AUßerdem war die Privatisierung für die Katz. Man kann technische Monopole nicht privatisieren.
Dann wurden auch noch Geschichten wie Stückgut und Expressgut abgeschafft.
Nebenbei bemerkt halte ich die Umweltfreundlichkeit der Bahn für fragwürdig. Alleine das Verhältnis zwischen Fahrzeugmasse und Nutzmasse ist angesichts vieler leerer Züge mit "hundsmiserabel" noch äußerst wohlwollend umschrieben.
„Die Windflügel sind Sakralbauten für ein neues Glaubensbekenntnis.“ (Hans-Werner Sinn)
Das muss aus mehreren Gründen nicht stimmen:
a) Das Gewicht eines Zugs ist relativ hoch: Lok = ca. 80 Tonnen + 5 Waggons zu ca. jeweils 26 Tonnen ergibt ein Gesamtgewicht von 210 Tonnen. Dafür können dann 400 Menschen auf einen Schlag mitgenommen werden, die wenn die mit ca. 300 Autos unterwegs wären, deutlich mehr Energie, Ressourcen und Verkehrsfläche benötigen und ebenso deutlich mehr Schadstoffe produzieren.
Triebwagen sind deutlich leichter im Gesamtgewicht und können durch das Zusammenfügen mehrerer Fahrzeugeinheiten zu einem bedarfsgerechten Zugcverband zusammengestellt werden. Damit kann die Auslastung eines Zuges verbessert werden- gut für die Ökonomie und die Ökologie.
b) die Kapazitätsauslastung eines PKW liegt im Schnitt zwischen 1-2Personen, man will ja individuell unterwegs sein. Macht bei einem 5 Sitzer eine Kapazitätsauslastung von bis zu ca, 25%. 1 Tonne oder mehr Fahrzeuggewicht um im Schnitt das Lebendgewicht von 1,2 Personen zu bewegen = Kanonen auf Spatzen geschossen.
c) die Auslastung der Bahn ist abgängig vom Gesamtpaket. Vernachlässigte Bahnhöfe, schlechter Service, Zugausfälle sowie Verspätungen und das ganze im Verbund mit abenteuerlichen Tarifen, die schnell auch mal den halbwegs ehrlichen Normalbürger zum Schwarzfahrern werden lassen, das bedingt ein Preisleistungsverhältnis, wo die Bahn gegenüber einem Bobbycar schlecht aussieht.
Dieses Missverhältnis muss aber nicht sein, es wurde und wird willkürlich produziert und ist einer miesen Verkehrspolitik geschuldet, welche seit Jahrzehnten die Bahn extrem stiefmütterlich behandelt, damit diese dem allgemeinen Autowahn keine Konkurrenz macht.
Geändert von Rudi Rollmops (28.09.2019 um 18:47 Uhr)
Öffentliche Verkehrsmittel dienen nur dann der Umwelt, wenn sie stark ausgelastet werden. In der Kleinstadt, wo ich leider aufgewachsen bin, waren nur die Schulbusse voll. Trotzdem fuhren Busse regelmäßig durch Waldgebiete, damit flächendeckend öffentlicher Nahverkehr angeboten wurde.
Das muss nicht stimmen, aber es stimmt meistens. Die meisten Züge fahren nun mal außerhalb der Hauptverkehrszeiten und sind deshalb bei weitem nicht voll besetzt. Damit passt Dein Beispiel für den PKW auch in dem Fall, nur ist das Missverhältnis noch krasser.
Wo ich Dir zu 100% zustimme: Abenteuerliche Tarife. Ich hab' schon keine Lust mehr, mit der Bahn zu fahren, weil die Normaltarife utopisch sind und ich keinen Bock drauf habe, mich durch den Tarifdschungel zu wühlen.
Der schönste Kracher ist die Bahncard. Habe meiner Tochter eine gekauft, aber sie gilt nur auf einer Teilstrecke, weil der Rest in 2 privatisierte Teilstrecken fällt.
„Die Windflügel sind Sakralbauten für ein neues Glaubensbekenntnis.“ (Hans-Werner Sinn)
Mag ja sein, dass die Bahn wieder im kommen ist - trotzdem werde ich keinen Fuß in ein Fahrzeug der DB AG setzen und werde kein Kunde der DB AG - ich lerne aus Allem was ich so tue und mache Fehler nur einmal, lasse mich nur einmal verarschen etc..
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