Zitat von
Rumpelstilz
Bisherige Geschichtsschreibung und Völkerkunde unterscheidet aber in Zentralasien diese drei Gruppen: Mongolen, Türken und Indoarier. Viele Reiche oder Nomadenherrschaftsgebiete bestanden oft aus zwei oder gar drei dieser Ethnien. Das ist alles recht kompliziert nachzuverfolgen, weil alle diese Ethnien in dieser Zeit, wenn nicht gar Nomanden, dann doch wenig sesshaft waren, und weiterhin diese Reiche auch meist sehr kurzlebig. So kam es eben vor, dass nach Zerfall der einen Koalition eine andere geschlossen wurde, das Wort "Reich" würde wohl falsche Assoziationen wecken bei europäisch Gebildeten, und solch eine Koalition konnte eben auch drei türkische Nomadenvölker umfassen, fünf mongolische und vier indoarische.
Selbst Tamerlan, der sich als Nachfahre Dschingis Khans bezeichnete, aber selbst Persisch an seinem Hof sprach wie der alte Fritz Französisch, kämpfte als Mongole gegen die Türken, siehe diese Schlachten:
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Schlacht vom Köse Dağ
"Im Glauben an einen sicheren Sieg marschierte der Sultan mit seinem Heer. Als die seldschukische Vorhut auf die Mongolen traf, täuschten diese einen Rückzug vor. Als die Vorhut den vermeintlich Flüchtenden folgte, wurde sie vom plötzlichen Angriff der Mongolen überrascht und völlig aufgerieben. Dies bewog den Sultan, die ganze Schlacht verloren zu geben. Aus Angst, er könne in die Hände des Feindes fallen, floh er nach zunächst [Links nur für registrierte Nutzer] und schließlich weiter nach [Links nur für registrierte Nutzer] und [Links nur für registrierte Nutzer]. Weil sie sich von ihrem Anführer verlassen sahen, trat auch das Heer der Seldschuken die Flucht an, ohne dabei das Feldlager zu räumen."
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Schlacht bei Ankara
"Beide Heere waren insofern ursprünglich gleich stark.[Links nur für registrierte Nutzer][Links nur für registrierte Nutzer] Bayezids turkmenische Vasallen liefen zu den Mongolen über und entschieden damit die Schlacht zu Tamerlans Gunsten.
Nach beinahe zwanzigstündigem Kampf gaben auch die serbischen Truppen des Sultans, denen Nicolle bescheinigt, dass sie sich „durch Geschick und Entschlossenheit“ auszeichneten, auf und flohen. Auch ihr Kommandeur, Stefan Lazarević, entkam vom Schlachtfeld. Bayezid wurde gefangengenommen, Tamerlan dadurch auch in Europa berühmt. Drei der Söhne des Sultans flohen, während ein vierter Sohn mit ihm gefangen genommen wurde. Bayezid starb 1403 in mongolischer Gefangenschaft."
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Der Militärhistoriker [Links nur für registrierte Nutzer] weist auf die Bedeutung der von den Seldschuken gewählten bzw. der durch ihre bunte Allianz notwendig gewordenen Taktik hin:
Für Militärhistoriker ist besonders interessant, daß Kayhusraws Truppen auf fast europäische Art kämpften, da sie sich zu großen Teilen auf von Infanterie begleitete, schwer gepanzerte Reiter stützten und zahlreiche westeuropäische Söldner sowie Männer aus den... Kreuzfahrerstaaten Syriens in ihren Reihen hatten. Die Mongolen verließen sich dagegen auf berittene Bogenschützen, die gleiche Taktik, welche die Vorfahren der Seldschuken 200 Jahre zuvor erfolgreich angewandt hatten.