"Lesekompetenz: Estland auf Platz 1
Die 15-Jährigen aus Estland, Kanada, Finnland und Polen schneiden beim Lesen im OECD-Vergleich am besten ab. Einige Regionen Chinas und Singapur sind noch besser, Länder wie Georgien, Indonesien und Kosovo liegen dagegen ganz unten im Ranking.
Auffällig ist in Deutschland, dass es gewaltige Leistungsunterschiede gibt. Die sogenannte Streuung, wie es im Statistiker-Deutsch heißt, liegt über dem OECD-Schnitt, und ist zudem gestiegen.
Die Gruppe der besonders leseschwachen Schülerinnen und Schüler sei im Vergleich zu anderen lesestarken Ländern verhältnismäßig groß, heißt es in der Studie. Gleichzeitig gebe es aber auch besonders viele lesestarke 15-Jährige.
Mathematik: Japan Spitzenreiter
Mit 527 Punkten bei den Pisa-Tests führen die Schülerinnen und Schüler aus Japan das OECD-Länder-Ranking in Mathematik an. Die deutschen Jugendlichen kommen im Schnitt auf 500 Punkte - und landen damit vor Ländern wie Frankreich, Island oder Australien. Aber: Im Vergleich zu Pisa 2012 sind die Leistungen abgerutscht.
Zudem gibt es in Deutschland inzwischen deutlich mehr 15-Jährige, die von den Bildungsforschern als besonders leistungsschwach beschrieben werden: Mehr als ein Fünftel der Schülerinnen und Schüler verfügt der Studie zufolge "lediglich über rudimentäre mathematische Kenntnisse". Bei Jugendlichen, die nicht aufs Gymnasium gehen, ist der Anteil noch größer.
Naturwissenschaften: Deutschland unter den Top 12
Estland, Japan und Finnland belegen im OECD-Vergleich in Naturwissenschaften Spitzenplätze, Deutschland schafft es knapp unter die besten Zwölf. Die deutschen Schülerinnen und Schüler haben sich aber auch hier verschlechtert. Bei den aktuellen Leistungen gibt es zudem große Unterschiede.
Ein Fünftel der Jugendlichen erreiche nicht die Mindestanforderungen an eine naturwissenschaftliche Grundbildung, schreiben die Pisa-Forscher. An nicht gymnasialen Schularten sei der Anteil dieser Jugendlichen besonders hoch und habe zugenommen.
Fazit: "Die Förderung schwächerer Schülerinnen und Schüler und die breite Förderung von allen Jugendlichen ist immer noch eine zentrale Aufgabe, die gezielt Aufmerksamkeit erfordert", schreibt Pisa-Koordinatorin Reiss.
Was die Lesekompetenz betrifft, habe Deutschland sein gutes Niveau halten können, das sei nicht selbstverständlich, sagte Reiss, aber "die schlechte Nachricht ist, dass ein Fünftel der 15-Jährigen kaum in der Lage ist, den Sinn von Texten zu erfassen und zu reflektieren. Aus diesem Ergebnis sollten Konsequenzen gezogen werden."
Die Forscher sehen auch Handlungsbedarf, weil die kulturelle und soziale Herkunft großen Einfluss auf die Lesekompetenz hat. In diesem Bereich hatte die Pisa-Studie dieses Mal verschiedene Aspekte untersucht. Die Forscher stellten unter anderem größere Unterschiede zwischen den Schulformen fest."


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