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Thema: Die Befreiung

  1. #331
    Mitglied Benutzerbild von Rhino
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    Standard AW: Die Befreiung

    Zitat Zitat von Coriolanus Beitrag anzeigen
    "Auch die stilsicher gekleidete, geschickt formulierende und mit Kritik an der Geldherrschaft glänzend verdienende Madame Wagenknecht, die kurioserweise in den Jeanne‑d’Arc-Tagträumen vieler Rechtskonservativer fast noch präsenter zu sein scheint als in den Geschwätzsendungen des Zwangs-Pay-TV, operiert zwar gerne mit scheinbar verheißungsvollen Vokabeln wie »De-Globalisierung« und neuerdings sogar – horribile dictu – »Nationalstaat«. Wenn es aber konkret werden soll, liest man auch bei der heiligen Sahra nichts von der Zukunft des deutschen Volkes, sondern muß mit den immergleichen internationalistischen Plattitüden aus der Mottenkiste des Marxismus Vorlieb nehmen (für »Solidarität«, »Miteinander«, »soziale Gerechtigkeit«, gegen »Reiche«, »Diskriminierung« usw. usf.; vgl. Sahra Wagenknecht: Die Selbstgerechten, Frankfurt a. M. / New York 2022, insbes. S. 277 ff., 370 ff.).

    Von wem und für wen diese Friede-Freude-Fortschritt-Wundertüte geöffnet werden soll, bleibt in einem bewußt vieldeutig gehaltenen Zwielicht, das alle Optionen offenläßt. Daß die vergreisten Deutschen, die dank ihrer politischen Arglosigkeit alle Chancen darauf haben, sich als die europäischen Indianer des 21. Jahrhunderts von der Geschichte zu verabschieden, zu der bevorzugten Klientel dieses linken Menschheitsumarmungsprogramms zählen, steht eher nicht zu erwarten: »Ich bin mit zwei Sätzen aufgewachsen […]: ›Es ist unverantwortlich, Kinder in die Welt zu setzen.‹ Und: ›Nie wieder Deutschland.‹ Ich habe linkes Bewußtsein nur wahrgenommen in dieser Engführung. – Linkssein hieß, am Projekt der Abschaffung Deutschlands zu arbeiten. Und dieses Projekt ist tatsächlich sehr realistisch geworden.« (Norbert Bolz, zit. nach Nation Europa Bd. 56 (2006), S. 18)"
    Dichtig, sollte man nicht ueberbewerten. Wagenknecht hat zwar mit ein paar Punkten recht, aber eben noch immer in altem Denken der Linken festgefangen. Es faellt ihr aber leichter sich davon zu loesen als den Ex DKP, EX SED sowie selbst den Neulinken der Fall ist.

    Die DKP an sich der ganze Ostblock waren da noch Paleomarxistisch .... Das artet aber immer wieder irgendwie in Dogmatismus aus und wird dann ziemlich reaktionaer. Aber selbst die haben da ja die Kurve in Richtung Post-sowjetischer Linker geschaft. Man hat sich arrangiert und geht jetzt mehr in Richtung Woke. Ramelow z.B.. Den wuerde kaum einer fuer einen Kommunisten halten. Er ist aber technisch gesehen SED-Funktionaer. Und die Linken verhalten sich ja sogar auch so. "Es waere nicht alles schlecht gewesen in der DDR".. Das will ich meinen, es sind bis zum Schluss Leute gewesen die aus diesem System rauswollten und die sind gewiss nicht alle schlecht gewesen.


    Und ja, seit den 70er Jahren mit mehr Geschwindigkeit in den 80ern war Links = Demontage Deutschlands. Wobei man sich da als Moralapostel aufspielte, der die Deutsche Schuld abgleichte.
    Dieser Wahn traegt immer mehr Fruechte.
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  2. #332
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    Standard AW: Die Befreiung

    Es wäre wichtig zu verstehen, wie richtig Thor von Waldstein mit seiner These liegt, dass Sozialismus und Marxismus von Anfang an in die gleiche Sackgasse führten, wie der Kapitalismus. Aus dieser ideengeschichtlichen Herleitung, lässt sich auch sehr gut die Entwicklung Chinas begreifen, wo heute der Wirtschaft und der Produktivität ebenso alles untergeordnet wurde wie im Westen.

