Wir alle kennen ja die Bilder die uns die Medien in schöner Regelmäßigkeit liefern! Die kleinen Kinder mit den großen Kulleraugen voller Fliegen, meist noch weinend....
Alphatisch sitzen Schwarze herum und scheinen völlig hilflos auf Hilfe von irgendwem und irgendwas zu hoffen.
Schon Hoimar von Dithfurth hatte die völlig verfehlte Entwicklungshilfe kritisiert und sie als kontraproduktiv ja sogar unverantwortlich bezeichnet.



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Wenn Weisse Afrika retten wollen

Eine amerikanische Highschool-Absolventin will in Uganda unterernährten Kindern helfen. Nun ist sie wegen des Todes von zwei Säuglingen angeklagt. Das Beispiel zeigt: Gut gemeint ist oft nicht gut genug. «Hilfseinsätze» von Freiwilligen können sogar schaden.

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«Ich habe Temperatur und Herzschlag gemessen, eine Infusion begonnen, den Blutzucker überprüft, auf Malaria getestet.»Das Problem: Bach verfügt über keinerlei medizinische Ausbildung. Sie habe sich, erzählte [Links nur für registrierte Nutzer], auf einen tropenmedizinischen Ratgeber («Where There Is No Doctor») sowie auf ihr Bauchgefühl verlassen. Gott würde sie wissen lassen, was sie für die Kinder tun müsse, habe sie geglaubt.
Mehrere Jahre lang blieb Bachs hochstaplerisches Wirken unerkannt. Nun aber haben zwei Mütter in Uganda Klage gegen die Amerikanerin eingereicht. Sie machen sie für den Tod ihrer Kinder verantwortlich, die in Bachs Organisation betreut wurden.

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Debatte über «white saviors»

Der Fall hat in den USA eine mediale Debatte ausgelöst über ein Phänomen, das der nigerianische Schriftsteller Teju Cole vor einigen Jahren als «Weisse-Retter-Industrie» bezeichnete. Gemeint ist das gerade unter jungen, weissen und finanziell privilegierten Menschen verbreitete Bedürfnis, im fernen Afrika «etwas zu verändern». Mit guten Absichten, aber ohne spezifische Qualifikationen im Gepäck, reisen jährlich Tausende von Freiwilligen auf den Kontinent, um in Schulen, Waisenhäusern oder bei Naturschutzprojekten während einiger Wochen oder Monate «zu helfen». Viele tun dies laut Cole in der Überzeugung, dass «die Probleme der Welt allein mit Enthusiasmus gelöst werden können».

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Den verbreiteten Glauben, in Afrika mit einfachen Mitteln und ohne Vorkenntnisse helfen zu können, führt Denskus auch auf ein verzerrtes Bild zurück: «Viele Medien und Hilfsorganisationen zeigen ein klischiertes, negatives Abziehbild des Kontinents, das um Jahrzehnte veraltet ist.» Afrikanerinnen und Afrikaner würden dabei oft als dringend Hilfsbedürftige dargestellt, die ausserstande seien, ihre eigenen Probleme zu lösen.
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