Zitat von
Praetorianer
Der ganze Vergleich ist absurd.
Als Japan Mitte des 18. Jahrhunderts technologisch im tiefsten Mittelalter und gesellschaftlich vollends im Feudalismus abgehängt war und von der Ankunft amerikanischer Panzerschiffe, die die Öffnung von Häfen erzwangen, völlig überrascht war, dauerte es ungefähr 30 Jahre, bis sie dann auf dem Stand waren, dass sie ihrerseits mit Kriegsschiffen und zeitgenössisch moderner Technik aufbrachen und ihren Nachbarnländern ihren Willen aufzwingen konnten. Im Vgl. zu China stimmt über den Zeitraum von 1854-1894 das, was die DDR immer wollte, überholen, ohne erst einzuholen.
Und da reden wir vom 19. Jahrhundert, wir sind heute im Internetzeitalter, in dem eine organisierte (!!!) Nation den Sprung von der Steinzeit in die Moderne innerhalb von vielleicht 10 Jahren schaffen könnte, wenn sie zu Finanzmitteln und Investitionen kommen kann. Einige afrikanische Staaten können das nicht, da wären diese Vorstellungen illusorisch, dass der Tschad zu Deutschland aufschließen könnte. Viele Länder, allen voran und gerade Südafrika hätte alle Vorraussetzungen. Es gibt wenig Miseren in der Welt, für die der Islam - in meinen Augen eine Plage - nicht zumindest eine Teilverantwortung trägt. Für die Unfähigkeit Südafrikas, sich zu organisieren, kann man auch nicht mit noch soviel Phantasie den Islam verantwortlich machen.
Die ganzen Vergleiche zu Äthiopien sind fragwürdig, weil gerade wenn du Rassismus unterstellst, haben die rassistischen Ethnologen des 19. Jahrhunderts Äthiopier nicht als sog. "Neger" angesehen; dass das durchschnittliche Volk alles was aus Afrika kam und schwarz war, so genannt wurde, steht auf einem anderen Blatt. Die haben übrigens auch sog. "Neger" unterteilt nach Ethnien und zum Beispiel die Tutsis als kulturschaffende Rasse bzw. Ethnie eingeordnet und die Hutus als primitives Dienervolk. Dass da viel Mist an Einordnung passiert ist, ist evident. Es ist aber ebenso evident, dass afrikanische Staaten im Schnitt wirklich rückschrittlich sind und auch dementsprechend agieren. Ob das jetzt genetische Gründe hat, sozioökonomische oder kulturelle, kann man drüber streiten, zumindest mal sehe ich neben den sozioökonomischen (die Linke immer gerne als alleinige Gründe hernehmen) auch eine Kultur, die zivilisatorischer Entwicklung entgegensteht, zumindest vielerorts. Dass bestimmte Kulturen auch mit statistischen genetischen Vorraussetzungen zu tun haben, würde ich auch nicht kategorisch ausschließen (auch das Gegenteil ist nicht evident, da ist man im Bereich der Spekulation).
Vergleiche zu einer antiken Sklavenhaltergesellschaft zu ziehen, die über die Jahrhunderte über die Arbeitskraft von Abermillionen Sklaven verfügte und zu fragen, warum ein paar Stämme mit einem Bruchteil davon dieses Reich nicht erhalten konnte, ist vielleicht so, wie wenn man Burkina Faso vorwirft, warum sie nicht auch ein Raumfahrtprogramm a la China aufziehen kann, das tut aber hier keiner, es geht um ein Land, das alle Vorraussetzungen hätte zu prosperieren, dem eine großartige Infrastruktur in den Schoß gefallen war, das es aber nichtmal gebacken bekommt, auch nur ansatzweise zu verwalten (das auch verglichen mit anderen afrikanischen Staaten zugegeben ein absolutes Negativbeispiel ist).