    Schweinehochhäuser haben sich die Chinesen inzwischen gebaut und die Tiere erhalten nur alle vier Monate ein paar Stunden Auslauf, um sich frei bewegen zu können. Die Arbeiter leben isoliert von der Außenwelt und müssen sich strengsten Hygieneregeln unterwerfen.

    Es kann kaum eine gute Idee sein, diesem System in irgendeiner Weise nachzueifern und jeder deutsche Romantiker würde dazu nur sagen: Pfui Deibel!
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  3. #333
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    Standard AW: Die Befreiung

    In ihren wildesten Träumen sehnten sich die Romantiker nach zwei Sachen: Freiheit und Brüderlichkeit.

    Mehr nicht. Es kam ihnen nicht in den Sinn, einen Staat zu schaffen, dessen Hauptaufgabe darin besteht, sozial zu sein. Ein solches Staatswesen lässt sich nur verwirklichen, wenn man allen Bürgern tief in die Taschen greift, um den Faulen und Arbeitsscheuen das Leben erträglich zu machen.

    Die BRD, in der 85 Millionen Menschen leben, aber nur noch knapp 14 Millionen mit ihrem Dasein als Zahlschweine den Staat finanzieren, ist geprägt von der sozialistischen und marxistischen Ideengeschichte und es käme darauf an, von dieser Ideologie dringend Abstand zu nehmen. Was wir brauchen ist weniger Staat, weniger Regulierung, weniger Umverteilung und weniger von der "ganzen ökonomischen Scheiße" (Karl Marx).

    Nur dieser Weg wäre eine wirkliche Befreiung vom System der übergriffigen, kollektivistischen und mit unzähligen Steuern finanzierten Staaten des 21. Jahrhunderts.
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  4. #334
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    Standard AW: Die Befreiung

    Zitat Zitat von Coriolanus Beitrag anzeigen
    Sich innerlich vom technologischen und geldherrschaftsgesteuerten System nach angloamerikanischer Bauart zu emanzipieren, gelingt ganz sicher am besten über den Weg der Romantik. Jedenfalls wüsste ich keinen, der vielversprechender ist.

    Nötig ist ein Einsehen, dass Deutschland und Europa lange vor den Weltkriegen auf die schiefe Bahn geraten sind und das heutige Ergebnis der militärischen und wirtschaftlichen Hörigkeit nur eine Seite der Medaille darstellt, denn die "wahre Gefahr für Europa scheint mir im Geistigen zu liegen, im Herüberdringen der amerikanischen Langeweile." (Stefan Zweig)

    Gestern las ich eine Erzählung von Denis Diderot, bei der die Moral von der Geschichte lautete: Man darf sich nicht selbst belügen.

    Wenn ich mich hier und allerorten umsehe, gibt es immer noch viel zu viele Leute, die nicht die Finger lassen können von den Erzeugnissen und Ablegern der US-Kulturindustrie. Und das beißt sich brutal, einerseits den Fortbestand Deutschlands zu wünschen und andererseits weiterhin sich dem amerikanischen, kulturellen Hegemon geistig und seelisch zu unterwerfen.
    Der Begriff Emanzipation war doch von Anfang an eine Schwindelvokabel. Ex mancipere... Aus der Hand gegeben werden. Aus der Hand geben.
    Ja wenn man seine Hand aus der anderen Hand nimmt, dann wird etwas anderes diese Hand ergreifen und da ist man unter Umstaenden schlechter dran als vorher.
    Da denkt nur keiner dran der aus Neid und Misgunst "Aus der Hand gegeben" werden will. Dabei stellt sich dann heraus, dass man nachher schlechter dran ist als nachher. Und weil das so ist, wird die "Neue Hand" sich da auch allerhand Gruselgeschichten ueber die "Neue Hand" ausdenken. Damit ja keiner zurueckwill.
    Das scheint bei allen 'Revolutionen' sogar bei der Reformation so gewesen zu sein. Bei den Reformatoren wurde da dann die 'katholische Kirche' und 'der Papst' zur Inkarnation des Boesen. Die Rennaissance wollte da die Antiken Ideen aufbluehen lassen, hat das ja auch mit der Kunst so gemacht und auch in der Schriftstellerei gibts dafuer Indizien. Umgekehrt ist es bei den Katoliken ja so, dass man Luther nicht vergeben kann, dass er "Die Kirche" gespalten haben. Das hat er zwar selbst nicht gewollt, aber Die Katholiken sehen es so 1. Eine Kirche 2. Martin Luther 3. zwei Lager mit jeweils eigenem Kirchenregiment. Also ist Martin an allem Schuld. Und man ist da auch durch die Literatur gestoebert um alles zu finden weswegen man sagen koenne wie boese der Martin war. Seinen Freund soll er erschlagen haben, bevor er Moench wurde. Dann soll er jaehzornig gewesen sein. Und Stolz war er auch... Und das ist freilich eine Todsuende. Die Katholiken sind da zwar selbst noch schlimmer mit, aber nah ja. Dann war Martin auch noch "Antisemit', das stimmt zwar nicht ganz, aber na ja. Es ist gerade von Nutzen und wirkt. Dass der Luther sein Handwerk bei den Katholiken erlernt hatte wird da auch ganz verschwiegen. Man nimmt es da nicht so genau mit der Objektivitaet.

