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Anfang der 90er kam es zur endgültigen Auflösung der klassischen Migration, bei der bis dahin stets der Nutzeffekt des Einwanderers an oberster Stelle gestanden hatte.
Zum einen wurde die räumliche Distanz zum Herkunftsland, bislang die Hauptursache für die allmähliche Entfremdung davon, durch das auch für Einwanderer erschwinglich gewordene Fliegen zum Verschwinden gebracht. Konnte der Migrant noch in den 70ern vielleicht einmal im Jahr, realistischer jedoch aller ein paar Jahre mit dem Auto seiner Geburtsheimat für ein paar Wochen einen Besuch abstatten, ging das nun jährlich mehrmals und innerhalb von nur ein paar Flugstunden.
Zum anderen wurde der Sinn und Zweck der Einwanderung im Namen eines pervertierten Humanismus mittels staatlicher Transferleistungen für gescheiterte Migranten endgültig abgeschafft.
Der Migrant, der in der Fremde im Schweiße seines Angesichts versucht, sich den gleichen Wohlstand wie die Einheimischen zu erarbeiten, und so auch kulturell ein Teil des Neuen zu werden versucht, brauchte fürderhin kein positiver Wirtschaftsfaktor für das Einwanderungsland mehr zu werden. Nein, er bekam jetzt den Status eines Reisenden, eines Touristen, der sich zufällig in einem reichen Land niedergelassen hat und konkret durch diesen Akt, sozusagen als Selbstzweck von den Einheimischen alimentiert werden muß. Die Umkehrung der Verhältnisse total!
Spätestens mit der Flüchtlingskatastrophe 2015 hat der Einwanderer oder der Migrant aufgehört zu existieren. Aus ihm ist ein Mitglied aus Corleones Sippe geworden, der sich das Beste aus zwei Welten aussuchen kann und dabei auch sehr geschmäcklerisch sein darf. Durch die moderne Kommunikationstechnik ist er ohnehin Tag und Nacht mit seiner alten Heimat verbunden, die aber in Wahrheit gar nicht alt ist, weil die vorhandenen Umstände von ihm eine Umstellung auf das Neue gar nicht erst verlangen.
Er braucht nicht einmal die Sprache und die Kultur des Wirtslandes zu erlernen, denn wenn es hart auf hart kommt, werden ihm Dolmetscher, Betreuer und Relativierer seiner kulturellen Unangepaßtheit auf Staatskosten zur Seite gestellt. Und infolgedessen spricht er auch kein Deutsch, weder Zuhause noch in der Öffentlichkeit, weil der auf “Vielfalt” dressierte, mehr noch drangsalierte Einheimische daran gefälligst keinen Anstoß zu nehmen hat.
Niemand führt Buch darüber, wie oft er sein Ursprungsland besucht und ob er nicht sogar hälftig im Jahr dort wohnt. Das gilt sogar für sogenannte Flüchtlinge. Schließlich leben wir in einer “globalisierten Welt”, wo jeder Mensch seinen Platz darin frank und frei aussuchen darf, wenn auch der Dreh- und Angelpunkt der Geschichte, nämlich die Quelle des Geldes in der “lokalen Welt” namens Deutschlands sitzt und wohl oder übel eine zumindest gedachte Anwesenheitspflicht erfordert.
Allein die Neugier auf den finanziellen Nutzen des Fake-Migranten für das Wirtsland gilt als menschenverachtend und kann schlimme Folgen für den Fragesteller nach sich ziehen. Schon gar nicht kann man von ihm so etwas wie Loyalität oder gar Liebe für das Land, das ihn aufgenommen hat, verlangen. Denn die allgemeine Auffassung darüber wurde in der Öffentlichkeit inzwischen solchermaßen hingebogen, daß diese Aufnahme als eine Art Buße, aber mehr noch als eine Strafe für die Aufnehmenden zu gelten habe, weil sie in einer imaginierten Historie die Schuld an der Migration trügen.
Der Fake-Migrant ist heute genauso eine Elite wie die unberührbaren Corleones seinerzeit. Sein eigentlicher Daseinszweck, eine importierte Arbeitskraft “zum Nutzen des deutschen Volkes” (Grundgesetz), darf nicht einmal erwähnt werden, ohne daß man in den Verdacht der Menschenverachtung gerät. Oder aber dieser Zweck wird in zyklisch vorgetragenen Medienmärchen auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben, an dem der Migrant endlich anfängt, einen Mehrwert für sich und die Gesellschaft zu erwirtschaften. Er ist zugleich auch keine Ikone der Völkerwanderungsgeschichte mehr, da er ja in Wahrheit gar nicht wandert, sondern stets einen Abstecher mal dahin und mal dorthin macht oder durch seine pure Masse das Einwanderungsland demographisch derartig verändert, daß dieses selbst wie sein Herkunftsland aussieht. Er ist heimatlos im positiven Sinne bzw. der internationale Player vieler Heimate.
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Mit absoluter Sicherheit besitzt der gute Mann in Libanon und der Türkei mehrere Häuser und Villen und war während seiner sehr erfolgreichen Karriere hierzulande zwecks Koordinierung seiner Geschäfte schon tausendmal dort gewesen. Von beim Cousin Ahmet gebunkerten Banknotenrollen wollen wir erst gar nicht reden. Genauso wie die große Mehrheit der türkischen oder orientalischen Familien in Deutschland in der angeblich aufgegebenen Heimat ein Haus besitzt (im Gegensatz zu den Deutschen in ihrem eigenen Land), und die Multikulti-Presse nicht müde wird, sie als “neue Deutsche” zu deklarieren, obwohl diese Klientel mehrmals im Jahr sowohl reise- als auch identitätstechtisch hin- und herswitcht. Zum Ausschöpfen des deutschen Goldkessels ist es jedoch (noch) unabdingbar, sich zwischendurch bei uns blicken zu lassen und am besten vor einer Kamera des öffentlich-rechtlichen Fernsehens den Muster-Migranten zu spielen, der schon seine Herkunftssprache verlernt hat.
Es war das Bild der kriminellen Krake, der man den Kopf abgeschlagen hat, das in die Hose gegangen ist, doch in Wahrheit handelt es sich um ein falsches Bild, denn im Großen ist das Bild nicht das einer Krake, sondern eines monumentalen parasitären Schwarms.
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