Zitat von
John Donne
Das ist durchaus richtig, aber ich drösel das mal etwas auf:
Geht man davon aus, daß die Vakuumlichtgeschwindigkeit konstant ist (konkret: überall im Universum denselben unveränderlichen Wert hat), ist das natürlich Zeitmaß, auf das eine hinreichend fortgeschrittene Zivilisation kommt, die Planckzeit, d.h. das kleinstmögliche sinnvolle Zeitintervall (Größenordnung 10^(−44) s); die Zeit, die Licht benötigt, um eine Planck-Länge(das kleinste sinnvolle Maß (Größenordnung 10^(-35)m) in die sich der Raum aufgrund der Heisenergschen Unschärferelation einteilen läßt) zurückzulegen.
Zeit verläuft also nicht kontinuierlich; die Realität ruckelt mit etwa 10^44 fps vor sich hin.
Das wesentliche Problem mit anderem, fernen Leben in Bezug auf Zeit wäre aber nicht das Finden eines gemeinsamen Maßes (das wäre wie skizziert möglich), sondern die Tatsache, daß das Konzept der Gleichzeitigkeit eine Illusion/Fehlvorstellung ist, die nur in kosmologisch betrachtet sehr, sehr lokalem Umfang leidlich funktioniert, und zwar brutal hart in dem Sinne, daß es keine "Gegenwart des Universum" gibt. Die Frage "Was passiert gerade auf Beteigeuze" ist so sinnvoll wie die Frage "Was ist hier in Rom los", während Du Dich in Hamburg befindest. Insofern ist es absolut sinnvoll, Zeit an natürlichen, lokalen Phänomenen zu messen: Grundsätzlich hat jeder Punkt im Raum seine eigene Zeit, seine eigene Zukunft und Vergangenheit.
Mit dem, was man unter "Zeitpfeil" versteht, hat Eridanis Post m.E. wenig zu tun; der Zeitpfeil sorgt dafür, daß wir uns an die Vergangenheit und nicht an die Zukunft erinnern und hat viel mit Thermodynamik, Entropie und Irreversibilität/T-Symmetrie zu tun.
Ich vermute, die Anwort auf seine konkrete Frage ist davon abgesehen "ja".