    Spengler und die Konservativen Revolutionaere attestieren 'Dem Westen' da ja auch eine Schwaeche, bzw. ein schwaecher werden. Eine Loesung wussten sie aber nicht anzubieten. Und das war ihnen auch klar. Die Sinnentlehrung des Westen wurde dann mit Langeweile aus deren Kulturindustrie gefuellt. Und das wurde ja auch als Befreiung verkauft. Nicht mehr sparsam sein, dass ist zu muehevoll. Nicht mehr bescheiden sein, dass ist falsch lieber die amerikanische Grosstuerei nachmachen. Dass die USA selbst auch nur davon lebten, dass sie lange Zeit konstruktives Einwanderungsmaterial hatten, wird ignoriert. Oder man schliesst die falschen Schluesse daraus. Das man eben auch 'Einwanderung brauche', weil das 'kulturelle Bereicherung' und 'gut fuer die Wirtschaft sei'. Das ist so aehnlich wie wenn jemand Wasser in seinen Tank fuellt, weil er jemand anders gesehen hat, der Benzin darein fuellte und daher fahren konnte. Und wenn sein Auto dann noch immer nicht faehrt, dann hat er eben noch zu wenig Wasser. Man sollte meinen die Leute kaemen da dann zu anderen Erkenntnissen, aber die wollen es wohl einfach nicht. Wer kein Wasser im Tank haben will, der solle gefaelligst sechs Millionen Rosinen vergasen.

    Das muss wohl erst kraeftig gegen die Wand gefahren werden.... Aber selbst wenn man die Deppen dabei los wird und Dinge eine weile gesunden. Wird man es dann besser machen. Ich zweifle.
    Aber ewig so weiterfahren wie bisher wird man wohl kaum. Das ist wiederum eine Gewissheit, die man schon lange zurueck hatte, aber die man eben nicht wahr haben wollte.
    Wenn die USA vom Fenster verschwinden, wird aber einiges aufgemischt werden. Und BRDistan ist keineswegs in einer Position zu manoevrieren. Das haette auch in der BRD katastrophale Folgen fuer ein paar Jahre. Und ich denke im Kern wissen die Leute das auch, weshalb man apathisch ist.
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  5. #335
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    *Der Begriff Emanzipation war doch von Anfang an eine Schwindelvokabel.*

    Das habe ich in der Tat unbedacht ein fragwürdiges Verb verwendet, wo auch mit Blick auf diesen Strang besser *befreien* stehen sollte.

    Befreien kann meiner Meinung nach nur dazu führen, sich wieder der Natur zuzuwenden, nach mehr Einklang mit ihr zu streben und somit wieder artgerecht zu leben und nicht wie Schweine, die man kontrolliert in einem Hochhaus gefangen hält, um sie ökonomisch und ideologisch auf den Begriff der Human Ressource zu reduzieren.
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  6. #336
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    Standard AW: Die Befreiung

    Zitat Zitat von Coriolanus Beitrag anzeigen
    *Der Begriff Emanzipation war doch von Anfang an eine Schwindelvokabel.*

    Das habe ich in der Tat unbedacht ein fragwürdiges Verb verwendet, wo auch mit Blick auf diesen Strang besser *befreien* stehen sollte.

