In der Klimafalle
VON [Links nur für registrierte Nutzer] am 7. Oktober 2019
Während sich die IG Metall auf ihrem Kongress in Nürnberg selbst feiert und verbale Stärke demonstriert, brodelt es an der Basis. Jobsicherung ist den Arbeitern wichtiger als Klimarettung. Doch die Gewerkschaft scheut den notwendigen Kurswechsel .
Die Einschläge kommen näher und werden gewaltiger: BMW kürzt Gehälter und Arbeitszeiten, Continental schließt im ostbayerischen Roding ein ganzes Werk – und im Saarland funkt die gewichtige Stahlbranche S.O.S und fordern – mal wieder – Milliardenhilfen vom Bund. Den Maschinenbauern brechen die Aufträge weg (August: minus 17 Prozent) und bei den Zulieferern der Automobilindustrie werden die Betriebsräte schon regelmäßig zu Krisengesprächen einbestellt.
Was werden diese Basis-Vertreter fühlen, wenn sie diese Woche im Messezentrum Nürnberg-Ost von ihrem obersten Funktionären verkündet bekommen, dass der Umbau zur Elektromobilität nicht schnell genug vorangeht? Werden sie sich zu Wort melden und darauf verweisen, dass der vermeintliche „Kampf gegen den Klimawandel“ bestimmt nicht zu gewinnen ist, wenn man energieintensive Industrien samt der Verbrennungstechnologie zu Grabe trägt ? Oder werden sie, wie üblich, brav abnicken, was eine Gewerkschaftsführung vorgibt, die sich neuerdings offenbar vor allem rot-grünen Umweltzielen verpflichtet fühlt?
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Das nennt sich dann Industriepolitik in Deutschland im Jahre 2019 - alles geht nach und nach kaputt.
Grüne Themen sind halt wie ein Blumenladen im Stadtteil. Wenn es dem Stadtteil wirtschaftlich schlecht geht, wird der Blumenladen als erster geschlossen. Und jetzt steigt die Schlagzahl der schlechten Nachrichten.