Das was Du da beschreibst passiert erschreckend häufig. Ein Grund, warum bei Fällen häuslicher Gewalt das Opfer oft direkt von einem Ermittlungsrichter vernommen wird. Dann kann sie Aussage später verwertet werden, selbst wenn das Opfer vor Gericht plötzlich von seinem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch macht. Teils gibt's da echt absurde Fälle. Frauen, die zigfach brutal zusammengeschlagen wurden, die nach der Anzeige bei der Polizei in der Hauptverhandlung auf einmal gar nichts mehr sagen oder behaupten, die ganze Sache sei doch nie passiert. Wenn Du da als Helfer das Opfer vor schlimmerem bewahrt hast, bleibt Dir die Spucke weg.
Was die 14 Jährige angeht: keine Ahnung, wie die Sache genau gelaufen ist. Natürlich fasst man sich unweigerlich an den Kopf, wenn man hört, dass sich Mädels mit oftmals erwachsenen Flüchtlingen aus Afrika oder Nahost einlassen. Meine erste Reaktion ist immer: wie kann man nur so dumm sein? Nur muss man in dem Fall einfach sehen, dass 14 Jährige unter Umständen nicht in der Lage sind, bestimmte Risiken genau einzuschätzen. Wer weiß von welcher Seite ihr eingetrichtert wurde, dass die Freundschaft zu männlichen Flüchtlingen eine feine Sache sei und dass es ebenfalls zu begrüßen sei, sich mit mehreren Männern gleichzeitig zu treffen. Im Namen der Toleranz. Mir tut das Mädchen Leid, denn offenbar war sie sehr schlecht beraten.