    Befreien kann meiner Meinung nach nur dazu führen, sich wieder der Natur zuzuwenden, nach mehr Einklang mit ihr zu streben und somit wieder artgerecht zu leben und nicht wie Schweine, die man kontrolliert in einem Hochhaus gefangen hält, um sie ökonomisch und ideologisch auf den Begriff der Human Ressource zu reduzieren.
    Es besteht da aber eine inherente Feindschaft zwischen Mensch und Natur. Das kann man managen, aufloesen laesst es sich aber nicht.

    Die postmoderne Architektur, Kunst aber auch Musik und Schrifttum tragen auch die Merkmale dieser Feindschaft.

    Heidegger hat sich damit ja auch befasst. Vielles begriffen, den Kern der Sache aber selbst nicht erreicht... Die Mittel der Philosophie sind dazu auch zu begrenzt, selbst wenn sie Werkzeuge bieten. Man kommt am Regenerationsproblem eben nicht vorbei.
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  7. #337
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    Zitat Zitat von Rhino Beitrag anzeigen
    Es besteht da aber eine inherente Feindschaft zwischen Mensch und Natur. Das kann man managen, aufloesen laesst es sich aber nicht.

    Die postmoderne Architektur, Kunst aber auch Musik und Schrifttum tragen auch die Merkmale dieser Feindschaft.

    Heidegger hat sich damit ja auch befasst. Vielles begriffen, den Kern der Sache aber selbst nicht erreicht... Die Mittel der Philosophie sind dazu auch zu begrenzt, selbst wenn sie Werkzeuge bieten. Man kommt am Regenerationsproblem eben nicht vorbei.
    Richtig, bei Heidegger könnte man da ansetzten, warum die Abhängigkeit von Technik und Mechanisierung mehr Fluch als Segen bringt, besonders wenn es mit strammen Schritten in Richtung der totalen Digitalisierung geht, und alle analogen Fähigkeiten zunehmend an Bedeutung verlieren und als nicht zukunftswürdig abqualifiziert werden.
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  8. #338
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    Standard AW: Die Befreiung

    Zitat Zitat von Coriolanus Beitrag anzeigen
    Richtig, bei Heidegger könnte man da ansetzten, warum die Abhängigkeit von Technik und Mechanisierung mehr Fluch als Segen bringt, besonders wenn es mit strammen Schritten in Richtung der totalen Digitalisierung geht, und alle analogen Fähigkeiten zunehmend an Bedeutung verlieren und als nicht zukunftswürdig abqualifiziert werden.
    Das hat auch die Frankurter Schule aufgegriffen. Die haben aehnlich wie die Altmarxisten da eine Art Unheilsgeschichte entworfen. Wobe fuer sie nicht die "Unterdrueckung der Werktaetigen" das Problem war, sondern die Unterdrueckung des Triebhaften. Nur muss das ja auch beherrscht werden, damit ein einigermasse geordnetes Zusammenleben moeglich ist und ueberhaupt Mehrwert erzeugt werden kann. Sonst gehts da naemlich so wie bei den Wilden, die nur auf Stimulus anspringen und danach handeln. Oder eben wie in Millieus des Lumpenproletariats, wo es auch nur um Lustbefriedigung geht und man es mit dem Wohl anderer Leute nicht so ersnst nimmt.

