Eloquenz sollte sich trotz des gehobenen, "gebildeten" Anspruchs bezüglich des Sprachstils und des Inhaltes immer noch möglichst verständlich zeigen. Ich habe nicht nur während des Studiums "Wälzer" in der Hand gehabt, wo es mir so vorkam, als benötigte ich eine Übersetzung, obwohl es auf Deutsch war!
Zur Metapher bezüglich des Berges.
Du empfindest es als Sisyphusarbeit, sich über den Sinn des Seins zu unterhalten? Ich habe immer noch Spaß daran!
So habe ich gerade eben einen Vorschlag unterbreitet, wie man das Sein vom Ist unterscheiden könnte.
Und darauf aufbauend ergäbe sich dann eine ganz neue Perspektive bezüglich des Seins. Und kausal dann des Sinns.
So könnte man nun sagen: Existenzielles IST macht per se keinen Sinn, da das Bewusstsein fehlt, um eine Sinnhaftigkeit zu empfinden.
Existenzielles Sein hingegen kann im Hinblick auf eine Sinnhaftigkeit betrachtet werden, da diese - sofern es sie denn gäbe - empfunden werden kann.
In beiden Fällen jedoch setzt das ausschließlich die Annahme der Eigenbetrachtung voraus!
Bedenkt man das Ganze aber einschließlich unter dem Aspekt der Fremdbetrachtung, so ergibt sich daraus ein "erweiterte Sinnhaftigkeit": Das existenzielle IST - das in der Selbstbetrachtung gar nicht über eine Sinnhaftigkeit "sinnieren" könnte - kann in der Betrachtung durch ein existenzielles SEIN durchaus mit einem Sinn "belegt" sein.
Wie gesagt, mir machen solche Gedankenspiele nach wie vor Spaß. Und ich freue mich jedesmal, wenn neue Inspirationen hinzukommen. So, wie auch durch dich. ;-)
Camus schrieb einmal: Wir müssen uns Sisyphos unbedingt als glücklichen Menschen vorstellen! Sisyphos hat als Individuum diese Welt als undurchdringbar und sinnlos akzeptiert und hingenommen, und rollt den Stein nun unter diesen Voraussetzungen weiter.
Wenn man diese Dialektik etwas genauer betrachtet, dann kann man Camus nur zustimmen.
Zu deinen gesamten Ausführungen sei eine Allegorie gestattet: Hast du schon einmal eine Wespe beobachtet, die viele Stunden lang versuchte, durch eine Glasscheibe zu fliegen, bis nach endlosen auf und ab die Wespe schließlich tot auf der Fensterbank lag.In beiden Fällen jedoch setzt das ausschließlich die Annahme der Eigenbetrachtung voraus!
Die Glasscheibe lag außerhalb ihres Erkenntnisvermögens und so hat die Wespe nie auch nur ansatzweise die Vergeblichkeit all ihrer Anstrengungen erkannt.
Worin eigentlich meine Überzeugung zum Ausdruck kommt, das wir alle Gefangene in der Höhle Platons sind und wohl auch bleiben.
Nein, ich nicht.
Ich gehe nicht mehr zu euch zurück in die Höhle.
Geändert von nurmalso2.0 (15.11.2019 um 08:46 Uhr) Grund: "zu haben" eingesetzt.
Armin Geus selbst kommt aufgrund zahlreicher Indizien zu dem Schluss, dass Mohammed unter einer 'paranoid-halluzinatorischen Schizophrenie mit definierten Wahnvorstellungen und charakteristischen Sinnestäuschungen' gelitten hat. Und so lässt sich der Koran auch als 'Chronik einer Krankengeschichte' lesen.
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