Wer jetzt neuen Ausweis braucht, kann nicht einfach selbst ein Foto mitbringen

[Hay]

Sehe ich genau so. Zumal Hochzeiten etc. öfter als alle 10 Jahre vorkommen

Wobei ich behaupten würde, dass ein einzelner Mensch, sofern es kein Genosse ist, der seine Ehepartner häufiger wechselt, häufiger ein Passbild schießen läßt als ein Hochzeitsfoto. So im Laufe seines Lebens.

[Schwabenpower]

Wobei ich behaupten würde, dass ein einzelner Mensch, sofern es kein Genosse ist, der seine Ehepartner häufiger wechselt, häufiger ein Passbild schießen läßt als ein Hochzeitsfoto. So im Laufe seines Lebens.

Sicher?

[Hay]

Sicher?

Ja, eben, wenn es kein SPD-Genosse oder Linker ist.

[Schwabenpower]

Ja, eben, wenn es kein SPD-Genosse oder Linker ist.

Siehste

Im Ernst: dazu kommen ja noch die ganzen Bilder für Bewerbungen, Visa, Führerscheine, Klassenfotos, Abiturfotos, Doktorfeiern usw. usf.

Der Anteil dürfte höher sein.

[antiseptisch]

Ohne Voranmeldung dauerte es also dreieinhalb Stunden! Soweit ich weiss, dauert es in der BRD Tage oder gar Wochen ...

In 2006 hatte es noch sechs Wochen gedauert. Da waren die biometrischen Pässe noch ganz neu. Ich musste aber dringend beruflich in die USA. Damals konnte das Einwohnermeldeamt noch einen provisorischen Pass ausstellen, den es nach zwei Tagen gab und der ein Jahr gültig war. Und die Trullas sind da noch stolz auf ihre Leistung!

In Estland muss man nur noch zur Eheschließung aufs Amt. Vermutlich dauert es auch nicht mehr lange, bis man da online heiraten kann.

Ein österreichischer höherer Beamter und IT-Experte sagte in einer Doku zu dem deutschen Totalausfall bezüglich digitaler Verwaltung sinngemäß: "Die Deutschen denken viel zu kleinkariert. Und jeder Beamter und auf allen Ebenen haben sie Tausend Gründe parat, warum gerade sie nicht auf ihr Papierformular mit Stempel und Originalunterschrift verzichten können. Um sich ein Beispiel an solchen Ländern zu nehmen, die es geschafft haben, ist der Deutsche viel zu stolz. Er hält das dann für unsicher und hat damit ein Totschlagargument. Der Deutsche hört grundsätzlich nur auf das, was von oben angeordnet wird. Wenn er selber denken, planen und handeln soll, setzen seine Denkmuster komplett aus. Man muss ihm alles vorkauen".

[Schwabenpower]

In 2006 hatte es noch sechs Wochen gedauert. Da waren die biometrischen Pässe noch ganz neu. Ich musste aber dringend beruflich in die USA. Damals konnte das Einwohnermeldeamt noch einen provisorischen Pass ausstellen, den es nach zwei Tagen gab und der ein Jahr gültig war. Und die Trullas sind da noch stolz auf ihre Leistung!

In Estland muss man nur noch zur Eheschließung aufs Amt. Vermutlich dauert es auch nicht mehr lange, bis man da online heiraten kann.

Ein österreichischer höherer Beamter und IT-Experte sagte in einer Doku zu dem deutschen Totalausfall bezüglich digitaler Verwaltung sinngemäß: "Die Deutschen denken viel zu kleinkariert. Und jeder Beamter und auf allen Ebenen haben sie Tausend Gründe parat, warum gerade sie nicht auf ihr Papierformular mit Stempel und Originalunterschrift verzichten können. Um sich ein Beispiel an solchen Ländern zu nehmen, die es geschafft haben, ist der Deutsche viel zu stolz. Er hält das dann für unsicher und hat damit ein Totschlagargument. Der Deutsche hört grundsätzlich nur auf das, was von oben angeordnet wird. Wenn er selber denken, planen und handeln soll, setzen seine Denkmuster komplett aus. Man muss ihm alles vorkauen".

Damit trifft es der Mann auf den Punkt. Inzwischen nicht nur in der Bürokratie, sondern auch in der Wirtschaft so.