    Ich sehe die kulturelle Entwicklung da eher so wie bei Spengler. Da hat das Abendland zwar durchaus einen gewisse Hoehe erreichen koennen und im Grunde genommen die elementaren Probleme geloest, aber mit der Lebensenergie ging es trotzdem bergab. Und dieser Prozess hat sich verschnellert nachdem man die Schutzmechanismen aus der Kultur entfernt oder wirkungslos gemacht hat. Im 19ten Jahrhunder war das im Grunde genommen noch eine fast rein akademische Diskussion. Ging da auch mehr um "Thron und Altar". Eben auch unter der Fahne von "Befreiung" um Emanzipation. Ziel war da die Einfuehrung von Demokratie und im Grunde genommen die Aufloesung der staendischen Ordnung. Und da ja auch tatsaechlich wirtschaftliche und technologische Fortschritte gemacht wurden entwickelt sich da ja auch eine allgemeine Fortschrittsglaeubigkeit. Mit der Arbeiterbewegung wurden dann auch andere Themen aufgegriffen... Auch immer unter dem Emanzipationsfaehnchen. Und da stiegen dann ja auch Marx und Engels gross drauf ein. Wobei deren Verlautbarungen fuer die meisten Leute eher den Charakter von 'Geschwurbel' hatten was ja auch stimmt. Das hat sich erst gewandelt als mehr und mehr Leute im Bildungsbuergertum auf diesen Denkmodus umsattelten. Wobei es schon immer Kathedersozialisten in den Deutschen Hochschulen gab. Die dachten aber eher praktisch und wie Pietisten. Geaendert hat sich das erst nach dem 2ten Weltkrieg. Bis es dann mit den 68ern voellig gekippt ist. Die wurden dann zwar in der Regel keine Paleokommunisten, aber griffen eben die Stichworte der Frankfurter Schule auf.... Die ja wesentlich undogmatischer war als das bei Marxisten-Leninisten der Fall war. Die Wortwahl der Frankfurter ist da ueberwiegend liberal bis linksprotestantisch und man appeliert auch durchaus an konservatives Publikum. Wobei man da vorsichtiger ist mit Sachen wie Sexualpolitik und Rechtfertigung von revolutionaerer Gewalt. Aber das braucht man auch nicht. Es geht nicht darum WER die Regierung stellt, selbst nicht darum WIE man dieser Stellt. Es geht darum, dass man bestimmt in welchem Rahmen jede Regierung denken wird. Wobei man nicht nur auf die politische Regierung schaut. Sondern auch auf Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Und das geht nur wenn man das Wertesystem einer Gesellschaft umkrempelt, umdeutet und dann immer wieder neu definiert. Das geht natuerlich auch nur, wenn man bereits Macht in Regierung, Hochschulen, Verlagen, Zivilgesellschaftlichen Organisation usw. hat. Und die hatte man ja auch bereits. Auf die Regierung hatte man Einfluss durch die Macht der Amerikaner in der BRD. Und da vor allem durch das Umerziehungsprogramm. Daher bekam man auch Macht auf Hochschulen... Wo man auf willige Hoerer stiess. Die Verlage waren ja alle lizensiert und vor allem auf die Hochschulverlage Abteilung Geisteswissenschaft hatte man es abgesehen. Die zivilgesellschaftlichen Organisationen bedienen sich da ja auch mit Personal das von den Hochschulen kommt. Spielt dabei keine Rolle, ob es sich dabei um eine Partei, Kirche, Gewerkschaft, Stiftungen, Vereine, Buerokratie oder sonst was handelt. Mit der Zeit kommen die Missionskinder dann in all diese anderen Organisationen und werden dann Missionare. Mit den 68ern war es ja so, dass die Kommilitonen der RAF nach und nach prallel zu den Terroristen nach und nach Karrieren in der Bunzeldeutschen Buerokratie anfingen. Die wurden dann Lehrer, Dozenten, Parteifunktionaere, Gewerkschafter, Theologen, Priester, Pastoren; Sozialarbeiter und weiss der Teufel wen er da sonst noch in Diensten hatte. Oh ja, das ist nicht ganz unwichtig: Und natuerlich Journalisten, Redakteure usw. Schriftsteller Regisseure usw. Und die wurden auch in den 70er Jahren weiterbearbeitet. Das fing an mit "Antikriegsfilmen", die sie nach und nach gegen Eltern und Grosseltern aufbringen sollten und ging dann irgendwann weiter mit dem Holocaust. Kann mich noch an Kirchenvertreter erinnern, die Kindern im Grundschulalter nicht ganz jugendfreie Filme wie 'Die Bruecke' gezeigt haben - ohne wissen oder Erlaubnis der Eltern. Den Kindern duerfte nicht ganz klar gewesen sein, dass das verboten ist. Aber man wollte wohl Pazifisten aus ihnen machen... "Holocaust" gabs dann ja in den Spaetsiebzigern auch als Seifenoper im BRD-Fernsehen. Weitere Produktionen folgten. Und in den 80ern gehoerte das Holocaustthema zum Standardreportoir des Geschichtsunterrichtes. Die Filme, die den Schuelern von Lehrern, die das wohl auf Fortbilidungen mit auf den Weg bekommen haben, gezeigt wurden waren wohl auch nicht ganz jugendfrei. Es waren die Amerikanischen Produktionen im Sinne von "Nazi Murder Mills"... Was psychologische Kriegsfuehrung war und was fuer eine Rolle das bei der Produktion spielte wussten ja weder die Lehrer noch die Kinder. Und bei den meisten Eltern war die Haltung, dass man ja doch nichts dran tun koenne. Das Obrigkeitsdenken wird bei feindseliger Obrigkeit zum Problem. Mit der so bearbeiteten Gesellschaft, konnte dann der "Kampf gegen Rechts" beginnen... Eine "Erinnerungskultur" wurde induziert und sein wir mal aehnlich... Vielen passte die Umwertung aller Werte doch auch. Vor allem wenn man meint preussiches oder christliche Tugenden seien eigentlich ein Hindernis zum 'gluecklich sein'. Endlich konnte man eine Spassgesellschaft haben und sich 'selbst verwirklichen'. Drogenprobleme nahmen zu, Beziehungsprobleme nahmen zu. und auch die Selbstsucht nahm da gewaltig zu. Gleichzeitig gab es freilich die Bessermenschen die staendig anderen vorwarfen, dass es ihnen an Empathie mangele.
    Nur was produzieren solche Leute... Gut Dienstleistungen.. Aber die produzieren auch Kultur geben das an Kinder weiter und es fermentiert in der Umgebung. Wenn man sich den Standard 25 jaehrigen anhoert tuts einem aber grausen. Voellige inkoherent was der von sich gibt, was nicht gerade sein Fachbereich ist. Und wenns jemand mit kulturellem Fachbereich ist, dann ist das ja sogar noch bloeder und verwirrter. Solche Leute sind fuer Vernunft, Argumente, Sachlichkeit doch gar nicht mehr zugaenglich. Und da liegt nun das eigentlich Problem. Da hilft es dann auch nicht viel eine "Andere Partei" zu waehlen. Wenn 80% der Leute einen an der Klatsche haben und davon viele Mobilisationsmaterial sind gegen eine kursaendernde Regierung, dann wird das Problem letzendlich unloesbar.
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  9. #339
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    Standard AW: Die Befreiung

