Die „Liederbuchaffäre“

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Ich stelle mir den folgenden Vorfall vor:

Eines Morgens durchbricht ein staatlich beauftragtes Sonderkommando die Türe meines Hauses auf, um meine Bibliothek zu beäugen, um mich danach politisch oder sonstwie einzuschätzen, um mich schließlich der allgemeinen Ächtung und Verachtung auszusetzen.

Zu welchen Einschätzungen meiner Person diese belesenen Einbrecher kommen könnten, zeige ich folglich auf:

  • Busch, Heinrich Christian Wilhelm: Gesamte Werke: „Kinderverderberin
  • Chomsky, Avram Noam: „Das Jahr 501 – Alte und Neue Weltordnung“: „Anti-Amerikanerin
  • Goethe, Johann Wolfgang von: Gesamte Werke: „Islamistin
  • Hitler, Adolf: „Mein Kampf“: „Nationalsozialistin
  • Hobsbawm, Eric: „The Age of Capital“: „Antikapitalistin
  • Huxley, Aldous Leonard: „Schöne neue Welt“: „Utopistin
  • Luther, Martin: „Biblia: Das ist: die gantze Heilige Schrifft: Deudsch […]“ (Faksimile): „Lutheranerin
  • Orwell, George: „Nineteen Eighty-Four (1984)“: „Verschwörerin
  • Saner, Hans: „Erinnern und Vergessen. Essays zur Geschichte des Denkens“: „Sinnierende
  • Wallraff, Hans-Günter: „Ganz unten“: „Türkenfreundin


Ach und oh, Ihr bösen und lieben Leser und Schreiber meiner Zeilen! Die obige Liste könnte ich noch um viele Zeilen verlängern. – Wer mich anhand der Bücher, welche in meinen Bücherregalen verstauben, beurteilen oder gar verhaften möchte, den bitte ich höflich, sich vorher brieflich oder telephonisch anzumelden.

Euch allesamt herzlich grüßend

Leila