Links sein bedeutete einst, dem Gemeinwohl und der Volksgemeinschaft sich verpflichtet zu fühlen. Daß der Begriff heute anders gebraucht wird, ist mir bekannt, doch wurscht. @frundsberg hat das trefflich beschrieben. Übrigens sehe ich die sogen. Bauernkriege als den einzigen echten Versuch einer Revolution bislang auf deutschem Boden. Der Adel hatte schon lange zuvor seine Privilegien verwirkt - das schutzbefohlene, dafür tributpflichtige Landvolk marodierenden Horden, sogar aus eigenen Kreisen, schutzlos überlassen -, so ist das eigentlich verwunderliche daran, daß die Deutschen so lange still gehalten haben. In den Umländern war es anders.
Und noch vieles mehr, das von den heutigen Nichtrechten verleugnet wird.
Als ich meinen Blog noch Betrieb, veröffentlichte ich mal einen Beitrag, indem ich ein Essay von Götz Kubitschek von links auseinandernahm. Das war das erste Mal, daß Kubitschek auf mich reagierte, einer seiner Mitarbeiter hatte es ihm gesteckt, und er schrieb mir daraufhin ein knappe Mail, ich solle sein Essay noch einmal langsam lesen. Viel später, gegen Anfang dieses Jahres, bekam ich dann eine Zuschrift von Dr. Heinz-Theo Homann, dem Herausgeber der dissidenten Zeitschrift [Links nur für registrierte Nutzer]. Von diesem Herrn hatte ich zuvor nie gehört, daher war die Überraschung recht groß. Dr. Homann ließ mich wissen, daß er meine Einschätzung teilt, daß dem System heute nur noch von links beizukommen sei, und alles andere ZITAT nolens volens ZITATENDE zur Kollaboration mit dem System führen werde. Insbesondere bezog er sich dabei auf Kubitschek und die Sezession. Für mich war Homanns Zuschrift ein geistiger Haltepunkt, an dem mir erst wieder klar wurde, daß ich trotz jahrelangem Mitlesen auf rechtslastigen Netzseiten immer noch eher links bin als rechts.
Hätten die Deutschen mal besser auf Thomas Müntzer gehört, wie? Und klar kann man das so sehen, insofern man die Machtergreifung der Nationalsozialisten nicht als "echte" Revolution auffasst.
« La haine impie accroîtrait vos misères »
("Der gottlose Hass erhöht euer Elend")
Genau darüber bin ich mir unschlüssig, wobei das nicht an Begrifflichkeiten liegt, sondern schlicht an der Vorstellung, ob eine echte Revolution "von oben" tatsächlich dem Willen des Volkes entspricht. Wobei ich inzwischen sogar geneigt bin, in dem 08/15 Bauern um 1525 einen mündigeren Bürger zu sehen, als im heutigen Durchschnitts-BRDling.
Zudem sind die vielfältigen Informationen verwirrend.
Von wegen, wer wirklich dahintersteckte usw.
Dieses Thema harrt noch einer intensiven Aufarbeitung meinerseits!
Bin derzeit noch okkupiert mit "Re-Education" sowie den spärlichen Quellen über Vertriebene.
Gerade die Zeit 1944-1948 in Arbeit habend.
« La haine impie accroîtrait vos misères »
("Der gottlose Hass erhöht euer Elend")
Schwierige Frage. Auch, wenn heute überall der Nivellismus gepredigt wird, sind die Leute doch unterschiedlich geartet. Es gibt, ganz grob gesagt, jene, die freiheitsliebend sind, und jene, die einer Führung bedürfen.
Diese beiden Richtungen unter einen Hut zu bringen, stelle ich mir bereits schwierig vor.
Wenn das "von oben" reguliert wird, führt das zu Widerstand bei der freiheitsliebenden Fraktion, während die anderen durchaus zufrieden sein könnten.
Geändert von truthCH (19.09.2019 um 22:23 Uhr)
Wenn das grüne Reich die Energieversorgung an die Wand gefahren hat, fällt auch die Ampel aus und dann gilt wieder rechts vor links! Ja, ich spare Strom - fahre einen Benziner.
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