Man kann einige Menschen die ganze Zeit und alle Menschen eine Zeit lang zum Narren halten; aber man kann nicht alle Menschen allezeit zum Narren halten.
Abraham Lincoln
1809 - 1865
Hallo Neu einen schönen Abend und vielen Dank für die ausführliche Info.
Wenn ich Dir jetzt einige Dinge aus meiner Kindheit aufschreibe darfst Du es mir glauben.
Geb. bin ich am 1.42.
In dem Haus in dem ich mit meiner Mutter und mit meinen drei Brüdern wohnte waren noch andere Kinder - vielleicht 7 oder 8 ist schon so lange Vergangenheit. Im Haus gab es eine Gemeinschafts- Waschküche da wurde SAMSTAGS heißes Wasser gemacht und in eine große Blechwanne geschüttet die sah aus wie ein Paddelboot darin wurden alle Kindern nach einander geschruppt zuerst die Mädchen dann Buben oder umgekehrt. Wenn wir auch noch nicht wussten dass es zweierlei Menschen gibt zuschauen oder gemeinsam baden war unmöglich. Wenn alle sauber waren gab es frische Unterwäsche – bis zur nächste Woche.
Auch der Herd mit dem Schiff und der Stange an dem nasse Sachen getrocknet werden konnten ist in Erinnerung.
Und morgens war der Nachttopf voll gepinkelt und im Winter gefroren, rate mal wer das in Ordnung bringen durfte
Mein älterer Bruder hat auf dem Hack-Klotz großes Holz gespalten ich durfte einige Stücke dünner machen zum anfeuern.
Reicht es um Dich zu überzeugen.
Kinderarmut gibt es erst in jüngster Zeit
Einige kennen mich - viele können mich.
Falchdaecher mit Edelstahlblechen eigefasst ginge schon. Nur die Dachlast muss passen. Die Staedte sind oft versiegelt; da geht garnix, ausser in Parks. Gras ist nach Jahren extrem wasserdurchlaessig; bei mir versickern da mehr als 30 Liter pro Quadratmeter und Minute; die Regenwuermer leisten gute Arbeit. Da muesste sich einiges veraendern. Dazu braucht man aber frischen Wind; die Stadtplaner muessten total umdenken.
Ja, die guten alten Zeiten. Oma holte den Struwelpeter und las eine Episode vor. Die Kinder gingen in den Wald um Holz zu sammeln, und Pilze gab es obendrein. Aber nur im Herbst!! Am Samstag wurde im Badewasser des älteren Bruders gebadet und an der Decke hingen Leinentüccher mit selbstgemachtem Quark. Ach wie war das schön.
Ich wünsche dir schöne Träume! Leider sind die Zeiten vorbei und ehrlich gesagt will die Nachfolgegeneration sie auch nicht mehr.
Exakt. Weils fuer viele keinen Besitz mehr gibt, oder es ihn noch niemals gegeben hatte, oder durch Umzuege oder Kriege verloren ging. Mein Grossvater hatte einen Wald in Ostpreussen - der ist weg. Meine Eltern mussten sich Land kaufen, und darauf ein Haus bauen - im dazugehoerigen Garten pflanze ich zwar keine Kartoffeln, aber Obstbaeume teilweise als Spalier sowie Stachel - und Johannisbeeren, Weintrauben, .. an. Kartoffeln nicht. Ungespritztes Obst hat zwar viele Wuermer, aber die schneide ich eben heraus.
Das Leben wie frueher auf dem Dorf war zwar mit wenig Geld und viel Arbeit versehen, aber man war sein eigener Herr. Es wurde richtig gekocht, es gab grosse Familien. Gebaut wurde mit der ganzen Familie; man baute sich 10 Holzformen, die sonntags mit Beton befuellt wurden, und montags, dienstags, ... ebenso, sodass am Samstag 60 Steine vermauert werden konnten. Auf diese Weise konnte das Haus nach 4 Jahren langsam bezogen werden. Statik gabs nicht, und die Genehmigung gabs sofort. So ein Haus war bezahlbar - man zahlte nur fuer das Baumaterial, und halt die Fenster, Tueren, die Oefen, elektrische Leitungen, Wasserleitungen kosteten Geld. Und fuer den Dachstuhl musste man Holzstaemme im Wald ersteigern, zwei Jahre lagern lassen und zusaegen lassen. Die Frankfurter Pfannen waren auch teuer. Nach 8 Jahren war man schuldenfrei, und das Geld zum Verputzen war auch da - es gab ja Arbeit.
Der buerokratischen Aufwand heute und die Bauvorschriften verfielfachen den Preis eines Hauses. Wer heute baut, zahlt mindestens 20 Jahre dafuer, und die Grundstuecke sind so teuer geworden, dass kaum noch Garten da ist.
Nein, sie rasen gehetzt mit den Autos zur Arbeit, wo sie abends fix und foxi sind, dass nichts mehr gekocht werden kann. Alles wird mit riesigem Verpackungsmuell bei Rewe oder Lidl eingekauft, und Burn out ist normal. Und am Monatsende bleibt auch nichts uebrig, weil die Miete, das Auto, Umlagen, ... so viel Geld fressen. Dieses Hamsterrad macht krank.
Wußtes du schon das du einen Bach nicht einfach so anzapfen darfst?
Aber mal nebenbei gesagt, was du hier so alles erzählst weiß die ältere Generation doch sowieso. Das gehört aber nicht in diesen Strang. Mach einen auf mit dem Thema: "Beschwerliche gute alte Zeiten" Das wird bestimmt interessant wei mal sich da austauschen kann wie es früher einmal war.
Richtig. Wir bezahlen 19,6% des BIPs fuer solche Regeln. Was tausende Jahre lang gut war, wird gegen schlechtes geaendert - per Gesetz. Ich kenne einen Haufen Baeche, die mal geflossen sind, und von den Gesetzen trockengelegt wurden. Der Storch kam dann irgendwann auch nicht mehr, und die Geburten blieben dann auch aus. Der Klapperstorch brachte damals die Babies, heute fehlt er eben.
Friday for future nimmt langsam Formen an.
kurz und knapp, meine tante, jahrgang 45 hat ihrer lebtaglang - mit 3 kindern - ein lebensmittelgschäft am land geführt, wurde dann in den 70ern zum supermarkt mit selbstbedienung umgebaut.
ab den 90er sagte sie, die leute würden bei ihr nur kaufen, was sie bei aldi in der nahen kreistadt vergessen hätten, sie müsste beispielsweise die butter teurer einkaufen, als dort der verkaufspreis war.
2.000 hörte sie auf, es wurde dann verpachtet (bäckerei, stehcafe, post).
ihr vergleich zur heutigen zeit war kurz und knapp "wir haben viel und hart gearbeitet, aber es ist was hängen geblieben, das geht heute nicht mehr."
die haben in den 50ern und 70ern je ein haus gebaut (für die kinder), bis in die 90er waren die abbezahlt. dort am dorf würden die häuser heute mehr als das dreifache kosten.
usw. usw. wer diese zeit als die beste zeit hier nach 45 betitelt, ist ein volldepp oder hat kein ahnung oder beides.
auf der stillen treppe: swesda/nathan, frischling, veruschka
meine beiträge sind ausschließl. mein geistiges eigentum.warnhinweis: fehlinterpretationen meiner aussagen gehen ausschl. zu lasten des lesers.
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