Zitat von
Haspelbein
Das sehe ich zu einem grossen Teil als Resultat einer Erwartungshaltung, bei dem die Medien jenseits der GEZ-Gebühren vom Verbraucher als umsonst begriffen werden, aber letztendlich werbefinanziert sind. Es zählen die Clickrates, nicht die Information des Kunden. Obwohl hier der Kunde eigentlich die Firmen sind, die Werbung schalten. Der Konsument ist hier nur noch ein Mittel zum Zweck.
Gibt man Geld für Medien aus, seien es Wirtschaftszeitungen, Fachzeitschriften, wissenschaftliche Veröffentlichungen, Online-Trainingskurse, oder auch Kongresse zu wirtschaftlichen oder politischen Themen, so ist die Qualität völlig anders. Aber dort man eben selbst auch Kunde, d.h. man muss wirklich davon profitieren, denn ansonsten verkauft es sich nicht. Vor dem Internet, mit den Printausgaben der Magazine, ging es noch deutlich mehr in diese Richtung. Für die Paywalls der Online-Zeitschriften will man nicht zahlen, wenn sich dahinter die gleichen Muss-Sätze des akademischen Prekariats verbergen. Auch alternative Blogs ersetzen nicht den teuren Qualitätsjournalismus.
Umgekehrt ist bei den Menschen aber noch nicht der Gedanke angekommen, dass es eben auch an ihnen selbst liegt.
Damit kann man ganz lustige Spiele spielen, wenn man sich denn traut, d.h. einfach diese Erwartungshalten nicht erfüllt, oder sich einfach die Freiheit nimmt, die das Gesetz zulässt. Eine Isolierung habe ich dadurch hingegen nicht erfahren.
Ich denke ebenso, dass eine Individualgesellschaft in dieser Hinsicht langfristig Probleme bekommt, und ihr gerade hierdurch Grenzen gesetzt sind.