Wie schädlich ist Aluminium für den menschlichen Körper? Ich habe oft gehört, dass man sich keine Kosmetiker mit Aluminium kaufen soll und kein Essen zu sich nehmen soll, dass in Aluminium verpackt ist. "Aluminium ist ähnlich wie Plastik ein Stoff, dem wir in unserer modernen Gesellschaft kaum entkommen können. Manche sagen sogar, wir leben im "Aluminiumzeitalter" - und das könnte gefährlich sein."

Alufolie gehört nicht in die Küche“ Bundesinstitut warnt vor Risiken durch Aluminium im Körper

Möglicherweise nehmen viele Menschen in Deutschland deutlich zu viel Aluminium auf. Eine der bedeutsamsten Quellen hat die Experten überrascht.
[Links nur für registrierte Nutzer] [Links nur für registrierte Nutzer] [Links nur für registrierte Nutzer]Vom Erhitzen in Aluschalen rät das BfR ab.Foto: mauritius images Teile der Bevölkerung in Deutschland nehmen möglicherweise gesundheitlich bedenkliche Mengen an [Links nur für registrierte Nutzer] auf. Das geht aus einer Studie des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) hervor. In ihr wird erstmals die gesamte Aluminiumaufnahme über den Mund und die Haut gesundheitlich bewertet. Sie wurde im Fachblatt „[Links nur für registrierte Nutzer]“ veröffentlicht.
Empfehlung: Vermeidbare Quellen wirklich meiden

Der Studie zufolge kann die Aufnahmemenge, die gesundheitlich noch tolerierbar ist, in allen Altersgruppen teilweise deutlich überschritten werden. Das BfR empfiehlt daher, die Aufnahme von Aluminium aus allen vermeidbaren Quellen zu verringern, um ein erhöhtes Gesundheitsrisiko zu vermeiden.
Quellen für das Metall sind unter anderem Lebensmittel, unbeschichtete Menüschalen und Alufolie. Eine bedeutendere Rolle als bisher allgemein angenommen spielen Kosmetika, so der leitende Autor der Studie, Thomas Tietz, gegenüber dem Tagesspiegel. Dazu gehören aluminiumhaltige Deos (Antitranspirantien, also Produkte, die die Schweißbildung hemmen und nicht nur per Duft den Geruch überdecken), Zahncremes und Sonnencremes
Zwar werde pro Anwendung eines Antitranspirants nur sehr wenig über die Haut aufgenommen, weshalb viele Fachleute bislang davon ausgegangen seien, dass dieser Weg kaum Bedeutung habe, sagt Tietz. „Aber wer jeden Tag größere Mengen davon aufträgt, und das mehrfach, bei dem summiert sich das dann doch.“ Aluminium, meist als Aluminium-Chlorohydrat, gilt als fast alternativlos, wenn die Schweißproduktion wirklich stark gebremst werden soll.

[Links nur für registrierte Nutzer]Aluminiumhaltige Deos sollte man dem BfR zufolge eher vermeiden.Foto: IMAGO Parallel zur Veröffentlichung der Ergebnisse in der Fachpublikation hat das BfR eine fast 70-seitige Stellungnahme veröffentlicht (hier als [Links nur für registrierte Nutzer]). Konkret raten die Experten, sparsam mit aluminiumhaltigen Antitranspirantien und Zahnpasten umzugehen. Bei den Lebensmitteln empfiehlt das BfR, sich abwechslungsreich zu ernähren sowie Produkte und Marken zu wechseln. Das könne das Risiko einer dauerhaft hohen Aluminiumaufnahme durch ein einzelnes hochbelastetes Produkt verringern. Von der Zubereitung und Lagerung von sauren und salzigen Lebensmitteln in unbeschichteten Aluminiumbehältnissen oder Alufolie rät das BfR ab.
"Alufolie gehört nicht in die Küche"

„Man kann eigentlich so weit gehen, zu sagen: Alu-Folie hat in der Küche nichts zu suchen“, erklärt Tietz. Kunststoff-Lebensmittelfolie sei deutlich weniger problematisch, und meist sei es möglich, normale lebensmittelechte Gefäße zu benutzen oder „ eine Portion im Kühlschrank eben mit einem Teller zuzudecken“. Der „Super-Gau“, so Tietz, seien in Aluminiumschalen oder -folie zubereitete Fisch- oder Fleischgerichte mit Zitrone oder anderen sauren Zutaten, die dann auch noch über längere Zeit hoch erhitzt würden.
Bei seiner Bewertung stützt sich das BfR auf Daten der deutschen Pilot-Total-Diet-Studie und der Nationalen Verzehrstudie II. Es zeigte sich, dass der von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) abgeleitete gesundheitliche Richtwert einer wöchentlichen duldbaren Aufnahmemenge von einem Milligramm pro Kilogramm (mg/kg) Körpergewicht im Durchschnitt von etwa 50 Prozent durch Lebensmittel ausgeschöpft wird. Das BfR schreibt, im Vergleich zu früheren Studien sei die Aluminiumaufnahme aus Lebensmitteln zwar niedriger. Zusammen mit den weiteren Quellen könne die von der EFSA empfohlenen Aufnahmemenge allerdings deutlich überschritten werden.