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Thema: Nichts ist GLEICH - von der Ethik der gerechten Ungleichheit!

  1. #111
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    Standard AW: Nichts ist GLEICH - von der Ethik der gerechten Ungleichheit!

    Zitat Zitat von Daggu Beitrag anzeigen
    Der Prinz Biribinker schoß mir nur in den Kopf, weil du relativ unverkrampft durch die utilitaristischen Sinnkorridore dieser Thematik wanderst und offensichtlich kein Freund von nebulös formulierten Wahrscheinlichkeitskriterien bist. Und außerdem ist der Prinz für mich auch immer ein Beweis dafür, das unsere deutschen Klassiker so humorlos nun auch wieder nicht waren.
    Noch einmal zu Christoph Martin Wieland und damit zum Prinzen Biribinker:

    Er spuckte lauter Syrup, er pißte lauter Pomeranzen-Blüth-Wasser, und seine Windeln enthielten so köstliche Sachen, daß sie von Zeit zu Zeit der Königin zugeschickt werden mußten, damit sie an Gala-Tagen ihren Nach-Tisch daraus verbessern konnte. So bald er zu reden anfieng, lallte er Concetti und Epigrammata, und sein Witz wurde nach und nach so stachlicht, daß ihm keine Biene mehr gewachsen war, ob gleich die dummste im ganzen Korbe zum wenigsten so viel Witz hatte als einer von den vierzigen der Academie Francoise.

    Das alles sollte geehrt und bewahrt werden, durch die Zeiten, auch durch eine dunkle und lichtlose Zeit, in der unsere Klassiker vielen Menschen wieder zu einem Licht der Hoffnung und Besinnung werden. Es sind, wie immer, nicht viele Menschen die bei den deutschen Klassikern Trost und Hoffnung finden, aber man braucht doch nur das zu suchen, was sie auch suchten. Diese Menschen waren und sind das Salz dieser Erde.

    Memento te hominem esse
    Das hoffe ich mit dir. Lesen wir in "Kabale und Liebe" von göttlicher Gerechtigkeit, nach dem die irdische kläglich versagte, vergießen wir Luises bittere Tränen ohne uns mit ihr in Bett und Grab zu legen. Ja, das kann man wohl sagen, unsere deutschen Klassiker schillern nicht zu Unrecht durch die Bretter vor den Köpfen.
    Nutzer ausgeschieden

  2. #112
    Mitglied Benutzerbild von Daggu
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    Standard AW: Nichts ist GLEICH - von der Ethik der gerechten Ungleichheit!

    Zitat Zitat von Swesda Beitrag anzeigen
    Das hoffe ich mit dir. Lesen wir in "Kabale und Liebe" von göttlicher Gerechtigkeit, nach dem die irdische kläglich versagte, vergießen wir Luises bittere Tränen ohne uns mit ihr in Bett und Grab zu legen. Ja, das kann man wohl sagen, unsere deutschen Klassiker schillern nicht zu Unrecht durch die Bretter vor den Köpfen.



    Glaube mir, du hängst der falschen Partei an. Komme zu uns, den zeitlosen Galgenbrüdern.

    Bundeslied der Galgenbrüder

    O schauerliche Lebenswirrn,
    wir hängen hier am roten Zwirn!
    Die Unke unkt, die Spinne spinnt,
    und schiefe Scheitel kämmt der Wind.

    O Greule, Greule, wüste Greule!
    Du bist verflucht! so sagt die Eule
    Der Sterne Licht am Mond zerbricht.
    Doch dich zerbrach's noch immer nicht.

    O Greule, Greule, wüste Greule!
    Hört ihr den Ruf der Silbergäule?
    Es schreit der Kauz: pardauz! pardauz!
    da taut's, da graut's, da braut's, da blaut's!

  3. #113
    Mitglied
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    Standard AW: Nichts ist GLEICH - von der Ethik der gerechten Ungleichheit!

    Zitat Zitat von Daggu Beitrag anzeigen


    Glaube mir, du hängst der falschen Partei an. Komme zu uns, den zeitlosen Galgenbrüdern.

    Bundeslied der Galgenbrüder

    O schauerliche Lebenswirrn,
    wir hängen hier am roten Zwirn!
    Die Unke unkt, die Spinne spinnt,
    und schiefe Scheitel kämmt der Wind.

    O Greule, Greule, wüste Greule!
    Du bist verflucht! so sagt die Eule
    Der Sterne Licht am Mond zerbricht.
    Doch dich zerbrach's noch immer nicht.

    O Greule, Greule, wüste Greule!
    Hört ihr den Ruf der Silbergäule?
    Es schreit der Kauz: pardauz! pardauz!
    da taut's, da graut's, da braut's, da blaut's!
    Wunderbar. Nimm dies:

    Ich habe sehr sichere Instinkte, aber nicht die Gabe, eingehend zu begründen, zu erklären. Die Mehrzahl der Heutigen hat umgekehrt die Gabe des Begründens und Erklärens in hohem Maße, aber dafür keine innere Direktion. Es ist unendlich quälend, die Berechtigung seines Urteils immer wieder aufs neue beweisen zu sollen.
    Nutzer ausgeschieden

  4. #114
    Spökenkieker Benutzerbild von Finch
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    Standard AW: Nichts ist GLEICH - von der Ethik der gerechten Ungleichheit!

