In Reaktion auf das schlechte Abschneiden in der PISA-Studie hat die Kultusministerkonferenz heute die Anführung nationaler Bildungsstandards beschlossen. Für den Realschulabschluss nach Klasse zehn sollen diese Standards in den Fächern Deutsch, Mathematik und den Fremdsprachen gelten. Die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) sieht darin allerdings keinen "Qualitätssprung".
Eingeführt werden sollen die Bildungsstandards in allen 16 Ländern im Schuljahr 2004/2005, ihre Einhaltung wird allerdings erst ab 2006 überprüft. Damit soll nach dem Willen der Kultusminister ein wissenschaftliches Institut beauftragt werden. Die Bildungsstandard bezeichnen so genannte Kernkompetenzen, die jeder Schüler bis zu diesem Schuljahr erreicht haben soll und orientieren sich am mittleren Leistungsstand in den jeweiligen Fächern. In den kommenden Jahren sind weitere Bildungsstandards geplant.
Die GEW-Vorsitzende Eva-Maria Stange und die bildungspolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Grietje Bettin, äußerten Kritik an
den Standards, während der Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Heinz-Peter Meidinger, die Einführung als "logisch und sinnvoll" bezeichnete.