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Thema: Politiker für mehr Afrikaner im Land - weil wir ja sowieso an allem schuld sind.

  1. #31
    Qouwat-e-Akhouwat-e-Awam Benutzerbild von Rumpelstilz
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    Standard AW: Politiker für mehr Afrikaner im Land - weil wir ja sowieso an allem schuld sind.

    Zitat Zitat von goldi Beitrag anzeigen
    Nein!
    ===========================
    "Frauen in der »Negerhütte«
    In der Schweiz und anderen hochentwickelten Industrieländern können sich nur wenige den Luxus einer Hausangestellten leisten -- im Drittweltland Brasilien dagegen gehört die Empregada in jedem normalen Haushalt der Mittelschicht einfach dazu, ganz gleich, ob er aus vier Personen oder nur aus einer besteht. Gut Betuchte halten sich zehn und mehr Hausbedienstete, unter ihnen Köchin, Kindermädchen, Putzfrau und Serviererin. Aber auch für den ökologisch-progressiv eingestellten Schullehrer oder den kommunistischen Abgeordneten in Rio, São Paulo oder Salvador de Bahia gilt Hausarbeit als dreckig, unfein, unwürdig. Ganz wie zur Sklavenzeit überlässt man diese deshalb der lächerlich niedrig bezahlten schwarzen Empregada.
    Zu Hause rund um die Uhr bedient zu werden, so erklären Intellektuelle unumwunden, gehöre zu den Werten brasilianischer Kultur. Die Architekten projektieren nach wie vor Wohnblocks mit winzigen Hausdienerinnen-Alkoven ohne Fenster oder Luken nach außen. Für mehr als Bett und Stuhl reicht der Platz meist nicht; die Tür führt gewöhnlich direkt in die Küche, zum Spülstein. Keineswegs selten werden diese Verschläge noch wie damals Senzala (Negerhütte) genannt -- in scherzhaftem Tone, versteht sich.
    Drei Millionen Brasilianerinnen, nach anderen Erhebungen sogar ein Drittel aller weiblichen Beschäftigten, sind Dienstmädchen. Hinzu kommen Hunderttausende von Minderjährigen und sogar Kinder unter zehn Jahren, die in städtischen Haushalten der unterentwickelten Nordostregion völlig ohne Bezahlung schuften. Vor allem »Mittelschichtler« machen sich dort den Umstand zunutze, dass bitterarme Eltern in den Dürregebieten des Hinterlandes nicht wissen, wie sie ihre meist aus sieben, neun oder gar zwölf Kindern bestehende Nachkommenschaft satt bekommen sollen, und deshalb geradezu froh sind, wenn eines in der Stadt Kost und Bett hat.
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    Ich habe mal diese Quellenangabe angeklickt, weil es mir etwas komisch vorkam, dass es zum Nachbarland Brasilien solche gravierende Unterschiede geben sollte. Und siehe da, dieser Artikel ist von 1990!

    Meine verstorbene Ehefrau erzählte auch bei dem damals noch von ihr angedachten Umzug nach Peru etwas von Hausmädchen, die billig seien. Aber ebenso wie die Immobilienpreise in Peru seit dieser Zeit, also vor etwa zehn Jahren, um das Vierfache gestiegen sind, gab es bereits auch im Jahre 2015 schon keine billigen Hausmädchen mehr.

    Alle Stellenanzeigen für Hausmädchen, ob nun in der Zeitung oder in Anzeigenportalen im Internet, an den Anzeigenbrettern in kleinen Märkten oder an Strommasten auf dem Bürgersteig geklebt, schreiben immer etwas von dem gesetzlichen Mindestlohn und manche sogar noch darüber. Es gibt auch sonst überall nicht nur Stellenanzeigen in den obengenannten Medien, sondern auch Aushänge in Geschäften und Restaurants, die ebenfalls Personal zum Mindestlohn suchen. Es ist also nicht so, dass da eine Masse an Menschen wäre, die verzweifelt einen Job suchen würden.

    Der Mindestlohn ist mW. zur Zeit S/ 930, wovon noch einmal S/ noch einmal für Krankenversicherung und Rente abgehen. Ein Software-Ingenieur bei der Finanzverwaltung mit ein paar jahren Berufserfahrung verdient etwa S/ 4000. So jemand wird sich also überlegen, ob er Vollzeit eine Hausangestellte beschäftigt. Wenn überhaupt, dann wird er stundenweise eine Hausangestellte oder ein Kindermädchen beschäftigen. Ansonsten hat hier für gewöhnlich jeder noch intakte Familienbeziehungen und da wird sich schon irgendjemand finden, der diese Arbeit auch macht, und zwar noch informeller, wie sie eine informelle Hausangestellte machen würde, die allerdings als Selbständige auch keine Steuern zahlt bis zu einem offiziellen Einkommen von S/ 1500 pro Monat.