    Zitat Zitat von amendment Beitrag anzeigen
    Den Darwinismus auf das "Recht des Stärkeren" zu reduzieren ist eine allseits beliebte Fehlinterpretation. Darwinismus ist die stetige Optimierung und Umsetzung der Durchsetzungs-/Überlebensfähigkeit. Hierbei kann auch schon mal der vermeintlich Stärkere den "Kürzeren ziehen".
    Gut erkannt. Der Irrglaube, Darwinismus sehe das "Recht des Stärkeren" vor, ist weit verbreitet. Naheliegend ist, dass es sich um einen Übersetzungsfehler handelt. Denn Darwin formulierte "survive of the fittest". Das englische Wort "fit" (als Adjektiv) ist ins deutsche nicht richtig zu übersetzen. In Form, angepasst, gesund, tauglich treffen es da womöglich am besten. "Stark" ist dagegen eher unpassend. Darwin meinte also, dass die Lebewesen überleben, die am besten angepasst sind. Die beste Anpassung kann sich durchaus in Stärke manifestieren. In der Evolution gibt es jedoch unzählige Beispiele, bei denen Stärke kein Kriterium für Überlegenheit und Langlebigkeit war.

    Wir sind uns also einig!

  5. #115
    Mitglied Benutzerbild von amendment
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    Standard AW: Nichts ist GLEICH - von der Ethik der gerechten Ungleichheit!

    Zitat Zitat von Swesda Beitrag anzeigen
    Gibt es denn neben Quantität und Qualität noch eine dritte Kenngröße zur Wertbetrachtung?
    Die Antwort lautet: Ja, sogar unbedingt!

    Für mich ist die absolute Kenngröße zur Wertbetrachtung das eigene Empfinden! Was erachte ich als Wert - und zwar völlig unabhängig von Qualität, Quantität oder des eigenen oder anderer Besitzwollens.
    Solange der russische imperiale Staat in seiner jetzigen Form existiert, wird die Bedrohung, die er für Europa darstellt, nicht verschwinden. Und unabhängig davon, ob Russland in der Ukraine letztlich gewinnt oder verliert wird es eine chronische Bedrohung für den Frieden bleiben, bis Moskaus revanchistischer Drang gebrochen ist. Andrew A. Michta

  6. #116
    Mitglied Benutzerbild von amendment
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    Standard AW: Nichts ist GLEICH - von der Ethik der gerechten Ungleichheit!

    Zitat Zitat von Nietzsche Beitrag anzeigen
    Es wird ja festgelegt was etwas wert ist und was nicht.

    Aber wer entscheidet später, was richtig/falsch, was wertvoll und wertlos ist?

    Ich habe mir diese beiden Kernsätze aus deinem Posting mal herausgepickt.


    Zu 1. Ja, es wird (durch die Gemeinschaft, durch die einen umgebende Sozialisation) festgelegt, was und ob etwas wert ist oder nicht. Aber: Desgleichen legt man aber auch ganz persönlich, ganz individuell fest! So hat in unserer Familie teuere Schmuck oder Gold gar keinen Wert. Wir besitzen so etwas nicht, wollte das auch noch nie haben. Bekämen wir einen Goldbarren geschenkt, so hätte dieser natürlich einen Wert für uns, nämlich den als Tauschobjekt.

    Die Babyfotos unserer mittleren Tochter, die sich auf dem bei einem Hauseinbruch gestohlenen Laptop befanden, haben indes einen unschätzbaren Wert für uns: Sie sind durch kein Geld der Welt wieder zu beschaffen.

    Zu 2. Daraus folgt: Sowohl die Gemeinschaft als auch das Individuum entscheiden im Interagieren miteinander und untereinander, was wertvoll und was wertlos ist.

    Desgleichen gilt für die ex ante oder ex post Betrachtung einer Entscheidung, ob diese nun richtig oder falsch sein könnte oder war.
    Solange der russische imperiale Staat in seiner jetzigen Form existiert, wird die Bedrohung, die er für Europa darstellt, nicht verschwinden. Und unabhängig davon, ob Russland in der Ukraine letztlich gewinnt oder verliert wird es eine chronische Bedrohung für den Frieden bleiben, bis Moskaus revanchistischer Drang gebrochen ist. Andrew A. Michta

  7. #117
    Mitglied Benutzerbild von Hank Rearden
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    Standard AW: Nichts ist GLEICH - von der Ethik der gerechten Ungleichheit!

