selbst ermächtigen Funktionärsklasse, die die Kapitalistenklasse ersetzt.
    Aktueller Kalenderspruch: It is hard to believe that a man is telling the truth when you know that you would lie if you were in his place. (H.L. Mencken)

  3. #13
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
    Registriert seit
    18.06.2006
    Ort
    Freiluftanstalt
    Beiträge
    61.217

    Standard AW: Definition Sozialismus

    I.Ü. sollte man "Vergesellschaft" trennen in Sozialisierung, Kommunalisierung und Syndikalisierung, weil die jeweils eigene Vor- und Nachteile mit sich bringen.
    Aktueller Kalenderspruch: It is hard to believe that a man is telling the truth when you know that you would lie if you were in his place. (H.L. Mencken)

  4. #14
    Mitglied
    Registriert seit
    11.01.2012
    Beiträge
    20.263

    Standard AW: Definition Sozialismus

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Demnach wär ja eine Vergemeinschaftung (Sozialisierung, Kommunalisierung, Syndikalisierung) kein "Sozialismus". Passt irgendwie nicht!


    So, wie der Staat "den Bürgern" "gehört" und dennoch Politiker, Beamte und Richter Entscheidungen treffen, und so, wie eine Unternehmung Aktionären gehören kann und dennoch ein Vorstand die Geschäfte führt, genauso kann ein Betrieb entweder den dort Arbeitenden (Genossenschaft) oder aber "der Gesellschaft" gehören und die entsprechenden Personen wählen sich eine Betriebsleitung.

    darum geht es in der Frage nicht - sicher kann man Menschen einstellen welche bestimmte Entscheidungen im kleinen oder grösseren Rahmen treffen können - hier bei der Frage geht es aber um Grundsatzentscheidungen, wer hat das letzte Wort, wer hat die Macht, profitiert vom Erfolg und trägt damit auch das Risiko - das ist immer nur auschliesslich der Eigentümer bzw der Aktionär.
    Er kann den Vorstand und AR absetzen wenn ihm die Entscheidungen und das Ergebnis und die Ausrichtung nicht gefällt - in solchen Konzernen sind alle vom kleinen Sachbearbeiter bis hin zum Vorstandsvorsitzenden nichts weiter als Angestellte des Eigentümers mit kleinerer oder grösserer Machtbefugnis, aber das Letze Wort hat immer der Eigentümer.

    Demzufolge, da eine vergemeinschaftlichung von Eigentum praktisch nicht existeirt verstehe ich auch deinen Einwand bzgl dem ersten Satz "kein Sozialismus" nicht.

    Bei uns nicht, anderswo, z.B. in den USA, schon.
    - es ging ja um die SPD das es auch überall auf der Welt Sozialisten gibt welche die DDr zurückhaben wollen ist ja nicht neu.


    Das sehe ich anders. Schon heute ist es etabliert, dass demokratisch entschieden werden kann, dass Dir bestimmtes Eigentum (z.B. an Menschen, an Heroin, an Mittelstreckenraketen) nicht zukommt. Das lässt sich, ebenfalls demokratisch, auch auf Kraftwerke, Textilfabriken, Baumschulen und Reisebüros ausweiten.
    Es geht hier ja nicht darum ob aus welchen Gründen auch immer bistimmte Dinge wie Drogen oder Sklaven illegal sein sollen - dafür wirst du ja nach moralischem Kodex in den meisten Ländern Mehrheiten finden.
    Es geht ja im Sozialismus um ein Prinzip der jegliche Selbständigkeit und jegliches Eigentum an Produktinsgütern verbietet. Ein solcher Einschnitt in die Freiheit des Bürgers wird niemals mehrheitsfähig sein erst Recht dann nicht wenn die Bevölkerung am eigenen Leibe erfährt was de Konsequnezen sind, eben das die Allokation mit Gütern um ein wesentliches schlechter ist als vorher - da werden die Sozialisten dann schneller abgwählt als das sie Piep machen könnten. So war das ja auch bisher in jedem Land welches dieses Experiment versucht hat - zum Ende hin konnte sich jedes Regim nur noch mit Gewalt halten.
    “Der Politischen Korrektheit geht es nicht darum, eine abweichende Meinung als falsch zu erweisen, sondern den abweichend Meinenden als unmoralisch zu verurteilen. Man kritisiert abweichende Meinungen nicht mehr, sondern hasst sie einfach. Wer widerspricht, wird nicht widerlegt, sondern zum Schweigen gebracht.”
    Prof.Dr. Norbert Bolz, Medienwissenschaftler

