Zitat von
der Karl
In der Schweiz geboren, 25 Jahre dort gelebt - trotzdem keine Einbürgerung
Die Schweiz ist ihre Heimat, doch das reicht nicht für einen Pass. Das Einbürgerungsgesuch einer jungen Frau in der Gemeinde Buchs wurde abgelehnt. Einer der Gründe: Sie kauft bei Aldi ein.
... Im Frühjahr hatte sich Funda Yilmaz den Fragen einer siebenköpfigen Kommission gestellt. Ihr Freund habe ihr zur Einbürgerung geraten, um politisch mitbestimmen zu können, sagte sie der Jury, die sich aus Anwohnern des Ortes zusammensetzt, in dem Yilmaz fast ihr ganzes Leben verbracht hat.
"Haben Sie denn keinen Freundeskreis in Buchs?" "Welche typischen Schweizer Sportarten fallen Ihnen ein?" "Gehen Sie Wandern?" "Was finden Sie gut an Präsident Erdogan?" Das veröffentlichte Gesprächsprotokoll zeigt, welche Fragen Yilmaz beantworten sollte. Am Ende empfahl die Kommission dem Gemeinderat, das Einbürgerungsgesuch abzulehnen. Die Kosten für Funda Yilmaz: 1500 Franken Bearbeitungsgebühr.
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Geringe geografische Kenntnisse über die Schweiz, mangelnder Integrationswillen - Yilmaz wurde im Ablehnungsbescheid wenig freundlich charakterisiert. Sie kenne die Bräuche und Sitten der Schweiz nicht und typische Sportarten seien ihr ebenfalls nicht bekannt. Sie habe keine sozialen Kontakte im Ort und generell wenig Berührung mit Schweizern. Dass Yilmaz bei Aldi und nicht im Dorfladen einkauft, ist für die Kommission offenbar ein gravierender Missstand.
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Yilmaz gibt nicht auf. Sie hat beim Aargauer Regierungsrat Beschwerde eingelegt und hofft weiterhin auf eine Einbürgerung. Ein Aargauer Politiker sieht gute Chancen für ein Happy End, berichtet die "Aargauer Zeitung".
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War klar, dass auch in der Schweiz die Weltfremdheit zunimmt, je höher die Instanzen werden.
Aber: Genau so stelle ich mir Einbürgerungstest in Deutschland vor!