    Als ich noch zur Grundschule ging, waren sowohl im Ruhrgebiet bei Verwandten als auch in der Nähe meines Elternhauses in Ffm-Sachsenhausen noch einige Trümmergrundstücke, in denen ich häufig mit anderen spielte. Als ich dann in Gymnasiums ging, waren dann diese Trümmergrundstücke allesamt verschwunden und bebaut. So schnell kann sich die Umgebung ändern, wenn nur ein Wille vorhanden ist.

    Dass gerade in den NWO-Ländern und speziell in der BRD das Wort "Reform" etwas Negatives bedeutet und fast immer einen negativen Einschnitt im sozialen und gesellschaftspolitischen Bereich hat, ist gerade einer der Hauptgründe, weshalb ich dort nicht bin und auch nicht sein möchte. Woanders auf der Welt bedeutet "Reform" wirklichen Fortschritt und meistens auch noch technischer Art. D.h. die Gesellschaft bleibt so, wie sie ist, nur die technischen Rahmenbedingungen ändern sich.

    Z.B. haben sich hier viele Leute eine Waschmaschine gekauft, was vor zwanzig Jahren noch nicht möglich war, da damals elektrische Geräte in der Hauptsache aus den USA und Europa kamen. Hier z.B. eine Waschmaschine in dem Haus eines Nachbarn, der im Haus wohnt, was ansonsten schon sub-standard selbst hier in Puente Camote ist.



    Warmes Wasser hat seine Dusche auch:



    Kühlschrank und Rechner mit Internetanschluss, ganz in der Ecke links, haben die auch, wenn auch, wie bereits gesagt, sie an ihrem Haus sonst nicht viel gemacht haben in den letzten zwei Jahrzehnten, womit sie aber eher zu einer Minderheit hier in diesem Viertel gehören. Die überwiegende Mehrzahl der Leute hier haben in dieser Zeit wenigstens mal die Innenwände verputzt.



    Selbst eine Freundin von mir, die im Oquendo wohnt, wo die Strassen nicht asphaltiert und die Bürgersteige unbefestigt sind, hat in ihrem Haus aus Holzplanken auch Warmwasser in der Dusche und auch eine Waschmaschine.



    China und die sog. asiatischen "Tigerstaaten" haben das möglich gemacht. Hier die Waschmaschine eines Nachbarn. Der vielleicht gerade mal den Mindestlohn.





    Der durchschnittliche Mittelstandsbürger hat natürlich auch eine Waschmaschine und alleine das ist auch schon ein Grund weniger, eine Hausangestellte zu beschäftigen.
    "Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
    (aus dem Film 'Heimkehr', 1941)



  2. #32
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    Standard AW: Politiker für mehr Afrikaner im Land - weil wir ja sowieso an allem schuld sind.

    Zitat Zitat von Rumpelstilz Beitrag anzeigen
    Ich habe mal diese Quellenangabe angeklickt, weil es mir etwas komisch vorkam, dass es zum Nachbarland Brasilien solche gravierende Unterschiede geben sollte. Und siehe da, dieser Artikel ist von 1990!
    Grün geht nicht, darum auf diesem Wege besten Dank für diese aufschlußreiche Recherche samt Infos.

    Dass gerade in den NWO-Ländern und speziell in der BRD das Wort "Reform" etwas Negatives bedeutet und fast immer einen negativen Einschnitt im sozialen und gesellschaftspolitischen Bereich hat, ist gerade einer der Hauptgründe, weshalb ich dort nicht bin und auch nicht sein möchte. Woanders auf der Welt bedeutet "Reform" wirklichen Fortschritt und meistens auch noch technischer Art. D.h. die Gesellschaft bleibt so, wie sie ist, nur die technischen Rahmenbedingungen ändern sich.
    Volltreffer, versenkt! Es ist unfaßbar, daß das Wahlvieh sich weiterhin von den Rattenfängern ködern läßt. Inzwischen müßten obige Umstände doch zumindest einer breiteren Masse als jenen 13% bewußt geworden sein. Wer die Folgen der sogen. "Reformen" noch nicht am eigenen Leibe zu spüren bekommen hat, dürfte zumindest einen kennen, der davon konkret betroffen worden ist. Rein statistisch betrachtet. Trotzdem dominiert mehrheitlich die Ignoranz oder wie auch immer man das bezeichnen mag. Bleierne Merkeldämmerung paßt auch ganz gut.

  3. #33
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    Standard AW: Politiker für mehr Afrikaner im Land - weil wir ja sowieso an allem schuld sind.

    Zitat Zitat von Rumpelstilz Beitrag anzeigen
    Ich habe mal diese Quellenangabe angeklickt, weil es mir etwas komisch vorkam, dass es zum Nachbarland Brasilien solche gravierende Unterschiede geben sollte. Und siehe da, dieser Artikel ist von 1990!