Auf dem Bau grübeln die mit 20 Mann über 24 Stunden an einem in der Praxis längst gelösten Problem.
Und danach mit 60 Mann über 100 Stunden, warum die Lösung des Problems so nicht in Ordnung ist. Die Abnahme bzw. IBN ist natürlich längst erfolgt

[antiseptisch]

Damit trifft es der Mann auf den Punkt. Inzwischen nicht nur in der Bürokratie, sondern auch in der Wirtschaft so.

Auf dem Bau grübeln die mit 20 Mann über 24 Stunden an einem in der Praxis längst gelösten Problem.
Und danach mit 60 Mann über 100 Stunden, warum die Lösung des Problems so nicht in Ordnung ist. Die Abnahme bzw. IBN ist natürlich längst erfolgt

Ich habe gerade auch mit der Bauwirtschaft zu tun. Ich vergebe größere Bauaufträge. Da gibt es Abschlagsrechnungen, die sind so dick, dass die nicht mehr auf einen Heftstreifen passen. Genau daran kann man ablesen, für wie viele Gutachten und anderen Bedenkenträgerschrott die da abdrücken müssen. Was letzten Endes gemacht wird, verkommt zur Nebensache. Das ist nicht mehr meine Welt! Dann schmieren die Architekten in den Rechnungen rum, haben andere Aufmaße oder wie das heißt, oder es kommen Rechnungen von Behörden, die vorher niemand kannte. Das ist ein Wahnsinn!

[Schwabenpower]

Ich habe gerade auch mit der Bauwirtschaft zu tun. Ich vergebe größere Bauaufträge. Da gibt es Abschlagsrechnungen, die sind so dick, dass die nicht mehr auf einen Heftstreifen passen. Genau daran kann man ablesen, für wie viele Gutachten und anderen Bedenkenträgerschrott die da abdrücken müssen. Was letzten Endes gemacht wird, verkommt zur Nebensache. Das ist nicht mehr meine Welt! Dann schmieren die Architekten in den Rechnungen rum, haben andere Aufmaße oder wie das heißt, oder es kommen Rechnungen von Behörden, die vorher niemand kannte. Das ist ein Wahnsinn!

Ja, kenne ich.

Ein Jobangenot beinhaltet Abrechnungsprüfung im Gleisbau. Das soll ich alles vom Büro aus machen. Hä?

[antiseptisch]

Der kann den Vorgang nicht beschleunigen, denn der Zeichner in diesem Fall reicht es beim Amt ein. Und das Amt benötigt eben 6 Monate...

Ich habe vor vielen Jahren mal in Dänemark geheiratet, weil es mir zu blöd war, absehbar sechs Monate zu warten, bis das Oberlandesgericht die Ehefähigkeit meiner Damaligen attestiert hätte. Allein ein Oberlandesgericht damit zu beschäftigen, ist schon Realsatire. Als ich dann die Ehe hier eintragen lassen wollte, dauerte es zwei Wochen, bis die Standesbeamtin rausfand, wie sie die Eheschließungssoftware austricksen konnte, denn das war da nicht vorgesehen. Sie musste sich beim RP als Oberbehörde absichern lassen, dass das so ausnahmsweise ok war. Noch als ich Jahre später da in der Gemeindeverwaltung vorbeikam, zuckte sie zusammen, als sie mich sah. Mittlerweile ist sie keine Standesbeamtin mehr.

[antiseptisch]

Ja, kenne ich.

Ein Jobangenot beinhaltet Abrechnungsprüfung im Gleisbau. Das soll ich alles vom Büro aus machen. Hä?

Bei uns ist Arbeiten ohne Papier völlig undenkbar, obwohl die Büros alle brandneu und top ausgestattet sind. Bei home office schrillen die Alarmglocken. Gerade erst wurde SAP eingeführt. Dokumentenmanagement gibt es auch, aber Rechnungen per email werden nach wie vor abgelehnt. Bei den ganzen Sicherheitseinbehalten, Garantien, Bürgschaften und Abschlägen würden die ohne Papier total durcheinanderkommen. Obwohl beim Bau auch viele hemdsärmelige Typen darumlaufen. Da ist der Beschiss schon programmiert. In keiner anderen Branche sind Rechnungskürzungen ohne Gutschriften/Rechnungskorrekturen vom Lieferanten/Dienstleister erlaubt. Beim Bau ist das der Normalfall. Wenn die alle bezahlen würden, was auf der Rechnung steht, wären die nach kurzer Zeit pleite.