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Thema: Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung in unerreichbarer Ferne

  1. #1
    GESPERRT
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    Standard Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung in unerreichbarer Ferne

    Hier habe ich mal ein plastisches Beispiel, warum sich da nichts (mehr) tut:

    Man sendet alle Daten online, aber kann ja alles gelogen sein. Man kann sich nicht ausweisen, und daher sind die ganzen Daten wertlos. Die Verwaltung spart sich die Tipperei, aber weil das Online-Formular nicht so umfangreich ist wie das Papierformular, muss man am Ende doch wieder vor Ort erscheinen, und mit Stift auf Papier schreiben. Die machen das auch schön mit ihren Symbolen deutlich. Und sie können sich auch nicht von dem Begriff "Original" trennen, denn bei Online gibt es ja kein Originalpapier.

    Echt armselig. Ich hätte nie Beamter werden können. Oder wäre nach kurzer Zeit aus dem Irrenstall ausgebrochen.



    Und die Trullas auf den Ämtern halten sich für wahnsinnig produktiv, wenn sie wie verrückt Formulare ausfüllen lassen, und den Leuten erklären dürfen, was sie alles falsch machen dabei.
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  2. #2
    GESPERRT
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    Standard AW: Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung in unerreichbarer Ferne

    Hier noch ein aktueller Link, überraschenderweise ausgerechnet vom ZDF:



    Das Problem ist größer als ich vermutet hatte. Und die Lösungen sind wirklich komplex. Währenddessen kumulieren sich die Probleme mit den Verwaltungs- und Juristendeppen. Die missratene Digitalisierung wird in den letzten 14 Minuten abgehandelt. Auch hier wird deutlich gemacht, dass es nicht nur am fehlenden Glasfaserausbau liegt, sondern an den bekifften Verwaltungsdeppen, die nie vom Papier wegkommen, sondern immer noch alle online übermittelten Anträge ausdrucken und neu in ihre Systeme eintippen müssen, als gäbe es kein morgen.

  3. #3
    GESPERRT
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    Standard AW: Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung in unerreichbarer Ferne

    Der Bürokratiewahnsinn geht einher mit der fehlenden Digitalisierung und bedingt sich oftmals. Man könnte sogar sagen, die Digitalisierung kann in vielen Fällen nicht weiterkommen, weil bei der grassierenden Bürokratie keiner was falsch machen will. Es sind ja nicht einfach die teilweise lächerlich komplizierten Papierformulare, sondern die viel zu komplexen Prozesse und Verfahrensabläufe dahinter. Da müsste man radikal alles kurz und klein schlagen. Aber so ein Wille ist nirgends erkennbar.

    Wenn die Wirtschaft schrumpft - wächst die Bürokratie immer weiter. Anstatt Gesetze zu beseitigen, werden sie mit neuen Gesetzen aufgeweicht, teilweise umgangen, aber selten ausgehebelt. Es ist ein einziger Alptraum. Viel zu viele Beamten und Funktionäre sehen sich in ihrer Daseinsberechtigung gefährdet. Der Kahlschlag müsste schon sehr radikal ausfallen, um Wirkung zu zeigen.

    Wir erleben eine Diktatur des Kleingedruckten:

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  4. #4
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    Standard AW: Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung in unerreichbarer Ferne

    Das Heer an Beamten will schließlich seine Existenzberechtigung behalten. Und die Masse der deutschen Bürger glaubt ja auch, dass alle anstehenden Probleme irgendwie vom Staat gelöst werden müssten, was weitere Bürokratie bedingt. Also läuft es seinen "demokratischen" Weg, bis schließlich gar nichts mehr läuft.
    Natürlich hat Kernkraft ihre Risiken. Es gibt aber keine Energie und nichts auf der Welt ohne Risiken, nicht einmal die Liebe. (Helmut Schmidt, 2008)



  5. #5
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    Standard AW: Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung in unerreichbarer Ferne

    Zitat Zitat von Maitre Beitrag anzeigen
    Das Heer an Beamten will schließlich seine Existenzberechtigung behalten. Und die Masse der deutschen Bürger glaubt ja auch, dass alle anstehenden Probleme irgendwie vom Staat gelöst werden müssten, was weitere Bürokratie bedingt. Also läuft es seinen "demokratischen" Weg, bis schließlich gar nichts mehr läuft.
    Da kommt aber noch erschwerend das kaum bekämpfbare Peter-Prinzip (nach Laurence Johnston Peter benannt) hinzu, welches besagt:

    "In einer Hierarchie neigt jeder Beschäftigte dazu, bis zu seiner Stufe der Unfähigkeit aufzusteigen."

    Ganz besonders in nahezu allen staatlichen und kommunalen Institutionen, aber auch in vielen großen Konzernen zu beobachten (ich weiss wirklich nicht, weshalb mir jetzt gerade der VW-Konzern einfällt....).