  5. #15
    Mitglied
    Registriert seit
    11.01.2012
    Beiträge
    20.263

    Standard AW: Definition Sozialismus

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    I.Ü. sollte man "Vergesellschaft" trennen in Sozialisierung, Kommunalisierung und Syndikalisierung, weil die jeweils eigene Vor- und Nachteile mit sich bringen.
    wwenn du da was trennen willst müpsstest du die Begriffe dazu erstmal definieren.....
    “Der Politischen Korrektheit geht es nicht darum, eine abweichende Meinung als falsch zu erweisen, sondern den abweichend Meinenden als unmoralisch zu verurteilen. Man kritisiert abweichende Meinungen nicht mehr, sondern hasst sie einfach. Wer widerspricht, wird nicht widerlegt, sondern zum Schweigen gebracht.”
    Prof.Dr. Norbert Bolz, Medienwissenschaftler

  6. #16
    Mitglied
    Registriert seit
    16.07.2015
    Beiträge
    4.448

    Standard AW: Definition Sozialismus

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Du meintest 1830?
    Aber klar, danke für die Berichtigung !!

  7. #17
    Mitglied Benutzerbild von erselber
    Registriert seit
    28.03.2018
    Ort
    Absurdistan
    Beiträge
    6.563

    Standard AW: Definition Sozialismus

    Der Führungskader, also die „Wendehälse, definieren das ganz einfach:

    „Das was Dir gehört, gehört ab jetzt Allen (VEB, Kolchose, Genossenschaften)
    und das was mir gehört, geht Euch nichts an!“
    Man kann einige Menschen die ganze Zeit und alle Menschen eine Zeit lang zum Narren halten; aber man kann nicht alle Menschen allezeit zum Narren halten.

    Abraham Lincoln
    1809 - 1865

  8. #18
    Mitglied
    Registriert seit
    16.07.2015
    Beiträge
    4.448

    Standard AW: Definition Sozialismus

    Zitat Zitat von erselber Beitrag anzeigen
    Der Führungskader, also die „Wendehälse, definieren das ganz einfach:

    „Das was Dir gehört, gehört ab jetzt Allen (VEB, Kolchose, Genossenschaften)
    und das was mir gehört, geht Euch nichts an!“

    Bei der Genossenschaft liegst du falsch.

    Auch schon mal etwas von der der schweizer Eidgenossenschaft gehört ?

  9. #19
    Mitglied Benutzerbild von erselber
    Registriert seit
    28.03.2018
    Ort
    Absurdistan
    Beiträge
    6.563

    Standard AW: Definition Sozialismus

    Zitat Zitat von Sitting Bull Beitrag anzeigen
    Bei der Genossenschaft liegst du falsch.

    Auch schon mal etwas von der der schweizer Eidgenossenschaft gehört ?
    Meinte ich in Bezug auf die "landwirtschaftlichen Produktions-Genossenschaften in der Ostzone". Dort durften die ehemals selbstständigen Landwirte auf sanften Druck von oben dann beitreten und ihre Felder, Äcker einbringen.

    Ich weiß, dass Genossenschaften auch einen positiven Ruf haben können.
    Man kann einige Menschen die ganze Zeit und alle Menschen eine Zeit lang zum Narren halten; aber man kann nicht alle Menschen allezeit zum Narren halten.