    Zitat Zitat von amendment Beitrag anzeigen
    Daraus folgt: Sowohl die Gemeinschaft als auch das Individuum entscheiden im Interagieren miteinander und untereinander, was wertvoll und was wertlos ist.
    Das ist die Grundlage der Marktwirtschaft: Die subjektive Wertlehre
    Für mich ist 1 kg Äpfel mehr wert als die 2 Euro in meiner Geldbörse.
    Für den Obsthändler sind 2 Euro mehr wert als 1 kg Äpfel.
    Also wird getauscht. Win-Win-Situation!
    You can ignore reality, but you cannot ignore the consequences of ignoring reality. Ayn Rand

  8. #118
    Mitglied Benutzerbild von amendment
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    Standard AW: Nichts ist GLEICH - von der Ethik der gerechten Ungleichheit!

    Zitat Zitat von Hank Rearden Beitrag anzeigen
    Das ist die Grundlage der Marktwirtschaft: Die subjektive Wertlehre
    Für mich ist 1 kg Äpfel mehr wert als die 2 Euro in meiner Geldbörse.
    Für den Obsthändler sind 2 Euro mehr wert als 1 kg Äpfel.
    Also wird getauscht. Win-Win-Situation!

    Genau so ist es. Und ich ergänze: Desgleichen gilt auch für eine Planwirtschaft. Und für alle "Hybride" zwischen Markt- und Planwirtschaft, letztlich für jedes Handeln, jeden Warentausch. Aus soziologischer, ökologischer sowie aus vernunftbasierter Sicht sehe ich als Alternative zu unserem jetzigen Wirtschaftssystem die "Freie Planwirtschaft" als Wirtschaftsmodell für unsere zukünftige Gesellschaft.

    Gerade heute hat unsere EU-Kommissionschefin von der Leyen verkündet, dass in den Klimaschutz und den ökologischen Umbau der EU-Volkswirtschaften eine Billion Euro - das sind 1000 Milliarden! - investiert würde.

    Das wird der Weg sein, den zukünftige Generationen weiter beschreiten.
    Solange der russische imperiale Staat in seiner jetzigen Form existiert, wird die Bedrohung, die er für Europa darstellt, nicht verschwinden. Und unabhängig davon, ob Russland in der Ukraine letztlich gewinnt oder verliert wird es eine chronische Bedrohung für den Frieden bleiben, bis Moskaus revanchistischer Drang gebrochen ist. Andrew A. Michta

  9. #119
    Mitglied Benutzerbild von Hank Rearden
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    Standard AW: Nichts ist GLEICH - von der Ethik der gerechten Ungleichheit!

    Zitat Zitat von amendment Beitrag anzeigen
    Genau so ist es. Und ich ergänze: Desgleichen gilt auch für eine Planwirtschaft. Und für alle "Hybride" zwischen Markt- und Planwirtschaft, letztlich für jedes Handeln, jeden Warentausch. Aus soziologischer, ökologischer sowie aus vernunftbasierter Sicht sehe ich als Alternative zu unserem jetzigen Wirtschaftssystem die "Freie Planwirtschaft" als Wirtschaftsmodell für unsere zukünftige Gesellschaft.
    Freie Planwirtschaft ist ein Oxymoron!
    Öko-Sozialisten befehlen, was ich mir zu wünschen habe!
    Zum Glück kann eine Planwirtschaft niemals auf Dauer existieren.
    Mises hat es vor fast 100 Jahren in "Die Gemeinwirtschaft" bewiesen.
    You can ignore reality, but you cannot ignore the consequences of ignoring reality. Ayn Rand

  10. #120
    Mitglied Benutzerbild von amendment
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    Standard AW: Nichts ist GLEICH - von der Ethik der gerechten Ungleichheit!

    Zitat Zitat von Hank Rearden Beitrag anzeigen
    Freie Planwirtschaft ist ein Oxymoron!
    Öko-Sozialisten befehlen, was ich mir zu wünschen habe!
    Zum Glück kann eine Planwirtschaft niemals auf Dauer existieren.
    Mises hat es vor fast 100 Jahren in "Die Gemeinwirtschaft" bewiesen.

    Danke für den Einwand - auf den ich natürlich gewartet habe.

    Zur Erläuterung: Unter freier Planwirtschaft verstehe ich eine staatlich regulierte Marktwirtschaft im Keynes'schen Sinne und nicht etwa eine Kombination aus der freien Marktwirtschaft Westdeutschlands mit der sozialistischen Planwirtschaft der ehemaligen DDR!

    Ich könnte hier auch explizit und schlüssig erläutern, warum ich dieses neue ökonomische System nicht nur für ein zukünftiges Deutschland, sondern für ganz Europa empfehle.

    Du würdest sehen: Dahinter verbirgt sich eben kein Oxymoron!
    Solange der russische imperiale Staat in seiner jetzigen Form existiert, wird die Bedrohung, die er für Europa darstellt, nicht verschwinden. Und unabhängig davon, ob Russland in der Ukraine letztlich gewinnt oder verliert wird es eine chronische Bedrohung für den Frieden bleiben, bis Moskaus revanchistischer Drang gebrochen ist. Andrew A. Michta

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