Du verwendest allerdings selbst die Vergangenheitsform.
Das Bürgertum ist in der westlichen Welt eh so breit geworden, dass es schwer ist, da einheitliche Aussagen zu tätigen. Dem Bürgertum entstammt sowohl ein Philipp Ruch und seine Zombiebande vom Zentrum für politische Schönheit als auch die Nachbarn von Björn Höcke in Bornhagen, die den Leuten von diesem Zentrum regelmäßig die Reifen zerstechen und den Fuzzies klarmachen, dass es schnell mehr sein kann als nur die Reifen. Es gibt bürgerliche Kreise in denen man stolz erzählt, dass die Tochter Flüchtlinge ins Land schmuggelt und dabei schon von nem Afrikaner geschwängert wurde und Leute, die den Schritt rückgängig machen wollen.
Ein Großteil der AFD-Wähler ist bürgerlich, ein Großteil der Grünenwähler.
Der Begriff wurde allerdings in den letzten Jahrzehnten entfremdet und zur politischen Selbstbeschreibung von Politeunuchen, soll heißen, von vermeintlich politischen Rechten, die sich entweder als Opportunisten oder Feiglinge erwiesen, nie in der Lage waren, den Linken etwas entgegenzusetzen, zusehen, wie die nach und nach alle ihre Positionen diskreditieren und die dann sagen "ich bin bin nicht rechts, ich bin bürgerlich". Daher redet ihr da glaube ich ein wenig aneinander vorbei.