Ihr erinnert euch an die schrecklich brutalen Szenen aus Schindlers Liste? Nun, dass es sich dabei um nie stattgefundene, frei erfunden Gräulpropaganda handelte war ja klar. Mutmaßungen, dass sowas irgendwie mal geschehen ist sollte man imho, jedenfalls wenn man solche eindeutigen und Meinungsmachenden Bilder benutzt, bei Seite lassen und sich an fakten halten.
Amüsant ist aber wie weit der Betrug mit diesem Film geht, was zwar nicht unbedingt neu ist aber jetzt immer eindeutiger wird denn der amerikanische Historiker, Holocaust-Forscher und Sachbuchautor David M. Crowe von der Elon University in North Carolina verfaßte unlängst eine Biographie Oskar Schindlers. Entstanden ist dabei ein Bild, das der in den letzten Jahren künstlich geschaffenen Propagandafigur Oskar Schindlers nur sehr wenig ähnelt.
Crowe wies in seinem Buch, für das er sieben Jahre lang recherchiert hatte, nach, daß es die durch Thomas Keneallys Roman und Spielbergs Film bekannte Liste Schindlers in dem Sinne gar nicht gegeben hat. Die Filmszene, in der Schindler seine später berühmt gewordene Liste dem Verwalter seine Emaillefabrik in die Hand drückt, ist gänzlich erfunden, da Schindler zu jener Zeit wegen eines Bestechungsversuchs am SS-KZ-Kommandanten Amon Göth im Gefängnis saß. Anlaß genug für Crowe zu spotten, daß Spielberg zwar „ein wunderbarer, empfindsamer Mensch“ sei, sein Film aber nur „Theater“, der sich dem Thema keineswegs in „historisch akkurater Weise“ nähert, sondern das eigentliche Geschehen bis an die „Grenze der Lächerlichkeit“ vereinfache. Darüber hinaus kommt Crowe zu dem Schluß, daß die „Legende“ von der Liste, „teilweise durch Schindler selbst aufgebracht wurde, um sein Heldentum auszuschmücken“.
Nur eine Weitere Karte die aus dem Kartenhaus fällt....