    Abraham Lincoln
    1809 - 1865

  10. #20
    Mitglied
    Registriert seit
    04.06.2014
    Beiträge
    31.403

    Standard AW: Definition Sozialismus

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Eben darin will OP ja wohl den Unterschied zwischen Verstaatlichung und Vergesellschaftung ausgemacht haben: In der Abwesenheit einer sich selbst ermächtigen Funktionärsklasse, die die Kapitalistenklasse ersetzt.
    Insofern gehe ich wieder zu meiner - so oft geäußerten Ansicht - daß der Mensch nie in der Lage ist, auf der Erde sein Paradies zu errichten - wo alle Menschen nur, wie in dem Film "Die Zeitmaschine" aus dem Jahre 1962 - selig auf der Wiese hocken, ihre Äpfel vom Baum pflücken und selig darauf warten, daß die Ungeheuer sie mit einem Signal rufen und sie treudeutschdoof in den heißen Eisenkübel mit Wasser springen, um von den Ungeheuern gefressen zu werden.

    Solange der Löwe nicht mit dem Schaf im Schoß ganz einfach auf der Wiese liegt und das gleiche Gras frißt, solange der eine den anderen frißt, wird der Mensch auch kein anderes Leben führen - weil er aus dem gleichen "Holz" gemacht wurde - er genauso von den körperlichen Bedingungen abhängt, sich das Eigentum aneignet, daß er beschützen will und beschützen heißt Kämpfen - und er muß im Schweiße seine Angesichts sein Brot erarbeiten - denn ohne Zufuhr zum Körper kann er nicht lange existieren - also muß er sich um diese Themen kümmern und dann die Eigentumsverhältnisse klären.

    Karl Marx, der lieber hätte arbeiten sollen, damit er seiner Familie seinem Stand entsprechend das Leben hätte zustehen lassen sollen, daß sie hätte überleben lassen - das hat er ihnen nicht geboten. Zumal er aufgrund seiner Ausbildung dazu in der Lage gewesen wäre - aber wenn man über sein Leben liest und dann sieht, wie die Parteien, die seinen Namen tragen, genauso wenig vom Geld verstanden haben - in ihren Träumen mehr verteilt haben als sie eingenommen haben - und dann lieber das Geld verteilten, daß ihnen gar nicht zugestanden hatte - dann weiß man, daß es hier existentielle Fragen gibt, die man tiefgehender prüfen müßte.

    Es geht eigentlich um die kurzweilige Zeit der individuellen Person - die in jeweils einer anderen Gesellschaftsordnung mal kämpft, mal mitschwimmt in der Masse - es geht um Erkenntnisse, um Lebensläufe und um Veränderungen - mal sterben mehr Menschen, mal weniger, mal haben Menschen gute Zeiten, mal schlechte - ich erlebte zwei Gesellschaftsordnungen und kann daraus ein Bild bilden. Andere haben anderes im Kopf.

    Wir hatten noch in der Schule gelernt - von der Urgemeinschaft ging es zur Sklavenhaltergesellschaft - die dann wechselte zur Feudalgesellschaft - bis hin zum Jung-Kapitalismus mit den ersten Manufakturen - bis hin zum zeitweiligen Sozialismus und dem Kapitalismus mit sozialer Marktwirtschaft - und dann soll es - vielleicht durch die Globalisierung - zum Imperialismus gehen - nach Marx am Ende zum Kommunismus - andere sagen - wieder zur Urgemeinschaft .

    Ich laß mich überraschen :-)

+ Auf Thema antworten

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Definition MUSEL...
    Von Frank The Tank im Forum Theologie und Religionen
    Antworten: 182
    Letzter Beitrag: 01.01.2011, 22:52
  2. BRD-Systempresse. Definition.
    Von Silencer im Forum Gesellschaft / Soziales / Arbeit / Bildung / Familie
    Antworten: 24
    Letzter Beitrag: 10.03.2008, 13:21
  3. Penner - Definition
    Von Kenshin-Himura im Forum Wirtschafts- / Finanzpolitik
    Antworten: 31
    Letzter Beitrag: 17.08.2006, 18:40
  4. Definition von 'Marxist' ?
    Von Danield im Forum Freie Diskussionen
    Antworten: 13
    Letzter Beitrag: 20.03.2005, 10:22

Nutzer die den Thread gelesen haben : 0

Du hast keine Berechtigung, um die Liste der Namen zu sehen.

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  
nach oben