Das ist, ja, toll!
Die größte Demonstration der DDR-Geschichte forderte nicht die Einheit, sondern einen besseren Sozialismus. Von Andreas Peglau. Hinweis zum Rubikon-Beitrag: Der nachfolgende Text erschien zuerst im „Rubikon – Magazin für die kritische Masse“, in dessen Beirat unter anderem Daniele Ganser und Rainer Mausfeld aktiv sind. Da die Veröffentlichung unter freier Lizenz (Creative Commons) erfolgte, übernimmt KenFM diesen Text in der Zweitverwertung und weist explizit darauf hin, dass auch der Rubikon auf Spenden angewiesen ist und Unterstützung braucht. Wir brauchen viele alternative Medien! Während jetzt einmal mehr die Sektkorken knallen beim Gedenken an den 9. November 1989, bleibt ein anderer Tag weiterhin vergessen und verdrängt: Der 4. November 1989, als auf dem Alexanderplatz in Berlin eine eindrucksvolle Massendemonstration stattfand. Dabei war es der Höhepunkt des Bemühens, im Osten Deutschlands etwas zu errichten, was noch immer eine gute Idee ist: demokratischer Sozialismus Radikaler Einschnitt Am 19. Januar 1989 konstatierte Erich Honecker, SED-Generalsekretär und Vorsitzender des Staatsrates: „Die Mauer wird in 50 und auch in 100 Jahren noch bestehen bleiben, wenn die dazu vorhandenen Gründe nicht beseitigt werden.“ Dass diese Einschätzung im Westen ebenfalls nicht nennenswert infrage gestellt wurde, belegte im selben Monat eine Entscheidung der Axel-Springer-Presse: Jahrzehntelang hatte man dort DDR in Gänsefüßchen gesetzt, um deren Existenzrecht zu bestreiten. Damit sollte nun Schluss sein. Ein Dreivierteljahr später war die Situation grundlegend verwandelt. Im Sommer hatten Zehntausende DDR-Bürgerinnen und -Bürger ihr Land — vor allem über die sich öffnende ungarische Grenze — in Richtung Westen verlassen. Oppositionsgruppen wie das „Neue Forum“ gewannen enorm an Zulauf, in Leipzig und anderen Städten forderten immer mehr Menschen auf „Montagsdemonstrationen“ Reformen ein. Am 7. Oktober versuchte die SED-Führung, den 40. Jahrestag der DDR zu begehen als sei alles beim Besten. Polizei und Staatssicherheit schlugen noch einmal zu — im wörtlichen wie übertragenen Sinne — als sich auch dagegen Protest erhob. Am 18. Oktober wurde Erich Honecker vom SED-Politbüro in den erzwungenen Ruhestand geschickt und durch Egon Krenz als SED-Generalsekretär abgelöst. Die DDR-weiten Demonstrationen schwollen weiter an. Am 9. November öffnete sich die Berliner Mauer … Fragwürdiger Mauerfall-Kult Offiziell übliche Sichtweisen werten dieses Geschehen heute meist so: Die DDR-Bürgerinnen und -Bürger hatten von ihrem Staat schon lange die Nase voll und gingen dafür auf die Straße, um endlich auch so leben zu können wie im Westen; die „friedliche Revolution“ erzwang zu diesem Zwecke die Grenzöffnung, dann kamen die Wiedervereinigung und mit ihr die langersehnte Freiheit. Im Grunde, so der falsche Tenor, erhielt die DDR-„Wende“ ihre Krönung durch den von Beginn an intendierten Mauerfall. Doch in Wirklichkeit läutete der 9. November das Ende der Versuche ein, innerhalb der DDR eine politische „Wende“ herbeizuführen. Was es an revolutionärer Energie gegeben hatte, verpuffte nun, diffundierte durch die aufgerissene Grenze in den kapitalistischen Nachbarstaat. Statt das in vieler Hinsicht marode DDR-System weiter umzukrempeln, forderte bald darauf eine Mehrheit, möglichst reibungslos in einem anderen — keinesfalls veränderungswilligen — System aufgehen zu dürfen.“.
Geändert von tosh (11.11.2019 um 21:50 Uhr)
Deutsch wird groß geschrieben
Ausschwitz: Hier darf nichts über seine Gedenktafeln stehen
USrael: Der Schwanz Israel wedelt mit dem Hund USA
Quadrokopter in der Bibel: https://www.politikforen.net/showthread.php?186118
Ja, die Ostdeutschen hatten der Propaganda des Westens von Freiheit und Wohlstand geglaubt.
Sie kamen vom Regen in die Traufe, dazu kam die Unterdrückumg der freien Meinung auch in der BRD.
Könnte stimmen.
Viele Ostdeutsche hatten ihre Arbeitsstelle verloren weil ihre Firme von der Untreuehand verramscht wurde.
Die Westdeutschen sind wohl verärgert nach 30 Jahren immer noch den Soli zahlen zu müssen, dass viel Geld geflossen ist um im Osten "blühende Landschaften" zu schaffen.
Geändert von tosh (11.11.2019 um 21:54 Uhr)
Deutsch wird groß geschrieben
Ausschwitz: Hier darf nichts über seine Gedenktafeln stehen
USrael: Der Schwanz Israel wedelt mit dem Hund USA
Quadrokopter in der Bibel: https://www.politikforen.net/showthread.php?186118
Ohne Skepsis verhungert die Demokratie.
An den Tagen vorher wurde viel Militaer um Berlin herangezogen, weil man Ausschreitungen und eine Sturm auf die Grenze befuerchtete. Die grosse Demo wurde wurde live im DDR Fernsehen uebertragen bzw. in den Kinos jn den Kasernen. Es blieb zum Glueck friedlich und die ausgeteilten Schlagstoecke wurden abends wieder eingesammelt. Ebenso knapp eine Woche spaeter zur Maueroeffnung am Brandenburger Tor. Massiv Praesenz zeigen durch herangefuehrte Einheiten. Eine aufregende Zeit damals.Während jetzt einmal mehr die Sektkorken knallen beim Gedenken an den 9. November 1989, bleibt ein anderer Tag weiterhin vergessen und verdrängt: Der 4. November 1989, als auf dem Alexanderplatz in Berlin eine eindrucksvolle Massendemonstration stattfand.
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