Ich habe diese Fragen bereits an Neuheiden gestellt, die immer ueber mal gerne ueber eine "Zwangschristianisierung" jammern und dann winseln:
Als das Christentum in der Spaetantike und im fruehen Mittelalter in Europa ausbreitete, waren germanischen Staemme und Heeresverbaende in Europa vorherrschend. Wer sollte also den Germanen das Christentum "aufzwingen"?
Jetzt kann man natuerlich mit Karl dem grossen kommen, vor allem im Bezug auf die Sachsenkriege. Aber Karl der grosse war selbst ein germanischer Fuerst und zahlenmaessig vielleicht auch repraesentativer fuer viele Germanen als wie es z.B. Wittekind war. Inwiefern das Christentum da wirklich eine Rolle in dem Konflikt gespielt hat, sei auch mal dahin gestellt. Fuer die Karolinger ging es vor allem um die Ausbreitung ihres Machtbereiches, der sich mit dem der katholischen Kirche ueberschnitt. Es gibt auch Anzeichen dafuer, dass es in den vermeintlich heidnischen Gebieten bereits Christen gab. Nur gabs da eben nicht so etwas wie eine katholische Staatskirche, sondern ein gewisses Mass an religioeser Toleranz.
Oh ja, fast haette ich sie vergessen, die Hexenverfolgungen deren Zenit gerne ins Mittelalter verortet wird, obwohl es eigentlich eher in die der fruehen Neuzeit war. Anfangs hat die Kirche gar nicht die Hexen verfolgen lassen, sondern es den ehemaligen Heiden verboten Hexen zu verfolgen und zu toeten! Weise Frauen und das Hexenwesen wurde geduldet, sofern es kein Malefiz oder Schadenszauber, der oft wohl so etwas wie Drogen und Gifte anwand, war.
Die grossen Hexenverfolgungen fanden erst weit spaeter ab der Renaissance-Periode statt. Es fand sich auch einer um das juristisch-theologisch zu rechtfertigen. Und beim Weitverbreitetem Aberglauben viel das auch auf fruchtbaren Boden. Im Grunde genommen hat die Hexenverfolgung auch der Aufklaerung und modernen Wissenschaft den Weg bereitet, eben weil magische Praktiken auf diese Weise zurueckgedraengt wurden und das Loch von was anderem gefuellt werden musste.