Zitat von
Hrafnaguð
Nö, bin ich nicht. 500Lj mit einem Warp in drei Jahren Reisezeit zu überwinden IST ein akzeptabeler Zeitraum.
Für die 500Lj etwa 2000-5000 Jahre Reisezeit, das ist inakzeptabel und darauf würde es bei allen Alternativen zum Warp
mit Ausnahme etwa noch exotischeren hypothetischen Antrieben aus dem Arsenal der SciFi wie künstlich geschaffenen Wurmlöchern, Hyperraum-Sprung etc hinauslaufen.
Zum anderen Punkt: Es ist überraschend genau diese Aussage bei so vielen Menschen in ähnlichen Diskussionen, entweder hierzuforum
oder anderwärtig, immer wieder zu lesen. Auch die SciFi ist voll mit solchen Motiven, die ganzen Filme mit der Thematik "Invasion".
Im Prinzip pure Projektion. Die eigenen Charaktereigenschaften als Spezies werden auf äußere Feinde projeziert. Und der wohl realistischste Film dieser Machart, der ist wohl "Avatar" mal umgekehrt mit dem Mensch als Bösewicht. Würde der Mensch JETZT, in seinem derzeitigen spirituellen Ist-Zustand, solche Raumfahrttech in die Hände bekommen, würde er sich wohl genau so verhalten wie in diesem Film.
Was natürlich nicht ausschließt das es Wesen auf anderen Planeten gibt, die genau solche miesen Drecksäcke sind wie die Menschen bzw deren Regierungs- und Wirtschaftsstrukturen die sie dazu machen. Es schließt aber auch nicht aus das intelligente Wesen auf einem fernen Planeten in 10.000Lj Entfernung per Spektrometer in unseren System einen lebenstragenden Planeten entdecken in dessen Atmosphäre auch Indizien auf intelligentes Leben gefunden wurden und sich auf den Weg macht. Natürlich kam bei denen nur eine Momentaufnahme von vor 10.000 Jahren an. Vielleicht schickt man als erstes eine Sonde. Möglicherweise hat man einen Forschungsethos der Kontakte eher vermeidet und man ist wirklich einfach nur neugierig, ist vielleicht in Sachen Bewußtsein höher entwickelt und betreibt pure Forschungsstudien, galaktische Anthropologie sozusagen.
Das technologische und spirituelle Evolution allerdings nicht parallel laufen, sieht man leider beim Menschen.
Im Prinzip hat die Masse das Primatenbewußtsein noch nicht wirklich verlassen. Was auch für hochintelligente Menschen gilt.
Diese entwickeln dann die Technologie. Und irgendwann kann auch ein Punkt kommen in dem hier durch die Technologie und aus der
Tech. selbst heraus eben Quantensprünge in der Forschung gemacht werden könnten, die zu gangbaren Methoden interstellarer Raumfahrt
führen könnte, weil sich das Wissen um die Physik etwa durch neue Computertechnik, KI und damit neue Berechnungsmethoden, in sehr kurzer Zeit vertiefen und gleichzeitig vervielfältigen könnte ohne das dabei aber gleichzeitig auch eine Evolution im Bewußtsein des Menschen stattfindet. Und dann würde so etwas wie "Avatar" realistisch, die Alieninvasion mit dem Mensch als Alien in fernen Welten.
Und es kann durchaus, vor diesem Schritt, passieren das der Mensch selbst Bekanntschaft mit kosmischen Arschlöchern seines eigenen Schlages machen könnte.
Aber auch hier hat der Mensch eben auch nur sich selbst als Maßstab. Weder kann man wissen wie sich Leben auf anderen Planeten entwickelt noch wie das Bewußtsein das sich dort entwickelt sich entsprechend der dortigen Bedingungen ausgeformt hat.
Das kann die ganze Bandbreite annehmen, vom neugierigen, wohlwollenden oder neutralen Beobachter auf Forschungsreisen bis hin zu etwas das sich aus etwas ähnlichem wie unseren hiesigen Raubameisen entwickelt hat und nun da All auf Suche nach Ressourcen durchstreift und beim Anblick des Menschen nur denkt "Protein!".
Eine weitere Art der "interstellaren Reise und Kolonialisierung" könnten Langzeitprojekte sei die der Panspermia-Theorie entsprechen.
Eine Spezies ist wie wir in der Lage ferne Planeten, besser vielleicht noch als wir, per Spektralanalyse zu untersuchen. Man sucht hier nicht nach belebten Welten, sondern Welten in der habitablen Zone die sich noch im Stadium Ur-Atmossphäre befinden und kurz davor stehen.
Hier kommen dann entweder Sonden oder geimpfte Asteroidenschwärme zum Einsatz, die über möglicherweise Millionen von Jahren
ihre Fracht transportieren. Impfstoff ist einfachstes Leben oder gar nur dessen Grundbausteine, die aber den Bauplan für eine ganze Evolution bis hin zum intelligentem Leben beinhaltet, basierend auf dem Lebensformen des eigenen Heimatplaneten welches sich hier in dieser Evolution natürlich den Bedingungen entsprechend anpasst. So könnte eine Spezies eine Vielzahl von Welten besiedeln, natürlich ein Langzeitprojekt das über Milliarden von Jahren geht. Das wäre die Methode zur Bewahrung der eigenen Spezies über kosmische Katastrophen hinaus für den Fall das interstellare Reisen tatsächlich nicht möglich sind, nie möglich werden oder eine Spezies die Technologie dafür einfach nicht gebacken bekommt.