Ich habe mal diese Quellenangabe angeklickt, weil es mir etwas komisch vorkam, dass es zum Nachbarland Brasilien solche gravierende Unterschiede geben sollte. Und siehe da, dieser Artikel ist von 1990!
Meine verstorbene Ehefrau erzählte auch bei dem damals noch von ihr angedachten Umzug nach Peru etwas von Hausmädchen, die billig seien. Aber ebenso wie die Immobilienpreise in Peru seit dieser Zeit, also vor etwa zehn Jahren, um das Vierfache gestiegen sind, gab es bereits auch im Jahre 2015 schon keine billigen Hausmädchen mehr.
Alle Stellenanzeigen für Hausmädchen, ob nun in der Zeitung oder in Anzeigenportalen im Internet, an den Anzeigenbrettern in kleinen Märkten oder an Strommasten auf dem Bürgersteig geklebt, schreiben immer etwas von dem gesetzlichen Mindestlohn und manche sogar noch darüber. Es gibt auch sonst überall nicht nur Stellenanzeigen in den obengenannten Medien, sondern auch Aushänge in Geschäften und Restaurants, die ebenfalls Personal zum Mindestlohn suchen. Es ist also nicht so, dass da eine Masse an Menschen wäre, die verzweifelt einen Job suchen würden.
Der Mindestlohn ist mW. zur Zeit S/ 930, wovon noch einmal S/ noch einmal für Krankenversicherung und Rente abgehen. Ein Software-Ingenieur bei der Finanzverwaltung mit ein paar jahren Berufserfahrung verdient etwa S/ 4000. So jemand wird sich also überlegen, ob er Vollzeit eine Hausangestellte beschäftigt. Wenn überhaupt, dann wird er stundenweise eine Hausangestellte oder ein Kindermädchen beschäftigen. Ansonsten hat hier für gewöhnlich jeder noch intakte Familienbeziehungen und da wird sich schon irgendjemand finden, der diese Arbeit auch macht, und zwar noch informeller, wie sie eine informelle Hausangestellte machen würde, die allerdings als Selbständige auch keine Steuern zahlt bis zu einem offiziellen Einkommen von S/ 1500 pro Monat.
Als ich noch zur Grundschule ging, waren sowohl im Ruhrgebiet bei Verwandten als auch in der Nähe meines Elternhauses in Ffm-Sachsenhausen noch einige Trümmergrundstücke, in denen ich häufig mit anderen spielte. Als ich dann in Gymnasiums ging, waren dann diese Trümmergrundstücke allesamt verschwunden und bebaut. So schnell kann sich die Umgebung ändern, wenn nur ein Wille vorhanden ist.
Dass gerade in den NWO-Ländern und speziell in der BRD das Wort "Reform" etwas Negatives bedeutet und fast immer einen negativen Einschnitt im sozialen und gesellschaftspolitischen Bereich hat, ist gerade einer der Hauptgründe, weshalb ich dort nicht bin und auch nicht sein möchte. Woanders auf der Welt bedeutet "Reform" wirklichen Fortschritt und meistens auch noch technischer Art. D.h. die Gesellschaft bleibt so, wie sie ist, nur die technischen Rahmenbedingungen ändern sich.
Z.B. haben sich hier viele Leute eine Waschmaschine gekauft, was vor zwanzig Jahren noch nicht möglich war, da damals elektrische Geräte in der Hauptsache aus den USA und Europa kamen. Hier z.B. eine Waschmaschine in dem Haus eines Nachbarn, der im Haus wohnt, was ansonsten schon sub-standard selbst hier in Puente Camote ist.
Warmes Wasser hat seine Dusche auch:
Kühlschrank und Rechner mit Internetanschluss, ganz in der Ecke links, haben die auch, wenn auch, wie bereits gesagt, sie an ihrem Haus sonst nicht viel gemacht haben in den letzten zwei Jahrzehnten, womit sie aber eher zu einer Minderheit hier in diesem Viertel gehören. Die überwiegende Mehrzahl der Leute hier haben in dieser Zeit wenigstens mal die Innenwände verputzt.
Selbst eine Freundin von mir, die im Oquendo wohnt, wo die Strassen nicht asphaltiert und die Bürgersteige unbefestigt sind, hat in ihrem Haus aus Holzplanken auch Warmwasser in der Dusche und auch eine Waschmaschine.
China und die sog. asiatischen "Tigerstaaten" haben das möglich gemacht. Hier die Waschmaschine eines Nachbarn. Der vielleicht gerade mal den Mindestlohn.
Der durchschnittliche Mittelstandsbürger hat natürlich auch eine Waschmaschine und alleine das ist auch schon ein Grund weniger, eine Hausangestellte zu beschäftigen.