    Kürzlich schrieb eine Trulla bei LinkedIn, es käme darauf an, nach vorn zu schauen, nichts sei wichtiger, egal was man anstellt. "Was gestern war, ist vollkommen irrelevant."

    Solche intellektuell unterbelichteten Geistesblitze zieht die DACH-Nachrichtenredaktion dann heran, um die Reichweite noch zu verstärken. Das glaubt mir keiner, wie mich die allgemeine Fortschrittsbesessenheit der Leute inzwischen abstößt, die sich auch hier im Forum bei dem ein oder anderen Schreiber ausmachen lässt, die sich wegen einem Elektroauto oder einer Solaranlage aufspielen, als seien sie was Besseres.
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  10. #340
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    Zitat Zitat von Coriolanus Beitrag anzeigen
    Kürzlich schrieb eine Trulla bei LinkedIn, es käme darauf an, nach vorn zu schauen, nichts sei wichtiger, egal was man anstellt. "Was gestern war, ist vollkommen irrelevant."

    Solche intellektuell unterbelichteten Geistesblitze zieht die DACH-Nachrichtenredaktion dann heran, um die Reichweite noch zu verstärken. Das glaubt mir keiner, wie mich die allgemeine Fortschrittsbesessenheit der Leute inzwischen abstößt, die sich auch hier im Forum bei dem ein oder anderen Schreiber ausmachen lässt, die sich wegen einem Elektroauto oder einer Solaranlage aufspielen, als seien sie was Besseres.

    Solche Postulate aendern sich unmittelbar, sobald man ihr die Klamotten abnimmt, die sie gestern gekauft hat und Morgen anziehen will. Dann wird was gestern war, urploetzlich der Gipfel der Relevanz werden.

    Das hat schon seine Gruende, dass in der Vergangenheit Alte, Weisse, Maenner mit echter Bildung die gesellschaftlich Relevanten Entscheidungen getroffen haben und nicht irgendwelche Trullas die nach ihrem einse-Abitur meinen alles zu wissen.
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