  6. #6
    Sjard
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    Standard AW: Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung in unerreichbarer Ferne

    Zitat Zitat von Maitre Beitrag anzeigen
    Das Heer an Beamten will schließlich seine Existenzberechtigung behalten. Und die Masse der deutschen Bürger glaubt ja auch, dass alle anstehenden Probleme irgendwie vom Staat gelöst werden müssten, was weitere Bürokratie bedingt. Also läuft es seinen "demokratischen" Weg, bis schließlich gar nichts mehr läuft.
    Wir leben in einer Herrschaft der Intellektuellen, die nur reden, anstatt zu handeln. Sie glauben das wenn sie eine Sache nur häufig genug wiederholen,
    wird diese für die Veränderung sorgen, die Sie anstreben. Doch das ist ein Trugschluss.

  7. #7
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    Standard AW: Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung in unerreichbarer Ferne

    Zitat Zitat von Chronos Beitrag anzeigen
    Da kommt aber noch erschwerend das kaum bekämpfbare Peter-Prinzip (nach Laurence Johnston Peter benannt) hinzu, welches besagt:




    Ganz besonders in nahezu allen staatlichen und kommunalen Institutionen, aber auch in vielen großen Konzernen zu beobachten (ich weiss wirklich nicht, weshalb mir jetzt gerade der VW-Konzern einfällt....).
    Ja, das Peter-Prinzip ist die eine Seite. Die andere ist Vetternwirtschaft und Korruption. Ich kenne zum Beispiel einen Ort, in dem ein Häuslebauer nur dann ein Grundstück erwerben kann, wenn für eine ansässige Firma, deren Inhaber ein naher Verwandter eines politischen "Entscheiders" ist, ein größerer Auftrag beim Bau herausspringt. Das sind Verhältnisse, wie wir sie vielleicht in Südeuropa ansiedeln würden, aber weit gefehlt.
    Natürlich hat Kernkraft ihre Risiken. Es gibt aber keine Energie und nichts auf der Welt ohne Risiken, nicht einmal die Liebe. (Helmut Schmidt, 2008)



  8. #8
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    Zitat Zitat von Sjard Beitrag anzeigen
    Wir leben in einer Herrschaft der Intellektuellen, die nur reden, anstatt zu handeln. Sie glauben das wenn sie eine Sache nur häufig genug wiederholen,
    wird diese für die Veränderung sorgen, die Sie anstreben. Doch das ist ein Trugschluss.
    Intellektuelle, die keine Verantwortung tragen müssen. Das kommt erschwerend hinzu.
    Natürlich hat Kernkraft ihre Risiken. Es gibt aber keine Energie und nichts auf der Welt ohne Risiken, nicht einmal die Liebe. (Helmut Schmidt, 2008)



  9. #9
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    Standard AW: Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung in unerreichbarer Ferne

    Zitat Zitat von Maitre Beitrag anzeigen
    Ja, das Peter-Prinzip ist die eine Seite. Die andere ist Vetternwirtschaft und Korruption. Ich kenne zum Beispiel einen Ort, in dem ein Häuslebauer nur dann ein Grundstück erwerben kann, wenn für eine ansässige Firma, deren Inhaber ein naher Verwandter eines politischen "Entscheiders" ist, ein größerer Auftrag beim Bau herausspringt. Das sind Verhältnisse, wie wir sie vielleicht in Südeuropa ansiedeln würden, aber weit gefehlt.
    Oh ja, alleine schon meine persönlichen Erlebnisse mit dem hiesigen Bauamt bei unserem Hausumbau und der Vergrößerung der Nachbarsgarage wären Stoff für eine abendfüllende TV-Episode.

    Unser Bauamt hatte etwas genehmigt, was dann hinterher nach der Abnahme so kommentiert wurde: "Das hätte so nicht genehmigt werden dürfen."

    Ob da ein paar farbig bedruckte Papierchen eine Rolle bei der Entscheidungsfindung des betreffenden Sachbearbeiters im Bauamt spielten, weiss ich nicht, aber ich kann mich dieses Eindrucks einfach nicht mehr erwehren....

  10. #10
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    Zitat Zitat von Chronos Beitrag anzeigen
    Oh ja, alleine schon meine persönlichen Erlebnisse mit dem hiesigen Bauamt bei unserem Hausumbau und der Vergrößerung der Nachbarsgarage wären Stoff für eine abendfüllende TV-Episode.

    Unser Bauamt hatte etwas genehmigt, was dann hinterher nach der Abnahme so kommentiert wurde: "Das hätte so nicht genehmigt werden dürfen."

    Ob da ein paar bedruckte Papierchen eine Rolle bei der Entscheidungsfindung des betreffenden Sachbearbeiters im Bauamt spielten, weiss ich nicht, aber ich kann mich dieses Eindrucks einfach nicht mehr erwehren....
    Ich denke, die überbordende Bürokratie ist solchen "Mauscheleien" sogar noch förderlich, indem sich in den Dokumenten und Vorgängen viel verstecken läßt.
    Ich kenne neben dem besagten auch noch genug andere Geschichten, die eines Rechtsstaates absolut nicht würdig sind, sich aber im besten Deutschland aller Zeiten abspielten.
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