    Dass gerade in den NWO-Ländern und speziell in der BRD das Wort "Reform" etwas Negatives bedeutet und fast immer einen negativen Einschnitt im sozialen und gesellschaftspolitischen Bereich hat, ist gerade einer der Hauptgründe, weshalb ich dort nicht bin und auch nicht sein möchte. Woanders auf der Welt bedeutet "Reform" wirklichen Fortschritt und meistens auch noch technischer Art. D.h. die Gesellschaft bleibt so, wie sie ist, nur die technischen Rahmenbedingungen ändern sich.
    1) Dein Posting bezieht sich auf Peru?
    Ist es in Brasilien nicht doch anders. Verstehts du portugiesisch?


    2) Reform, da hat der Linke Albrecht Müller 2004 das Buch
    “Die Reformlüge – 40 Denkfehler, Mythen und Legenden, mit denen Politik und Wirtschaft Deutschland ruinieren”. verfasst.
    Weiterhin interessant das Buch
    23 Lügen, die sie uns über den Kapitalismus erzählen

    Ha-Joon Chang, geboren 1963 in Seoul/Südkorea, studierte Wirtschaftswissenschaft an der Univerity of Cambridge, wo er heute an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften mit dem Schwerpunkt Entwicklungspolitik lehrt und forscht. Zudem arbeitet er als Berater für zahlreiche internationale Organisationen wie die UN, Weltbank und die Asiatische Entwicklungsbank. Für seine Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet.

  4. #34
    Qouwat-e-Akhouwat-e-Awam Benutzerbild von Rumpelstilz
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    Standard AW: Politiker für mehr Afrikaner im Land - weil wir ja sowieso an allem schuld sind.

    Zitat Zitat von goldi Beitrag anzeigen
    1) Dein Posting bezieht sich auf Peru?
    Natürlich, meine Erfahrungen und vor allem die Fotos und die ganzen Details sind aus Peru.

    In Brasilien war ich nur einmal einen Tag in Sao Paulo und kenne in der Hauptsache nur die Innenstadt.

    Zitat Zitat von goldi Beitrag anzeigen
    Ist es in Brasilien nicht doch anders.
    Sicher ist es in Brasilien anders, aber sicher nicht komplett anders. Ich sehe ja selbst in Videos auf youtube Gemeinsamkeiten, die mir vorher nie aufgefallen sind.

    In Indien laufen Leute auf der Strasse mit Gepäck, die sehen genauso aus wie hier, und das sind vermutlich auch Strassenhändler auf dem Weg zu ihrer Arbeit. Wer selber noch nie etwas auf der Strasse verkauft hat oder einer Strassenhändlerin schon zigmal beim Einpacken ihrer Waren geholfen hat, fällt so etwas sicher nicht so leicht auf.

    Und so gibt es viele Dinge. Wer persönlich Mototaxi-Fahrer kennt und häufig selber das Mototaxi nimmt, dem sind sicher mehr Zusammenhänge klar als jemandem, der einmal im Jahr im Urlaub mit dem Mototaxi fährt. Meine ich jedenfalls.

    Oder irgendwelche Hilfspolizisten in Madagaskar, die in Reih und Glied stehen. Ist hier auch so. Hier stehen selbst die Einweiser am Busbahnhof des Metropolitano in Reih und Glied und nicht etwa in lockerer Formation, wenn ein Chef ihnen etwas erklärt.

    Und da unter dem Bericht diese Quellenangabe stand:

    "[ Hart, Klaus: Frauen in der »Negerhütte«. -- In: Neue Zürcher Zeitung. -- ©1990-06-09. -- Wieder abgedruckt in: Zum Beispiel Dienstmädchen / Redaktion: Ekkehard Launer ... -- Göttingen : Lamuv, ©1995. -- (Lamuv Taschenbuch ; 183). -- S. 51 - 54. -- ISBN 3889774296. ]"

    und es früher zu dieser Zeit in Peru auch massenhaft Hausmädchen gab und heute kaum noch, dachte ich mir, wieso sollte ausgerechnet in Brasilien die Zeit stehengeblieben sein?

    Zitat Zitat von goldi Beitrag anzeigen
    Verstehts du portugiesisch?

    [...]
    Nicht besonders gut. Vor etwa vier Jahrzehnten, als ich Mitte Zwanzig war, sprach ich jedoch besser Portugiesisch als Spanisch und mit zwei Anhaltern im Urlaub in Frankreich unterhielt sich meine damalige deutsche Freundin mit dem einen Anhalter auf Französisch und ich mit dem anderen der beiden auf Portugiesisch, weil dessen Eltern Einwanderer aus Portugal waren.
    "Und wenn wir es nicht mehr erleben werden, Vater, so wissen wir doch eins, dass es die nach uns erleben werden, nicht? Und das ist doch auch ein Trost."
    (aus dem Film 'Heimkehr', 1941)



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